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Von 1956 bis 1958 schuf Sergio de Castro (1922–2012) unter dem Motto «La Création du Monde» ein monumentales rechteckiges Glasgemälde für die Kirche des neu errichteten Benediktinerinnenklosters in Caen (im Stadtteil La Folie-Couvrechef). Es misst 6 Meter in der Höhe und 20 Meter in der Breite. Ausgeführt wurde das Fenster vom Pariser Atelier J. J. K. Ray. Das Werk gilt als eines der Schlüsselwerke der Glaskunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Inspiriert zum Werk wurde de Castro von der Beschreibung der Schöpfung der Welt durch Gott im 1. Buch Mose und den Ambrosianischen Hymnen, die sich darauf beziehen.
Das grosse Glasgemälde ist an der Südseite der Kirche platziert und in viele einzelne Glaspaneele strukturiert. Es sind insgesamt sieben säulenartige Gebilde zu erkennen, die de Castro in regelmässigen Abständen gesetzt hat. Diese bestehen in der Mitte aus jeweils drei übereinanderliegenden einzelnen Paneelen. Über die gesamte Länge des Glasgemäldes hat der Künstler jeweils oben und unten einen Streifen aus Rechtecksegmenten geschaffen, die optisch die Farben und Muster der Säulen aufnehmen und somit diese an den beiden Enden verbreitern sowie verlängern.
Die einzelnen Bereiche hat de Castro jeweils einem Tag der Schöpfung sowie bestimmten Themen der entsprechenden Hymnen zugeordnet und diese mit separaten Titeln ausgestattet.
In einer schriftlichen Erklärung vom Oktober 1991 führt der Künstler aus, dass sich ganz rechts, also Richtung Westen weisend, der erste Tag der Schöpfung (Sonntag) bzw. das neu entstehende Licht befindet; dies ist die erste «Säule». Flankiert wird diese Lichtsäule vom ersten bzw. zweiten Vierzeiler des entsprechenden Hymnus.
Das ausgestellte Werk stellt die erste Fassung des mittleren Panels dieser Lichtsäule dar und trägt den Titel «Lucis Creator Optime» («Bester Schöpfer des Lichts»). Der Fribourger Michel Eltschinger hat es 1991 gemäss dem originalen Karton von 1957 ausgeführt.
Für das entsprechende Paneel im ausgeführten Glasgemälde hat Sergio de Castro in den 1950er Jahren eine leicht geänderte Version ausführen lassen.
Sergio de Castro hatte von 1978 bis 1981 fünf Nordfenstern der Kollegiatskirche in Romont erstellt. Die Enthüllung dieser Verglasung fiel mit der Gründung des Vitromusée (damals noch Musée Suisse du Vitrail) zusammen. In Gedenken an diese beiden Ereignisse schenkte de Castro zehn Jahre später, 1991, dem Vitromusée dieses Glasgemälde und rund 100 Zeichnungen zu den Vorarbeiten der Kollegiatskirche.
Datation
1957/1991
Période
1957 – 1991
Lieu de production
Propriétaire
Numéro d'inventaire
VMR 203