Vor farblosem Grund mit niedriger Balustrade steht sich das Stifterpaar auf Fliesenboden gegenüber. Der Ehemann in blauen Beinkleidern, weissem Hemd und gelbem Wams hält in seiner linken Hand die geschulterte Büchse mit rauchender Lunte, in seiner Rechten die zugehörige Gabel. Die in rotem Rock, weisser Schürze, schwarzem Oberkleid und weisser Haube erscheinende Gemahlin reicht ihm den Willkommtrunk in einem Pokal und hält in ihrer linken Hand die Handschuhe. An ihrem Gürtel trägt sie den Beutel mit dem Essbesteck. Im Oberbild ist das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20, 1–16) dargestellt. Rechts arbeiten die Tagelöhner im Weinberg, links erhalten sie ihren Lohn. Am Scheibenfuss die mit dem Wappen Greuter belegte Inschriftenkartusche.

Wenige Sprünge.

Beim in der Inschrift genannten Ort Langtschlacht handelt es sich um Landschlacht im Kanton Thurgau. Das Stifterehepaar konnte bislang nicht identifiziert werden. Die Pfarrbücher von Münsterlingen/Altnau, zu denen Landschlacht gehört sind erst ab 1618 (evang.) resp. 1625 (kath.) erhalten.

Stilistische Merkmale deuten auf eine Urheberschaft von Hieronymus Spengler hin (vgl. mit TG_273).

Die Scheibe gehörte zur Sammlung von Johann Niklaus Vincent (1785–1865) in Konstanz. Seine Glasgemälde trug er in den Jahren von 1816 bis zu seinem Tod zusammen. Nach seinem Tod wurde ein Grossteil seiner Sammlung 1891 von seinen Erben in Konstanz versteigert, diese Scheibe verblieb jedoch bis zum Jahr 2020 in Besitz der Familie Vincent.

Die Scheibe wird genannt in:
Rahn, 1890, Nr. 275.
Bornhauser, 1926, S. 110, Nr. 158.