Nom

Haas, Claude

Variantes du nom
Claudo, Claudi
Dates de naissance et de décès
[um 1592 – 1614]
Auteur·e et date de la notice
Uta Bergmann 2016
Lieux avec objets
Données biographiques

Claude Haas muss vor oder um 1570 als Sohn des Freiburger Bürgers Niklaus Haas und Elisabeth Alts geboren worden sein. 1592 heiratete er Barbara aus dem reichen und politisch aktiven Geschlecht der von Lanthen-Heid. Sein Schwiegervater Peter war ein Bruder des weitbekannten Kunstmäzens Hans von Lanthen-Heid. Sein Schwager Peter von Lanthen-Heid (Peter Heidt) übte den gleichen Beruf des Glasmalers aus. Ein Jahr nach der Hochzeit wurde dem Ehepaar eine Tochter geboren, die am 2.9.1593 in der Nikolauskirche auf den Namen Elisabeth getauft wurde. Sie sollte später den Luzerner Glasmaler Jakob Wegmann heiraten.
Seiner sozialen Stellung entsprechend trat Claude Haas in die Dienste der Stadt. 1599 wurde er in den Grossen Rat gewählt. 1610–1614 amtete er als Landvogt zu Illens, wurde jedoch seines Amtes enthoben, da er seine Amtsrechnungen nicht zahlen konnte. Der Glasmaler verliess die Stadt und liess seine Frau alleinstehend zurück. Über das weitere Schicksal des Glasmalers oder sein Ableben ist nichts bekannt.
Seine Tätigkeit in Freiburg umfasst rund 20 Jahre. Claude Haas schuf im Auftrag der Obrigkeit zwischen 1594 und 1609 zahlreiche Wappenscheiben für den städtischen Vorrat. Mit seinem Amtsantritt in Illens wird er seine Werkstatt seinem Schwiegersohn Jakob Wegmann anvertraut haben. Claude Haas pflegte besondere geschäftliche Beziehungen zum Freiburger Glasmaler Christoph Heilmann, der auch als sein Lehrmeister am ehesten in Betracht kommt. Quellen weisen auf eine Zusammenarbeit beider Meister u.a. in der Schlosskapelle Pérolles hin. Anhand der dort noch erhaltenen drei Wappenscheiben für die Familie Reynold, die ihrer stilistischen Unterschiede wegen teils für Christoph Heilmann, teils für Claude Haas in Anspruch genommen werden können, lassen sich dem Glasmaler auch die Scheibe seines Onkels Wilhelm Alt 1595 und eine Freiburger Standesscheibe von 1605 mit Fragezeichen zuweisen (beide im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg). Sie zeigen alle die Abhängigkeit vom Werk Christoph Heilmann, sind jedoch weicher und malerischer in der Gestaltung.

Bibliographie

Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bern: Peter Lang. S. 275 – 278