Recherche
Abraham II. von Erlach (5.10.1617–1669), Sohn des Grossrats und Offiziers Abraham (1587–1628) und der Katharina von Erlach, war Stammvater der Spiezer Linie seines Geschlechts und Mitherr von Gauenstein, nachdem er einen Anteil an Hans Ludwig von Erlach verkauft hatte. Abraham diente seit 1648 als Hauptmann einer Berner Kompanie in venezianischen Diensten. 1651 gelangte er in den Grossen Rat in Bern und wurde 1659 Landvogt nach Erlach. Abraham von Erlach war dreimal verheiratet. 1643 ehelichte er Barbara Tellung, Tochter des Abraham Tellung und der Katharina Brun. Am 12. August 1651 ging er im waadtländischen Loins die Ehe mit Rosina von Wattenwyl ein, einer Tochter des Johann Franz und der Rosina Nägeli sowie Witwe des Genfers Paul Baudichon. Am 7. Januar 1660 heiratete er Esther von Senarclens, Tochter des Herrn zu Vufflens Francois IV und der Esther Marie Quey (von Erlach 1989, Stamm-Taf. G XI; Kessel 2016).
Abrahams jüngerer Bruder Hans (Johann) Rudolf von Erlach (28.10.1621–18.11.1678) war Stammvater der Hindelbanker Linie seines Geschlechts. Er stand zunächst als Offizier in französischen Diensten und nahm als solcher 1643 an der Schlacht von Rocroi (Ardennen) teil. 1659 zog er als Hauptmann in venezianischen Diensten nach Dalmatien. Er gelangte wie sein Bruder 1651 in den Grossen Rat, wurde 1663 Landvogt in Oron und 1675 Kommandant der bernischen Hilfstruppen nach Strassburg, wo er am 18. November 1678 mittellos starb. Auch Johann Rudolf von Erlach war dreimal verheiratet, seit 1642 mit Katharina Marion Tillier (1625–1659), Tochter des Johann Anton und der Magdalena Zehender, und seit 1660 mit Elisabeth von Erlach (* 1628), Tochter des Franz Ludwig und der Elisabeth von Chambrier sowie Witwe des Vinzenz Nägeli. Seine dritte Ehe ging Johann Rudolf 1663 in Lausanne ein, wo er sich mit einer Bourgeois (Vorname unbekannt) verheiratete (HLS 4/2005, S. 256; von Erlach 1989, Stamm-Taf. G XI).
Die Wappenscheibe der Gebrüder Erlach gehört zu den qualitätvollen und reich mit Schmelzfarben bemalten, farbenfrohen Werken Matthias Zwirns, die dieser Berner Glasmaler stolz mit seinem Monogramm signierte.
Datation
1650
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1914 Bernisches Historisches Museum
Propriétaire précédent·e
Vor 1914 zunächst Berner und später Luzerner Familienbesitz (Jahresbericht BHM Bern 1914).
Numéro d'inventaire
BHM 7979