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CG_75: Barmherzigkeits-Fenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_75)

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Titre

La miséricorde

Type d'objet
Artiste
Atelier
Datation
1853/54
Lieu
Emplacement
s II
Projet de recherche
Auteur·e et date de la notice
Katrin Kaufmann 2025

Iconographie

Description

Masswerkfenster mit zwei in Rundbogen endenden Lanzetten. Pro Lanzette sind zwei Bildszenen gezeigt, analog zu n II (CG_73). Rechts unten ist Reine Alexandrine Ducamp, die Mutter der Stifter, im Gebet kniend dargestellt. Hinter ihr steht ihre Schutzpatronin, die heilige Regina (Sainte Reine) mit der Märtyrerpalme in der Hand. Das darüberliegende Bild zeigt die Befreiung Petri aus dem Gefängnis. Ein Engel führt Petrus an der schlafenden Wache vorbei (Apg 12, 6–10). In der linken Lanzette ist unten die Grablegung Jesu gezeigt (Mt 27, 57–61). Umringt von Maria, Johannes, Joseph Arithmäus, Nikodemus und Maria Magdalena, die die Hand Jesu hält, wird der Leichnam in sein Grab gelegt. Darüber ist zuletzt der Besuch der drei Männer (Engel) bei Abraham dargestellt (Gen 18, 1–15). Abraham hat das Tor zu seinem Haus geöffnet und bittet die Männer herein. Hinter ihm steht seine Frau Sara. Die Bildszenen, von denen drei Werke der Barmherzigkeit zeigen, sind von Architekturrahmen im Stil der Renaissance gefasst. Die architektonischen Sockel sind mit Schriftkartuschen und Putten besetzt, die Baldachine mit Girlanden behängt.

Code Iconclass
11Q21 · une personne en prière
48A9875 · ornement ~ feston, guirlande
48A9876 · ornement ~ cartouche
48AA9833 · fleurs ~ ornement - AA - stylisé
48AA9856 · ornement dérivé de détails architecturaux - AA - stylisé
71C122 · la visite des trois anges (trois hommes), 'la philoxénie d'Abraham' ~ histoire d'Abraham (Genèse 18)
73D74 · le corps de Jésus-Christ est porté vers la tombe
73F2144 · l'ange fait passer Pierre par les gardes endormis
Mot-clés Iconclass
Inscription

CONFORTATE· / COR····VESTRUM· / POSTEA·TRANSIBITIS· / GENES·18 // CECIDERUNT / CATENÆ / DE·MANIBUS·EJUS / ACT·AP·12
DEPONENTES·DE·CRUCE·JESUM / EUM·IN·MONUMENTUM·PONUNT // J·E·A·DUCAMP·FILII·PIÆ· / MATRIS·MEMORES·DONARUNT

Signature

2017 / RESTAURATION / MAITRES·VERRIERS/MICHEL TAO GUEVEL/GENILLOUD MARCO // PARISIIS 1854 / FECERUNT

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Im 2. Weltkrieg stark beschädigt und anschliessend eingelagert. Nach 2000 anhand von historischen Fotografien restauriert und ergänzt durch Michel Guével, Valmondois. Dabei wurden insbesondere die beiden unteren Felder der linken Lanzette sowie die Baldachine teilweise rekonstruiert. 2017 wiedereingesetzt.

Technique

Farbloses und farbiges Glas, sowie vermutlich rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot, sowie diversen Schmelz- und Lotfarben.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Das Barmherzigkeits-Fenster gehört zur Verglasung des Chorpolygons der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam, die 1853/54 auf Initiative von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam) im Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent) hergestellt wurde. In dem aus sechs Fenstern bestehenden Glasmalerei-Ensemble (CG_73CG_78) sind der Kirchenpatron, die sieben Werke der Barmherzigkeit, allegorische Darstellungen der vier Kardinaltugenden, sowie Förderer der Kirche und ihre Schutzpatrone gezeigt. Thematisiert werden also einerseits das ideale Handeln im christlichen Glauben (hier die Fremden aufzunehmen, die Gefangenen zu besuchen und die Toten zu begraben), und andererseits die Geschichte von L’Isle-Adam. Das Bildprogramm der Glasmalereien wurde von Grimot entworfen, der die Ausführung durch Gsell-Laurent in Paris bis ins kleinste Detail überwachte (Beaumont, 1854, S. 7). Im Musée Carnavalet in Paris wird eine Entwurfszeichnung zu diesem Fenster aufbewahrt (D.16133), die sich von der umgesetzten Glasmalerei unterscheidet (untere Sockelzone, Stifterfigur, andere Bildszenen mit weniger Figuren).

Der Entscheid, neue Chorfenster machen zu lassen, war am 31. Oktober 1851 gefallen; die definitive Übertragung des Auftrags an das Pariser Atelier Laurent, Gsell et Cie. erfolgte am 31. Januar 1853, als zwei Drittel der Gesamtkosten von 9000 Francs bereits durch Spendenzusagen gedeckt waren (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 182–183, 191–194). Zu den Stifter:innen gehörten der Bürgermeister Pierre-Charles-André Dambry, der Pfarrer Jean-Baptiste Grimot, mehrere Mitglieder des Pfarrverwaltungsrats (conseil de fabrique) und weitere Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam.

In einer 1854 publizierten Besprechung der neuen Chorverglasung werden die geschickte Umsetzung und Komposition der Glasmalereien gelobt, die Caspar Gsell als künstlerischer Leiter des Pariser Ateliers verantwortete (Beaumont, 1854, S. 6). Gsell hat jedoch nicht allein gearbeitet: auf dem Chorfenster n II (CG_73) wird als Entwerfer neben Gsell auch «Giniez» genannt, bei dem es sich vermutlich um Jean Étienne Frédéric Giniez (1813–1867) handelt, der zeitweise als Architekt und Lithograph in Paris und offenbar bei Gsell arbeitete (siehe Mort, 1904, S. 98). Auf demselben Fenster ist auch die Signatur eines «C. Reiss» zu finden, der offenbar die Bemalung der Glasstücke besorgte. Seine Signatur findet sich ebenfalls auf dem nur wenig älteren Chorfenster von Laurent, Gsell et Cie. in der Kirche Saint-Germain in Rugles (CG_181). Möglicherweise handelt es sich bei dieser Person um den deutschen Vedutenzeichner Carl Reiss (1798–1864), von dem einige Pariser Ansichten aus der Zeit um 1850 überliefert sind.

Die Chorfenster gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot, einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, in Auftrag gegeben und durch den Pfarrer selbst sowie diverse Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet wurden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden.

Datation
1853/54
Période
1853 – 1854
Commanditaire / Donateur·trice

Ducamp, Jules (1797–1875); Ducamp, Ernest; Ducamp, Alfred (ca. 1815–1858)

Localisation d'origine
Lieu de production

Bibliographie et sources

Bibliographie

Beaumont (1854). Notice sur les verrières nouvellement posées dans l’église de l’Isle-Adam. Beaumont: C. Frémont.

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Mort, [Abbé]. (1904). Monographie de l’église de Jassans-Riottier: Notice sur sa construction, sa critique, au point de vue artistique et religieux. Impr. Jules Jeannin.

Informations sur l'image

Nom de l'image
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_75
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Date de la photographie
2024

Citation proposée

Kaufmann, K. (2025). La miséricorde. Dans Vitrosearch. Consulté le 12 mai 2025 de https://test.vitrosearch.ch/objects/2713412.

Informations sur l’enregistrement

Numéro de référence
CG_75
Auteur·e et date de la notice
Katrin Kaufmann 2025