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1508 wurde Hans Werro für die Fenster entlöhnt, welche die Stadt Freiburg nach Barberêche und anderswohin verschenkte (StAF SR 212, 1508/II, fol. 17v. Anderes 1963. S. 209, Nr. 180). Es ist anzunehmen, dass die anderweitig nicht erwähnte Wappenscheibe der Stadt in diesem Auftrag inbegriffen war. Sie wäre damit das erste, sicher von einem Stadtfreiburger Glasmaler ausgeführte Glasgemälde, das sich erhalten hat. Für die frühe Datierung der Scheibe spricht die streng symmetrische Komposition und die starke Präsenz der Engel, die den Hintergrund nahezu völlig verdecken. In der monumentalen Gestaltung der Wappenpyramide und der Engel klingt noch die Standesscheibe von Urs Werder von 1478 nach (Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 26). Auch die dem Berner Glasmaler zugeschriebenen Rundscheiben zeichnen sich durch den mächtigen Reichsschild und die flächenfüllende Komposition aus (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 124), was Bernhard Anderes zu der nicht zwingenden Vermutung verleitete, Werro setze hier eine runde Vorlage ins Rechteck um (Anderes 1963. S. 132). Ganz anders muten dagegen mit den schlanken Proportionen der Schildhalter und dem Reichswappen, das sich dem Standesschild im Format unterordnet, die nur zwei Jahre früher entstandenen Standesscheiben Lukas Zeiners für den Tagsatzungssaal in Baden an (s. dazu beispielsweise die im Schweizerischen Nationalmuseum erhaltenen Scheiben dieser Serie. Schneider 1971. Bd. I. S. 43–45, Nr. 66–70; Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 39).
Dem Glasmaler der vorliegenden Scheibe Hans Werro d. Ä. werden eine Reihe weiterer Glasgemälde zugeschrieben (Anderes 1963. S. 132–136; vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 383). Interessant ist in diesem Zusammenhang sicher eine nahezu identisch komponierte Standesscheibe im Musée Ariana in Genf (Inv.-Nr. AD 8657. Ehem. Sammlung G. Revillod. Sidler 1905. S. 103, Nr. 74; Deonna 1938. S. 172, Nr. 68; Anderes 1963. S. 132, 185, Nr. 87, Abb. 106; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 235.1). Sie besitzt zwar einen erneuerten oberen Abschluss, zeigt aber die gleichen Engel und ganz ähnliche, das Kaffgesims der Pilaster durchbrechende Rahmensäulen wie die folgende Scheibe Franz von Arsents (FR_236), die sicher im gleichen Zusammenhang für die Pfarrkirche in Barberêche entstand.
Datation
1508
Commanditaire / Donateur·trice
Lieu de production
Propriétaire