Im Gegensatz zu den übrigen Autoren des 19. Jahrhunderts (s. u.) spricht Carl Friedrich Ludwig Lohner von sieben und nicht von vier alten Wappenscheiben, die er zu seiner Zeit in der Kirche vorfand. Drei Werke müssen demnach bald nach 1864 von dort verschwunden sein. Als Egbert Friedrich von Mülinen im September 1873 die Kirche aufsuchte, waren im dortigen Chor die vier heute vorhandenen Glasgemälde von 1560 zu sehen. Auf dieselben trafen dort 1896 ebenfalls Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen, und zwar "in zwei Fenstern des Chors". Bei der Renovation von 1902 wurden die vier Glasgemälde im Chor umplatziert, und zwar in die Fenster n II und s II, ihren heutigen Standort (Vogel 1998, S. 11).
Anlass für die 1560 erfolgte Schenkung der Wappenscheiben bot die Kirchenerneuerung nach dem Brand von 1559. Zur Aufstellung gebracht wurden die Wappengaben damals vermutlich im Chor. Dort waren sie jedenfalls im 19. Jahrhundert noch zu sehen (s. o.).
Die Herrschaft Diessbach im Kiesental befand sich seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Bernburger Familie von Diesbach, die dort nach 1560 das Alts Schloss im Tal errichtete. Die Herrschaft umfasste das Patronatsrecht (Kirchensatz) über die Kirche Oberdiessbach. Von den Stiftern der vier Glasgemälde war Niklaus IV. von Diesbach als Herr zu Diessbach demnach Patron der Kirche und damit in deren Unterhalt eingebunden. Während dieser seine Scheibenstiftung als dortiger Patronatsherr machte, bleibt zu begründen, weshalb die keinerlei Herrschaftsrechte in Oberdiessbach besitzenden drei anderen Berner Ratsherren Hans Jakob von Wattenwyl, Bernhard von Erlach und Johann Anton Tillier der Kirche 1560 ein Glasgemälde verehrten. Einer der Gründe, wenn nicht gar der Hauptgrund dafür lag sicher im engen Bezugsnetz, das sie mit Niklaus IV. von Diesbach verband. Darauf weisen die Wappengaben, die Niklaus von Diesbach, Hans Jakob von Wattenwyl und offenbar auch Johann Anton Tillier in der gleichen Werkstatt um 1559 für das Berner Münster und 1560 für Oberdiessbach in Auftrag gaben (s. u.). Der im Münster mit keiner Scheibe vertretene Bernhard von Erlach stand zudem in verwandtschaftlicher Beziehung zu Niklaus von Diesbach, war er doch der Onkel von dessen zweiter Gemahlin Maria von Erlach († 1593).
Wie bereits Alfred Scheidegger feststellte, lässt sich der Schöpfer der vier 1560 in die Kirche Oberdiessbach gestifteten Glasgemälde nicht sicher namentlich benennen (seine mit Fragezeichen versehene Zuweisung an den Berner Meister Mathis Walther erweist sich als eine unhaltbare Hypothese). Brigitte Kurmann-Schwarz schreibt die vier monumental komponierten, altertümlich wirkenden Glasgemälde in überzeugender Weise zwei anonymen Glasmalern (Hand 2 und 3) aus der Südobergaden-Werkstatt des Berner Münsters zu, die dort mehrheitlich für den gleichen Personenkreis wie in Oberdiessbach Scheiben ausführte (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 283, 294–297). Dieser Werkstatt beziehungsweise ihrem Umkreis lassen sich ihr zufolge weitere Glasmalereien der Zeit um 1560 zusprechen. Dazu zählen die im Besitz des Bernischen Historischen Museums befindlichen Wappenscheiben von Wattenwyl (BHM Bern, Inv. 4727), von Mülinen-Nägeli (BHM Bern, Inv. 26152), von Wattenwyl-von Diesbach (BHM Bern, Inv. 24781), Stokar-von Wyttenbach-Nägeli (BHM Bern, Inv. 21530) und die beiden von 1563 stammenden Von-Diesbach-Scheiben (BHM Bern, Inv. 11593, 11595).
Johann Anton Tillier (1494/1500–1562), der Sohn Johann Rudolfs und der Antonia Techtermann, wurde 1525 des Grossen Rats zu Bern, 1529 Schultheiss zu Burgdorf, 1533 Gubernator von Aigle, 1536 Berner Kleinrat und Landvogt von Avenches, 1540 Venner zum Roten Löwen, 1541 Landvogt von Lausanne, 1548 Venner, 1552 Deutschseckelmeister und 1560 Bauherr. Er war dreimal verheiratet, in erster Ehe mit einer Angehörigen der Familie Schaller, in zweiter seit 1536 mit Barbara Hübschi, der Tochter des Lienhard, sowie in dritter seit 1542 mit Katharina von Diesbach, der Tochter Rudolfs. Von Kaiser Karl V. wurde er seiner Verdienste wegen geadelt (HLS 12/2013, S. 392; HBLS 6/1931, S. 791).
Das Bernische Historische Museum besitzt eine Rundscheibe Tilliers von 1557 (BHM Bern, Inv. 382). 1560 schenkte dieser in die Kirche von Oberdiessbach seine Wappenscheibe. Von ihm gestiftet wurde vermutlich auch die verschollene Scheibe, die 1560 in die Kirche Röthenbach (Würzbrunnen) kam (Thormann/von Mülinen 1896, S. 41, 83f). Auf einer von ihm vor 1562 gemachten Stiftung beruhen möglicherweise die beiden 1693 von Samuel Fueter vollständig erneuerten Wappenscheiben der Familie Tillier im Berner Münster (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 298/299). Für eine Scheibe von ihm bestimmt ist ein Entwurf aus der Zeit um 1545 in unbekanntem Besitz (Scheidegger 1947, Nr. 40; Thöne 1970, Nr. 1002).