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BE_220: Wappenscheibe Johann Georg Imhof (Im Hof)
(BE_Grafenried_refK_ImHof)

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Titel

Wappenscheibe Johann Georg Imhof (Im Hof)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Küpfer, Samuel · durch Quelle gesichert
Datierung
1747
Masse
33.9 x 26.3 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Auf einem in leichter Untersicht dargestellten Podest im Regence-Stil stellt die Grisaillescheibe das Vollwappen des Johann Georg Imhof (Im Hof) in Begleitung des Stifters dar. Als geharnischter Venner trägt dieser die zweigeteilte Fahne mit dem Wappen der Berner Gerbernzunft und des Landgerichts Zollikofen. Am Scheibenfuss nimmt eine in das Podest eingelassene Kartusche die Stifterinschrift auf.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Imhof (Im Hof), Johann Georg; Banner Berner Gerbernzunft, Landgericht Zollikofen

Inschrift

Johan Georg Jm Hoof / Regierender Venner E. E. Gesellschaft Zů / Gerweren und deβ Landgrichts Zollikofen / 1747.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut.

Restaurierungen
1952 Restaurierung nach Beschädigung durch Hagel (nach Notizen Denkmalpflege Kanton Bern).

Technik

Farblose Monolithscheibe in Grisaillemalerei; Bemalung mit Schwarzlot (die betreffende matte Farbe ist eine weissgraue, eingebrannte Schwarzlotlasur). Laut Hans Lehmann (1913) soll der Untergrund der Zeichnung auf Glas mattiert und die Zeichnung selbst in braunschwarzer Farbe kalt aufgemalt sein, und zwar vermutlich als Vorzeichnung für die nie ausgeführten Glasschliffe. Die Annahme, wonach es sich um eine kalt aufgetragene Vorzeichnung für eine Schliffscheibe handelt, ist jedoch unzutreffend.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Georg Imhof (21.7.1679–1.5.1765), Sohn des Grossrats und Deutschseckelmeisters Johann Georg, schloss 1694 die Hohe Schule in Bern ab. Er wurde Fürsprecher und gelangte 1710 in den Grossen Rat in Bern. 1713–1726 amtete er als Grossweibel und ab 1726 als Landvogt von Romainmôtier. 1734 stieg er in den Kleinen Rat von Bern auf, wurde 1737 und 1745 zum Venner zu Gerbern gewählt und zweimal für das Schultheissenamt vorgeschlagen (HBLS 4/1927, S. 338; HLS 6/2007, S. 597). Johann Georg Imhof war mehrmals bernischer Abgeordneter an die Tagsatzungen sowie Autor einer "Disputatio iuridica", die in Bern 1704 erschien (Universitätsbibliothek Bern). Er war zweimal verheiratet, seit 1709 mit Rosina Stettler, Tochter des Landvogts Samuel Stettler, sowie nach ihrem Tod 1718 mit der Pfarrerstochter Elisabeth Knecht.

Laut der Berner Seckelmeisterrechnung vom 20. Dezember 1747 wurden dem Glasmaler Samuel Küpfer sechs Wappenscheiben bezahlt, welche die vier Venner, der Seckelmeister und der Vogt zu Fraubrunnen in die damals neu erbaute Kirche zu Grafenried gestiftet hatten: "1747 den 20ten Dezem. Dem Glasmahler Küpfer für Sechs gemahlte Fenster-Schilten Mrhhrn. der Venneren, mein [Carl Emanuel von Wattenwyl] und dess Herren Vogts zu Fraubrunnen in die Kirchen zu Graffenried, zahlen lassen 100 lb." (Staatsarchiv Bern; Keller-Ris 1915). Die Amtsrechnungen von Fraubrunnen notieren zudem den Botenlohn für die "von Bern alhero" getragenen "gläserne[n] Schilten" (Staatsarchiv Bern; vgl. Heinz Matile, in: Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern; Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen [Kopien im Vitrocentre Romont]).

Der Berner Glasmaler Samuel Küpfer († 1789) schuf zahlreiche Scheiben in reiner Grisaillemanier, meist mit einzelnen, seltener mit mehreren Wappen im Rokokostil, aber auch mit figürlichen Begleitfiguren. Vor allem das Zunfthaus zu Schmieden in Bern und das dortige Bernische Historische Museum bewahren Scheiben seiner Hand, unter denen auch einzelne signiert sind.

Datierung
1747
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

1883 wird der Chor gegen Entschädigung von 1500 Fr. vom Staat Bern an die Gemeinde abgetreten, wobei der Staat den Vorbehalt macht, die im Chor befindlichen Glasgemälde nach Gutdünken an sich zu nehmen, im kantonalen Museum aufzubewahren und durch Kopien ersetzen zu können (Schweizer 1983, S. 20).
Seit 1984 Kirchgemeinde Grafenried (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 50, 64.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 41 (Samuel Küpfer).

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Paul Schweizer, Die Kirche von Grafenried. Zur Erinnerung an die Renovation 1916/17, Bern 1917, S. 13, Abb. 3.

Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. XI, 1931, S. 146, Anm. 3.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 70.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 12347 (Samuel Küpfer)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Grafenried_refK_ImHof
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Grafenried
Eigentümer*in

1883 wird der Chor gegen Entschädigung von 1500 Fr. vom Staat Bern an die Gemeinde abgetreten, wobei der Staat den Vorbehalt macht, die im Chor befindlichen Glasgemälde nach Gutdünken an sich zu nehmen, im kantonalen Museum aufzubewahren und durch Kopien ersetzen zu können (Schweizer 1983, S. 20).
Seit 1984 Kirchgemeinde Grafenried (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_220
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016