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BE_364: Wappenscheibe Konrad Güder
(BE_Langnau_im_Emmental_refK_GuederK)

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Titel

Wappenscheibe Konrad Güder

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · signiert
Datierung
1674
Masse
41. x 32.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Konrad Güders ist über die seitlich mit weiblichen Groteskfiguren geschmückte Inschriftentafel gesetzt. Dahinter erhebt sich über braun und gelb gefliestem Boden eine dreiachsige Architektur, deren zentrale Öffnung ein auf violetten Pfeilern ruhender Flachbogen krönt. Unter den schmalen Seitenöffnungen, über denen sich das perspektivisch verkürzte bräunlichrote Gebälk hinzieht, stehen als Schildbegleiter zwei Engel in bräunlichroten Kleidern mit einem Blattzweig in der Hand.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Güder, Konrad

Inschrift

Hr. Conradt Güder deß / grossen Rahtß der Statt Bern gewesner Gu= / bernator Zů Aelen Twing= Herr Zů Warttenstein / Laupperswÿl Wÿthenbach vnd Lengenbach 1674.
H I Güde Fe.

Signatur

H I Güde Fe.

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Auf dem Foto des SNM Zürich, 10012, zieht sich beim Engel links von unten nach oben bis in den Bogen ein langes Sprungblei. Weder dieses noch ein Sprung ist heute auf der Scheibe vorhanden. Die betreffenden Gläser sind trotz dieses Widerspruchs jedoch sicher original.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheiben Konrad Güders und Jakob Fellenbergs sind vollkommen identisch gestaltet und stammen von Hans Jakob Güder. Rahmung und Begleitfiguren finden sich in ähnlicher Form auf Güders Scheiben von 1675 mit den Wappen Willading, Tillier, Kirchberger und Fischer in der Kirche Lessigen sowie ähnlich auch auf Fischers Scheibe von 1678 in der Kirche Hasle.
Wie ein beim Kirchenneubau 1673/74 erstelltes Verzeichnis dokumentiert, war der Berner Glaser Beat Herport für die Verglasung der Kirche und das Einsetzen der Wappenscheiben zuständig (vgl. Steiner 1984, S. 30f.).

Konrad Güder (1626–1692) aus Bern war Herr zu Kalchmatt (bis 1651), Twingherr zu Wartenstein, Lauperswil, Wyttenbach und Längenbach. Er war 1657 Mitglied des Grossen Rats, 1665–1671 Gubernator von Aelen (Aigle), 1681 des Kleinen Rats sowie 1688 Venner zu Schmieden. Er heiratete 1652 Susanna Frisching, die Tochter Samuel Frischings (von Mülinen 1872, S. 98).

Datierung
1674
Herstellungsort
Eigentümer*in

1889 tritt der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab (Steiner, S. 56).
Kirchgemeinde Langnau

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 121.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47f., 72f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 247.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 160.

Walter Steiner, Kirche Langnau i.E. Ihre Bedeutung als Mittelpunkt der Gemeinde und ihrer Geschichte, Langnau 1984, S. 48f. (Abb.).

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Egbert Friedrich von Mülinen, Die weltlichen und geistlichen Herren im Emmenthal im höheren Mittelalter, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern 8/1, 1872, S. 65–149.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt Bern, Neg. Hesse 02225; SNM Zürich, Neg. 10012 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Langnau_im_Emmental_refK_GuederK
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Langnau
Eigentümer*in

1889 tritt der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab (Steiner, S. 56).
Kirchgemeinde Langnau

Inventar

Referenznummer
BE_364
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016