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BE_504: Standesscheibe Bern (Doppelscheibe)
(BE_Nidau_refK_Bern2)

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Titel

Standesscheibe Bern (Doppelscheibe)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1607
Masse
76 x 53.1 cm im Licht (mit Rahmenbordüre) · 71.2 x 47.5 cm im Licht (ohne Rahmenbordüre)

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund steht die bekrönte Wappenpyramide Bern-Reich. Sie wird von zwei auf Fliesenboden stehenden Löwen präsentiert, die in ihren Vorderpranken ein Richtschwert bzw. den Reichsapfel halten. Am Scheibenfuss erscheint zwischen blauen Postamenten ein geflügelter Engelskopf, über dem zwischen den Bernschilden das Stiftungsjahr festgehalten ist. Hinter den Löwen erheben sich Rahmenstützen mit roten Gebälkstücken, auf denen ein blauer Spitzgiebel ruht. Seine rote Scheitelkartusche schliesst eine Löwenmaske ein. In den beiden oberen Zwickelfeldern sind Medaillons mit Königsbüsten angebracht. Ein Band aus alten Flickstücken (Architekturfragmente) umschliesst die Scheibe oben und an den Längsseiten.
Die beiden Nidauer Bernscheiben sind identisch gestaltet.

Iconclass Code
11G · Engel
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
44B113 · König
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Adler · Engel · Koenig · Loewe · Saeugetier
Heraldik

Wappen Bern

Inschrift

1607.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Scheibe ist am oberen, linken und rechten Rand durch eine Bordüre aus alten Flickstücken erweitert (s. u.). Ein Stück neben dem Medaillonkopf oben links, je ein Stück in den beiden Löwen und der untere Teil des Reichswappens neu ergänzt; auf der blauen Konsole unten links ein nachträglich aufgemaltes "R"; einige Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Nach der Aufnahme des SNM Zürich (Foto 8994) war von den beiden schildbegleitenden Löwen derjenige rechts vormals in der anderen Bernscheibe (I 2b) eingefügt. Die beiden Löwenfiguren müssen anlässlich einer Restaurierung im 20. Jahrhundert vertauscht worden sein.

Restaurierungen
1704 führt ein Glaser namens Schmalz Arbeiten an Fenstern und Glasgemälden aus: "Glaser Schmalz 4.8.- Arbeit Fenster und Schilten mit enschluß den bemüheten mit herauff- undt abthüyung der schilten bezahten trunckes" (Kirchenrechnungen Nidau, W7).
1986 Atelier Reich & Co., Bern: Neumontierung der Scheiben in Rahmen und Einsetzen neuer Metallfenster, teilweise Restaurierung der Glasgemälde ("defekte Randstücke neu kopieren und ersetzen").

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bern machte seine Doppelstiftung 1607 anlässlich der Kirchenrenovation. Bezahlt wurde sie 1607/08 durch den bernischen Landvogt zu Nidau, der die zwei neuen Staatswappen "uß höüschender noturfft" in Auftrag gab (Moser 2005, S. 78). Die zwei Bernscheiben müssen als Ersatz für zwei ältere (von 1582/83?) in die Kirche gekommen sein (Moser 2005, S. 421, Anm. 283). Laut den Amtsrechnungen Nidaus von 1607/08 wurden nämlich die Ehrenwappen in der dortigen Kirche damals durch Urs Laubscher "erneuert" (Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, Bernisches Historisches Museum). Mit diesen "Ehrenwappen" muss die Doppelstiftung Berns gemeint sein. Der zwischen 1593 und 1612 in Nidau nachgewiesene Glasmaler Urs Laubscher, von dem leider keine signierten Werke bekannt sind, darf deshalb, wie von Andres Moser vorgeschlagen, als Schöpfer der beiden Bernscheiben von 1607 betrachtet werden (Moser 2005, S. 33f., 80f.) Die auf dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich (Neg. 8994) festgehaltene Zuschreibung an den Berner Meister Hans Huber erweist sich allein schon aufgrund seiner Lebensdaten († 1598) als unhaltbar.
Weil die Kirche 1678 grundlegend erneuert wurde, sagte die Berner Obrigkeit 1679 wiederum ein Ehrenwappen zu. Danach änderte sie aber ihren Plan, indem sie sich dazu entschloss, die zwei Staatsscheiben von 1607 dort zu belassen und diese durch den Wappenzyklus des Schultheissen, des Seckelmeisters und der vier Venner zu erweitern. Die sechs 1680/81 von Bern zusätzlich gestifteten Wappenscheiben gerieten jedoch zu klein, so dass sie der Bieler Glasmaler Hans Heinrich Laubscher vor ihrer Einsetzung in die Kirchenfenster zu vergrössern hatte, indem er ihnen einheitlich geformte Randergänzungen anfügte (s. d.). Weil die neuen Kirchenfenster grösser als diejenigen im Vorgängerbau waren, mussten damals auch die beiden Bernscheiben an den Rändern erweitert werden. In diesem Falle verwendete der damit beauftragte Glasmaler allerdings Flickstücke. Ob es sich bei ihm ebenfalls um den Bieler Hans Heinrich Laubscher oder um einen in Bern ansässigen Meister handelte, muss offen bleiben.

Egbert Friedrich von Mülinen sah 1893 die zwei Bernscheiben von 1607 im zentralen Chorfenster. Ihm zufolge waren damals die Glasgemälde im Chor, besonders die der linken Seite, stark beschädigt sowie diejenigen im Schiff restauriert.

Datierung
1607
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Nidau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton vom Bern 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 63, 64 (29195); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 06025, Neg. Howald 010380A/3c, 010380A/1, 010380A/2

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Nidau_refK_Bern2
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Nidau
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Nidau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton vom Bern 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_504
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema