Forschung
Burkhard Engel (1662–16.9.1750), Sohn des Notars Johann Leonhard und der Euphrosina Fischer, war seit 1686 mit Rosina Fischer (1669–1752), Tochter des Samuel und der Rosina Kirchberger, verheiratet. Ihr Sohn Samuel (1702–1784) wurde ein bekannter Bibliothekar und Ökonom. Burkhard Engel gelangte 1701 in den Grossen Rat zu Bern. 1712 wurde er Landvogt in Frienisberg und 1721 Kirchmeier (HBLS 3/1926, S. 37; Kessel 2016). Er wohnte in der Kampagne auf dem Ballenbühl in der Kirchgemeinde Münsingen (Hug/Maurer/Gugger 2004, S. 30).
Burkhard Engel stiftete seine Scheibe als Landvogt von Frienisberg in die ihm unterstehende Pfarrei bzw. Kirche Seedorf. Schon 1709 hatte er als Grossrat und Almosner des oberen Spitals eine Scheibe in die Kirche von Münsingen vergabt.
Die vorliegende Scheibe in Seedorf kann aus stilistischen Gründen dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zugeschrieben werden, dem die für die damals erneuerte Kirche bestimmten obrigkeitlichen Scheiben vom Seckelmeister Berns bezahlt wurden. Sie folgt in der Komposition den einheitlich gestalteten Glasgemälden der Venner und des Deutschseckelmeisters. Zudem erwähnen die Amtsrechnungen Frienisbergs von 1717/18 die damals von Bern gestifteten Scheiben (Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]).
Datierung
1716
StifterIn
Engel, Burkhard (1662–1750), Landvogt Frienisberg
Herstellungsort
Eigentümer*in
Kirchgemeinde Seedorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1884 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).