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BE_683: Standesscheibe Bern
(BE_Trub_im_Emmental_refK_Bern)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Werder, Urs · Nachfolge
Datierung
um 1502/3 (und früher?)
Masse
71.1 x 55.2 cm im Licht (rekonstruierte Scheibe)

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund erscheint die bekrönte Wappenpyramide Bern-Reich. Sie wird von zwei auf grünem Wiesengrund stehenden Löwen gehalten. Als Rahmung dient eine einfache Arkade aus schlanken Säulen mit violetten Kapitellen und Basen sowie einem gelben Bogen mit Akanthusblattwerk.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern, Reich

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die heutige Scheibe besteht hauptsächlich aus ergänzten, 1939 von Hans Drenckhahn eingefügten Stücken (ganze Rahmung, linker Löwe, Hinterteil des rechten Löwen, Grossteil des Damasts). Die wenigen darin enthaltenen alten Teile hält das Foto 29319 des Bernischen Historischen Museums fest. Es sind die beiden Bernschilde mit dem Rasenstück dazwischen, der auf einem kleinem Damaststück darüber gesetzte Reichsschild, vom Löwen rechts der Brustteil mit Kopf und zwei angrenzende kleine Damaststücke sowie vom Löwen links die eine Vorderpfote mit angrenzendem Damastteil. Den Zustand des Werkes vor Drenckhahns Eingriff hält das Foto 10024 des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich fest. Auch hier sind die alten Teile zu einer Rechteckscheibe vervollständigt. Ergänzend eingefügt sind der Löwe links, das Eckstück unten rechts sowie am oberen Rand die Reichskrone und Damast- bzw. Flickstücke. Die Scheibe präsentiert sich in diesem Zustand stark beschnitten (Fehlen der Rahmung und der Löwenaussenteile). Nach Nil könnte Berns Stiftung bei der Restaurierung von 1642/43 auf diese Weise ergänzt (wohl aber erst später stark beschnitten) worden sein. Unter den alten Fragmenten sollen sich laut Hans Lehmann zudem noch einige Stücke (das Reichswappen, der Teil des Löwen rechts und die kleinen Damastteile) aus einer gegen Ende des 15. Jahrhunderts in der Werkstatt Urs Werders angefertigten und beim Kirchenbrand von 1501 stark beschädigten Bernscheibe befinden. Diese sollen dann um 1502/03 in die damals erneuerte Scheibe als "Flickstücke" eingefügt worden sein. Als Teile der Scheibe von 1502/03 betrachtet dabei Lehmann die zwei Bernschilde sowie den auf dem Foto des Nationalmuseums wiedergegebenen linken Löwen, der 1939 durch den vollständigen Löwen Drenckhahns ersetzt wurde. In ihrer stilistischen und technischen Ausführung stehen sich die Bernschilde und das Reichswappen allerdings überaus nahe. Eine zeitliche Differenzierung lässt sich bei ihnen deshalb kaum rechtfertigen. Die bemalten Gläser stellenweise korrodiert; ein Sprung und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Um 1503 Einsetzen von Flickstücken aus alter Bernscheibe/Ergänzungen?
Um 1642/43 Jakob Schläfli, Burgdorf: Reparatur der alten Glasgemälde im Chor (Nil, s. u.).
1939 Hans Drenckhahn, Thun: Einsetzen zahlreicher Ergänzungen, Versetzung der alten Glasgemälde ins Langhaus (Nil).

Technik

Farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot (Originalstücke).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anlässlich der Kirchenerneuerung nach dem Brand von 1501 stiftete Bern eine Scheibe ins Kloster Trub. Dies zeigt den grossen Einfluss, den Bern schon vor der Inbesitznahme des Klosters (1528) auf dieses ausübte. Da Freiburg 1503 ebenfalls eine Standesscheibe nach Trub stiftete (Anderes 1963, S. 206, Nr. 129), dürfte Berns Scheibe um die gleiche Zeit dorthin gelangt sein.
Der fragmentarische Erhaltungszustand der Scheibe erschwert jedoch genauere Angaben zur Entstehungszeit und zum Hersteller. Zur Zeit Hans Lehmanns war das Stück stark beschnitten und mit Flickstücken ergänzt (SNM Zürich, Foto 10024). Nach Lehmanns Ansicht gehörten das Reichswappen, der fragmentarische Damast und der rechte Löwe zu einer älteren Scheibe aus der Hand Urs Werders († 1499), die beim Brand des Klosters 1501 zerstört und bei der Scheibenerneuerung um 1503 wiederverwendet worden wäre. Ob gewisse Flickstücke nach dem Umbau von 1642 hinzukamen und wann die Scheibe so stark beschnitten wurde, bleibt allerdings unklar. 1939 wurde sie dann von Drenckhahn ergänzt und wieder auf ihr mutmasslich ursprüngliches Format gebracht.
Eine stilistische Abhängigkeit der alten Teile (Reichswappen, rechter Löwe) von den Werken, die Lehmann für Urs Werder in Anspruch nimmt, ist nicht abzuleugnen. Die Ausgangslage für die Zuschreibungen an diesen Meister ist jedoch äusserst unsicher. Man darf zudem auch einen Nachfolger des Glasmalers als Hersteller in Betracht ziehen, beschäftigte doch Urs Werder nachweislich viele Gesellen. Es ist somit eher anzunehmen, dass die ursprüngliche Scheibe einheitlich um 1503 entstand und nicht zu dieser Zeit – wie Lehmann annimmt – mit Teilen aus einer Scheibe der Zeit vor 1500 zusammengefügt wurde.
Laut Georg Walther Nil (1942) wäre diese Standesscheibe von einer Scheibe mit dem Stadtheiligen Vinzenz begleitet gewesen, wie es bei bernischen Stiftungen des frühen 16. Jahrhunderts häufig anzutreffen ist.

Datierung
um 1502/3 (und früher?)
Zeitraum
1490 – 1503
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Trub (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Über die Glasmalerei in der Schweiz, in: Alpenrosen 22. Dez. 1872, No. 51, S. 503.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 91.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 14/1912, S. 300 (Urs Werder).

Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. V, 1925, S. 99f.

Georg Walther Nil, Die Kirche zu Trub im Laufe der Jahrhunderte. Denkschrift an die Erneuerung vor 300 Jahren, Langnau 1942, S. 21, 45.

Walter Steiner/Alfred G. Roth, Trubschachen – Trub (Berner Heimatbücher 120), Bern 1978, S. 34.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 168.

Die Kirche Trub, o. J., S. 7.

Michael Gerber/Karin Zaugg, Trub im Emmental (Schweizerische Kunstführer), Bern 2006, S. 21.

Vgl.

Bernhard Anderes, Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü., Freiburg 1963.

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, 29319, 29541; SNM Zürich, Neg. 10024 (Urs Werder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Trub_im_Emmental_refK_Bern
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Trub
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Trub (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_683
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema