State of Conservation and Restorations
Die heutige Scheibe besteht hauptsächlich aus ergänzten, 1939 von Hans Drenckhahn eingefügten Stücken (ganze Rahmung, linker Löwe, Hinterteil des rechten Löwen, Grossteil des Damasts). Die wenigen darin enthaltenen alten Teile hält das Foto 29319 des Bernischen Historischen Museums fest. Es sind die beiden Bernschilde mit dem Rasenstück dazwischen, der auf einem kleinem Damaststück darüber gesetzte Reichsschild, vom Löwen rechts der Brustteil mit Kopf und zwei angrenzende kleine Damaststücke sowie vom Löwen links die eine Vorderpfote mit angrenzendem Damastteil. Den Zustand des Werkes vor Drenckhahns Eingriff hält das Foto 10024 des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich fest. Auch hier sind die alten Teile zu einer Rechteckscheibe vervollständigt. Ergänzend eingefügt sind der Löwe links, das Eckstück unten rechts sowie am oberen Rand die Reichskrone und Damast- bzw. Flickstücke. Die Scheibe präsentiert sich in diesem Zustand stark beschnitten (Fehlen der Rahmung und der Löwenaussenteile). Nach Nil könnte Berns Stiftung bei der Restaurierung von 1642/43 auf diese Weise ergänzt (wohl aber erst später stark beschnitten) worden sein. Unter den alten Fragmenten sollen sich laut Hans Lehmann zudem noch einige Stücke (das Reichswappen, der Teil des Löwen rechts und die kleinen Damastteile) aus einer gegen Ende des 15. Jahrhunderts in der Werkstatt Urs Werders angefertigten und beim Kirchenbrand von 1501 stark beschädigten Bernscheibe befinden. Diese sollen dann um 1502/03 in die damals erneuerte Scheibe als "Flickstücke" eingefügt worden sein. Als Teile der Scheibe von 1502/03 betrachtet dabei Lehmann die zwei Bernschilde sowie den auf dem Foto des Nationalmuseums wiedergegebenen linken Löwen, der 1939 durch den vollständigen Löwen Drenckhahns ersetzt wurde. In ihrer stilistischen und technischen Ausführung stehen sich die Bernschilde und das Reichswappen allerdings überaus nahe. Eine zeitliche Differenzierung lässt sich bei ihnen deshalb kaum rechtfertigen. Die bemalten Gläser stellenweise korrodiert; ein Sprung und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Restaurierungen
Um 1503 Einsetzen von Flickstücken aus alter Bernscheibe/Ergänzungen?
Um 1642/43 Jakob Schläfli, Burgdorf: Reparatur der alten Glasgemälde im Chor (Nil, s. u.).
1939 Hans Drenckhahn, Thun: Einsetzen zahlreicher Ergänzungen, Versetzung der alten Glasgemälde ins Langhaus (Nil).
Technique
Farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot (Originalstücke).