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BE_820: Stadtscheibe Büren mit der Pietà (linkes Stück der Doppelscheibe)
(BE_Jegenstorf_refK_Pieta)

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Titel

Stadtscheibe Büren mit der Pietà (linkes Stück der Doppelscheibe)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1515
Masse
92.2 x 56 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

In der oberen Scheibenhälfte erscheint die Gottesmutter mit dem Leichnam des Sohnes auf ihrem Schoss vor einer Golgatha darstellenden Landschaft. Sie ist in ein langes blaues Kleid und einen violetten Mantel gekleidet. Darunter ist vor Damastgrund das Wappen der Stadt Büren dargestellt. Es wird von zwei blondgelockten, weiss gewandeten Engeln mit roten beziehungsweise helllila Flügeln gehalten. Die Figurenkomposition rahmen schlanke Rundpfeiler. Von ihren Kapitellen gehen zwei sich im Bogenscheitel kreuzende Stämmchen mit Blattwerk aus.
Das Glasgemälde bildet das linke Stück von Bürens Doppelscheibe.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73D7221 · der tote Christus liegt in Marias Schoß
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Stadt Büren

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Stücke des rechten Engels, ein Stück im Wappen, der am Boden liegende Totenschädel sowie ein Teil des linken Rahmenpfeilers neu ergänzt; zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Das Foto 29596 des Bernischen Historischen Museums zeigt an Stelle der ergänzten Teile (Kapitell, Stück des Säulenschafts, Stück im Engelskleid) alte Flickstücke.

Restaurierungen
In der oben erwähnten, undatierten Aufnahme (BHM Bern) sind an Stelle der heutigen im linken Rundpfeiler eingefügten Ergänzungen zwei alte Flickstücke und im Kleid des linken Engels eine kleine, heute mit einer Ergänzung gefüllte Lücke zu sehen. Alle übrigen oben angeführten Ergänzungen sind in dieser Aufnahme jedoch erkennbar. Die erneuerten Stücke der Scheibe gehen demnach mindestens auf zwei Restaurierungen zurück. Zu denken ist dabei in erster Linie an diejenigen Müllers und Drenckhahns (s. u.).
2. Hälfte 19. Jahrhundert: Johann Heinrich Müller, Bern. Die Restaurierung Müllers von Scheiben in Jegenstorf ist durch einige Zeichnungen in dessen als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindlichen Nachlass belegt.
1911/12: Hans Drenckhahn, Thun: Die Restaurierung Drenckhahns der Glasmalereien in der Kirche Jegenstorf dokumentieren einige dazu in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont vorhandene, 1911 datierte Pausen sowie dessen Monogramm auf mehreren von ihm in verschiedene Scheiben eingesetzten Ergänzungen.
1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss sowie 1945 Wiedereinsetzung derselben durch den Berner Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343).
1971 Konrad Vetter, Bern: Die Jegenstorfer Glasgemälde wurden 1971 durch Vetter restauriert und in den Fenstern neu angeordnet.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Jegenstorf benachbarte Stadt Büren an der Aare stiftete um 1515 zwei Scheiben in den Neubau der dortigen Kirche.
Der Glasmaler dieser Scheiben schuf in Jegenstorf auch die Scheibe der Margaretha von Balmoos sowie diejenigen mit dem Lamm im Wappen bzw. mit dem hl. Jakobus. Möglicherweise handelte es sich dabei um einen Mitarbeiter Jakob Meyers und Hans Sterrs, welche die Chorscheiben schufen.

Datierung
um 1515
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Jegenstorf

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 409.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik, schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 240f.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 28, 69, Nr. 31.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 127–129,Taf. XXa (Jakob Meyer).

Hans Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 26, 48 (Jakob Meyer).

Bernhard Anderes, Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü. Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Glasmalerei, Freiburg 1963, S. 140, Abb. 118 (Jakob Meyer).

Die Stadt Büren und ihre Wappen, Büren a. d. Aare 1973, Abb. S. 22 (Jakob Meyer, 1515).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f.

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 70f., 76.

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, 29596; Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 929, Neg. Howald 06668.21 (+c), 06668.45 (Detail); SNM Zürich, Neg. 6569, 6570, 6660, 8966 (Jakob Meyer)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_refK_Pieta
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Jegenstorf

Inventar

Referenznummer
BE_820
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema