Der oval umbleite Wappenschild von Heinzmann Grünenwald ist in der unteren Scheibenhälfte zentral vor den mit dem Stifternamen versehenen Balustradenaufbau gesetzt. Er besitzt eine blau-rote Helmdecke und einen silbernen Spangenhelm, dessen Kleinod sich hier in unüblicher Weise in Form eines "Grünenwalds" über die ganze Helmdecke ausbreitet. Ebenso ungewöhnlich ist die assymetrische Anordnung des Figurenbildes in der oberen Scheibenhälfte. Es zeigt in der Ecke oben rechts einen auf einem Stuhl sitzenden, alten bärtigen Mann in einer Stube, deren Rückwand vier Butzenfenster mit Wappenscheiben schmücken. Mit erhobenen Händen blickt er in Richtung des göttlichen Lichtes, das in Form einer strahlenden Sonne in der gegenüberliegenden Ecke erscheint. Bei diesem Mann muss es sich um den Stifter handeln, der laut der unter ihm angebrachten Bildlegende in Gott vertrauend den Tod erwartet. Einer sicheren Deutung entzieht sich bislang die direkt unter dem göttlichen Licht im grünen Rasenfeld versammelte Männerrunde. Es sind insgesamt zwölf Männer, die sich im Kreis auf Stühlen niedergelassen haben. Während davon vier angesichts der auf sie einstrahlenden Sonne lebhaft gestikulieren, sind die anderen kopflos beziehungsweise (tot?) am Boden liegend festgehalten. Verkörpern diese Männer möglicherweise die Personen, die Grünenwald als Richter vormals – zum Tode? – verurteilte, und wollte Grünenwald angesichts seines eigenen bevorstehenden Todes sich damit vor Gott als „gerechter“ Richter in Erinnerung rufen?
31D160 · Greisenalter; Senectus; Ripa: Vecchiezza
31E236212 · kopfloser Rumpf einer enthaupteten Person
44G6 · Rechtsexempel; vorbildhafte Richter; sogenannte Gerechtigkeitsbilder
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Wappen Heinzmann Grünenwald
Heintz = mann / Grünen = wald von / Erlenbach deß grichts / daselbsten 1697.
Ich glaůb v: traůw / aůff meinen Gott, / Biß mich hinnimt / der zeitlich Tod: / So glaůb ich geh / mit frewd hinein / Zů Gott vnd / lieben Engelein.
Keine