Forschung
Das Scheibchen kam zusammen mit elf weiteren kleinen Rundscheiben "meist aus Thun und dem Simmental" 1894 ins Bernische Historische Museum (von Rodt 1892, S. 129). Seine genauere Herkunft ist unbekannt. Die Grösse der Rundel entspricht annähernd dem Format einer Butze. Das Glasgemälde war daher sicher mit anderen Rundscheiben in eine solche Butzenverglasung integriert.
Jakob Flogerzi wurde am 20. Januar 1611 als Sohn des Christen Flogerzi in Diemtigen geboren (StAB K Diemtigen 2 Taufrodel 1582–1613, p. 207). Am 12. September 1636 heiratete er Barbara Mani (*15.12.1614), die Tochter des Hans Mani und der Barbara Maffli (Waeffli? StAB K Diemtigen 3 Taufrodel 1613–1659, p. 13; K Diemtigen 3 Eherodel 1619–1659, p. 287). Das Paar besass mindestens drei Kinder, die zwischen 1638 und 1643 getauft wurden (StAB K Diemtigen 3 Taufrodel 1613–1659, p. 155, 162, 181). Jakob Flogerzi starb am 18. August 1687 im Alter von 76 Jahren (StAB K Diemtigen 15 Totenrodel 1683–1695, p.4).
Die drei runden, 1646 und 1647 entstandenen Monolithscheibchen des Christian Betschen (Bettschen), Jakob Flogerzi und Michael Juzeler im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1929.5–7) sind aus stilistischen Gründen alle der gleichen Hand zuzuweisen. Sie werden sicher auch aus dem gleichen unbekannten Stiftungszusammenhang stammen, der mit grösster Wahrscheinlichkeit in Diemtigen (Frutigen-Niedersimmental) zu suchen ist. Zu dieser Serie muss auch die runde Willkommscheibe Hans Zürchers und Catharina Zifrells von 1647 im Victoria and Albert Museum in London gehören (Inv. C 119-1934).
Datierung
1646
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1894 Bernisches Historisches Museum Bern
Vorbesitzer*in
Bis 1894 Kunstmuseum Bern
Inventarnummer
BHM 1929.6