Forschung
Solche Monolithscheiben im rechteckigen Format und in Silbergelb-Grisaille-Technik ohne Inschrift und Wappen sind sehr ungewöhnlich für die damalige Schweizer Glasmalerei. Wo und für wen die an aus derselben Periode stammende Hinterglasmalereien (vgl. Staffelbach 1951, Abb. 13, 20) erinnernde Scheibe zur Ausführung gelangt sein könnte, ist bislang ungeklärt.
Das aus der Vielfigurenszene herausgelöste Motiv des Heilands, der sich vom Kreuz zu seiner Mutter herabzuneigen scheint, legte Hans Baldung Grien schon 1505/07 in einem Einblattholzschnitt vor (Mende 1978, Abb. 3). Es hat den Charakter eines Andachtsbildes und ist motivisch dem Bild des hl. Bernhard von Clairvaux verwandt, der vom Gekreuzigten umarmt wird. Die genaue Vorlage zum vorliegenden Glasgemälde ist bislang nicht bekannt.
Datierung
Um 1550
Zeitraum
1520 – 1580
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in
Seit 1916 Bernisches Historisches Museum Bern
Vorbesitzer*in
Bis 1916 Sammlung Knechtenhofer, Thun
Inventarnummer
BHM 8965