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BE_2356: Wappenscheibe Johann Heinrich Kyburz (Kiburz)
(BE_Herzogenbuchsee_refK_KiburzJH)

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Titel

Wappenscheibe Johann Heinrich Kyburz (Kiburz)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Leupold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1728
Masse
56. x 37.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Grund steht das auf Lorbeerzweigen fussende Vollwappen des Johann Heinrich Kyburz. Zusammen mit der darunter befindlichen gelben Schrifttafel befindet es sich in einem Kranz violetter, durch ein weisses Stoffband verknüpfter Blüten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Johann Heinrich Kyburz (Kiburz)

Inschrift

Hr. Joh: Heinrich Kÿburtz / Praedicant Zů Herzogen Buchsee / Und Der Ehrwür: Chlaβ Ivrat: Ao: / 17 28.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glasstück in der Ecke oben links neu ergänzt; einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1912 Emil Gerster, Basel: Anfertigung und Einsetzen von Eugène Burnands Glasmalereien in den Chorfenstern. Gleichzeitig werden die bis dahin im Chor befindlichen alten Scheiben in die Südfenster des Schiffs versetzt (Henzi 1978; damals eventl. auch Restaurierung?).
1999/2000 Martin Halter, Bern (s. Dokumentation Vitrocentre Romont): vorwiegend Substanzsicherung, Schutzverglasung.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot (sehr dunkel) sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

(Johann) Heinrich Kyburz († 1740) stammte aus Aarau. Er wurde dort Provisor und amtete daraufhin als Pfarrer zu Herzogenbuchsee. Kyburz war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Anna Katharina Kirchberger († 29.4.1731), Tochter Hans Rudolf Kirchbergers und Rosina Risolds, und in zweiter seit 1738 mit Anna Maria Bachmann (* 24.1.1706), Tochter Samuel Bachmanns und Anna Margaretha Hallers (Kessel 2016).
Kennzeichnend für die Wappenscheibe von Pfarrer Kyburz ist ihre ausgesprochen dekorative Ausformung des Rahmenwerks, das in seiner reichen Ausschmückung an Rokoko-Umrahmungen von Schliffscheiben erinnert. Damit steht sie der Madiswiler Kirchgemeindescheibe in der Kirche Melchnau von 1737 nahe, die Abraham Leupold zugeschrieben werden kann. Dieser Glasmaler erneuerte laut Restauratoreninschrift 1736 auch das aus Melchnau stammende Glasgemälde Johann Friedrich Willadings im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 8092). Es ist aufgrund dieser stilistischen Bezüge gut möglich, dass der wenig bekannte, 1700 in Aarau geborene Glasmaler und Maler Abraham Leupold (vgl. HBLS IV/1927, S. 668) auch der Schöpfer der von den Kirchgemeinden und Prädikanten in die Kirche von Herzogenbuchsee gestifteten Wappenscheiben war. Auf ihn geht vermutlich eine ganze Reihe ähnlich gestalteter Werke zurück wie die Wappenscheibe der Kirchgemeinde Bleienbach in der Kirche Bleienbach aus der Zeit um 1734 oder die Bildscheibe Johannes Mahlers von 1742 im Museumsdepot des Burgdorfer Kornhauses (Inv. 4.1399).

Datierung
1728
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor 1885 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 96f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234.

Hans Henzi, Die Kirche der Bergpredigt/Werner Staub, Eugène Burnand der Maler der Bergpredigt, Herzogenbuchsee 1978, S. 13–25, Abb. S. 25.

Walter Gfeller, Herzogenbuchsee (Schweizerische Kunstführer), Bern 2009, S. 28.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F23035&main_person=I68143; 21.10.2016].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06513 (August 1969); Bern, Arbeitsaufnahmen von Halter 2000 (vgl. Dokumentation im Vitrocentre); SNM Zürich, Neg. 10034 (Andreas Fueter)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Herzogenbuchsee_refK_KiburzJH
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Herzogenbuchsee
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor 1885 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_2356
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016