Research
(Johann) Heinrich Kyburz († 1740) stammte aus Aarau. Er wurde dort Provisor und amtete daraufhin als Pfarrer zu Herzogenbuchsee. Kyburz war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Anna Katharina Kirchberger († 29.4.1731), Tochter Hans Rudolf Kirchbergers und Rosina Risolds, und in zweiter seit 1738 mit Anna Maria Bachmann (* 24.1.1706), Tochter Samuel Bachmanns und Anna Margaretha Hallers (Kessel 2016).
Kennzeichnend für die Wappenscheibe von Pfarrer Kyburz ist ihre ausgesprochen dekorative Ausformung des Rahmenwerks, das in seiner reichen Ausschmückung an Rokoko-Umrahmungen von Schliffscheiben erinnert. Damit steht sie der Madiswiler Kirchgemeindescheibe in der Kirche Melchnau von 1737 nahe, die Abraham Leupold zugeschrieben werden kann. Dieser Glasmaler erneuerte laut Restauratoreninschrift 1736 auch das aus Melchnau stammende Glasgemälde Johann Friedrich Willadings im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 8092). Es ist aufgrund dieser stilistischen Bezüge gut möglich, dass der wenig bekannte, 1700 in Aarau geborene Glasmaler und Maler Abraham Leupold (vgl. HBLS IV/1927, S. 668) auch der Schöpfer der von den Kirchgemeinden und Prädikanten in die Kirche von Herzogenbuchsee gestifteten Wappenscheiben war. Auf ihn geht vermutlich eine ganze Reihe ähnlich gestalteter Werke zurück wie die Wappenscheibe der Kirchgemeinde Bleienbach in der Kirche Bleienbach aus der Zeit um 1734 oder die Bildscheibe Johannes Mahlers von 1742 im Museumsdepot des Burgdorfer Kornhauses (Inv. 4.1399).
Dating
1728
Original Donor
Kyburz (Kiburz), Johann Heinrich († 1740)
Place of Manufacture
Owner
Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
Die Unterhaltspflicht der acht Glasgemälde im Chor 1885 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).