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BE_2619: Scheibenfragment mit Wappen der Gemeinde Worb (?)
(BE_Worb_refK_Kien)

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Titel

Scheibenfragment mit Wappen der Gemeinde Worb (?)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1522
Masse
28 x 24.8 cm im Licht (ungefähre Masse)

Ikonografie

Beschreibung

Das gevierte Wappen der Gemeinde Worb(?) steht in einer heraldisch nach rechts gewendeten und leicht geneigten, eingeschnittenen Tartsche.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Geviert: 1 und 4 in von Gold und Schwarz gespaltenem Feld ein Doppelkreuz über lateinischem "M" in gewechselten Farben, 2 und 3 in Blau ein silbernes lateinisches "W".

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

In der Ecke oben rechts ein kleines Stück neu ergänzt; ein altes Flickstück am rechten Rand.

Restaurierungen
1520er Jahre: Hans Lehmann und, ihm folgend, Fritz Engler, gehen davon aus, dass viele der 1521/22 in die Kirche gestifteten Scheiben infolge eines Unwetters (Hagelschlag) bereits kurz nach ihrer Entstehung restauriert werden mussten (Engler: "alle Scheiben im Chor und auf der Nordseite"). Nach Lehmann sollen bei dieser Restaurierung viele Scheibenteile von zwei Händen ergänzt worden sein, nämlich einerseits von Jakob Wyss (u. a. soll er mehrere Inschriften erneuert haben) und andererseits von Hans Funk. Dass namentlich im Chor bereits in den 1520er Jahren Glasgemälde zu reparieren waren, ist zwar denkbar. Wie bereits Heinz Matile feststellte (Kat. Manuel 1979, S. 53), lassen sich die allenfalls um oder kurz nach 1522 eingesetzten Ergänzungen aus heutiger Sicht jedoch kaum mehr sicher eruieren und ebenso wenig einer bestimmten Restauratorenhand zuweisen.
17./18. Jahrhundert: Laut Hans Lehmann sollen im betreffenden Zeitraum grössere Restaurationen (mit Ergänzungen) durchgeführt worden sein (Notizen Lehmanns in Unterlagen von Heinz Matile, BHM Bern).
Ende 19. Jahrhundert: Laut Hans Lehmann gab es damals eine Scheibenrestaurierung durch Johann Heinrich Müller, Bern (Notizen Lehmanns in Unterlagen von Heinz Matile, BHM Bern).
1932/33 Glasmaler Eduard Boss, Bern: Neuverbleiung der Glasgemälde (laut Fritz Engler soll Boss damals die in vielen Scheiben enthaltenen "abstossenden Flickstücke" nicht ersetzt haben).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Vorliegendes Wappenfragment stammt vermutlich von einem Glasgemälde, das wie die meisten übrigen Scheiben 1521/22 in die Kirche Worb gestiftet wurde.

Die meisten Autoren gehen davon aus, dass im Schild vermutlich das alte Wappen der Gemeinde Worb festgehalten ist (Kasser/Engler/Rutishauser/Schlup). Demnach würden sich das von einem Doppelkreuz überhöhte "M" in Feld 1 und 4 auf den hl. Mauritius, den Orts- und Kirchenpatron, sowie das "W" in Feld 2 und 3 auf die Gemeinde Worb beziehen. In diesem Falle besässe das alte Worber Wappen allerdings keine direkte Anspielung auf dasjenige der Freiherren von Kien, welches zwei gekreuzte, silbernen Adlerfüsse zeigt. Die Freiherren von Kien waren die ältesten Besitzer der Herrschaft Worb. Ihr Geschlecht starb Ende des 14. Jahrhunderts aus.

Laut Hermann Kasser befand sich das Scheibenfragment 1893 im ersten Fenster auf der Schiffs-Nordseite, und zwar gemeinsam mit der Scheibe Schwanders.

Datierung
um 1522
Zeitraum
1521 – 1525
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Worb.
Die Unterhaltspflicht der dreizehn 1901 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 311.

Hermann Kasser, Die Kirche von Worb und ihre Glasgemälde, Sep.-Abdruck aus: Kirchliches Jahrbuch für den Kanton Bern 1893, Bern 1893, S. 29.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 247.

Hermann Schmitz, Die Glasgemälde des königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Mit einer Einführung in die Geschichte der deutschen Glasmalerei, Bd. 1, Berlin 1913, S. 184.

Fritz Engler, Geschichte der Kirche Worb. Gedenkblatt zur Erinnerung an die Renovation 1932/33, Worb 1933, Text Umschlagrückseite innen.

Samuel Rutishauser, Kirche Worb (Schweizerische Kunstführer), Bern 1985, S. 15.

Murielle Schlup, "dem heiligen Sant mauritzien an sinen buw". Die Kirche von Worb im Mittelalter, in: Worber Geschichte, Bern 2005, S. 396, Farbabb. 29.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Worb_refK_Kien
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Worb
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Worb.
Die Unterhaltspflicht der dreizehn 1901 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_2619
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Patricia Sulser 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema