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BE_3031: Bildscheibe Josua Hopf mit Pfingstfest und der Fides
(BE_Kirchenthurnen_refK_Hopf)

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Titel

Bildscheibe Josua Hopf mit Pfingstfest und der Fides

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1673
Masse
40.3 x 32.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Prädikantenscheibe ist in zwei Bildhälften unterteilt. In der oberen ist zwischen zwei mächtigen Pfeilerschäften das Pfingstfest festgehalten. Der seitlich von zwei marmorierten violetten Rundpfeilern gerahmte Hauptteil dieser Darstellung ist erneuert. Erläutert wird die Szene durch den Spruch auf dem Schriftband, das sich über Maria, den Aposteln und der Taube des Heiligen Geistes hinzieht. Im Zentrum der unteren Bildhälfte erscheint die allegorische Gestalt der Fides. In ein rotes Gewand und einen violetten Mantel gekleidet, steht sie in einer violetten Arkade auf rostbraunem Fliesenboden. Das Wappen zu ihren Füssen lässt sich nicht sicher deuten (s. u.). Auf den Tafeln zu ihren Seiten sind die von der Reformation bis 1673 in Kirchenthurnen als Prädikanten wirkenden Personen alle namentlich aufgelistet. Speziell hervorgehoben ist unter diesen der als Scheibenstifter anzusprechende Josua Hopf, der das Pfarramt 1673 inne hatte. Sein Name ist am Scheibenfuss separat in der zweigeteilten Rollwerkkartusche angebracht.

Iconclass Code
11M31 · Glaube, Fides (Ripa: Fede, Fede catholica, Fede christiana, Fede christiana catholica), als eine der drei theologischen Tugenden
11Q765 · Pfingsten, Weißer Sonntag
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
73E5 · Pfingsten: der Heilige Geist senkt sich auf die Apostel (und Maria) herab; manchmal sind zusätzlich Paulus und/oder Vertreter verschiedener Nationen dargestellt
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen: in Blau auf grünem Boden ein Storch mit Schlange im Schnabel (Schild Gottes?).

Inschrift

Num: XI.V.29. Wolte Gott daβ / alle daβ Volck deβ Herre weissaget // Jndem der Herr Seinen / Geist auf sie Legete.
Predicanten Zu / Thurnen von der / Reformation biβ / auf Annum 1673 / Hr. Bendicht / Bäler, 1524 / Hr. David Bäler / sein Bruder, 1558 / Hr. Gabriel / Güntisperger, 1573 / Hr. Hanβ Erb, 1581.
Hr. Peter Zandt / 1601 / Hr. Peter Schnell / 1609 / Hr. Wolffgang / Schnell, 1617 / Hr. David von / Römerstal, 1639 / Hr. Samuel / Walthard, 1659.
Hr. Josua Hopf diser / Zeit Predicant Zu Thurnen / 16 73.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit Maria und dem Apostelkollegium (Pfingstfest) neu ergänzt; zwei Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Um 1880 Heinrich Müller, Bern: Vermutlich Einsetzen der Ergänzung (von Mülinen 1883).
Beginn 20. Jahrhundert (vgl. Scheibe Amtsleute Kirchenthurnen).
2011 Ursula Knoblauch, Bern-Gümligen: Reinigung, Anbringen neuer Randbleie und Montage in Metallrahmen.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die ursprüngliche Anordnung der Wappenscheiben in der Kirche von Kirchenthurnen lässt sich nicht mehr sicher rekonstruieren. Von Mülinens Beschreibung von 1883 lässt einiges unklar. Die Berner Standesscheibe und die Scheibe des Seckelmeisters Fischer schmückten aber sicher das zentrale Chorfenster. Sie sind beide etwas grösser als die vier Vennerscheiben, welche die beiden seitlichen Fenster zierten. Die Scheibe Wurstembergers befand sich nach der Beschreibung von Mülinens auch im Chor, wohl im zweiten südlichen Chorfenster. Die vier Fenster des Schiffes enthielten die zwei Von-Erlach-Scheiben sowie diejenigen von Wattenwyls, Hopfs und Kirchenthurnens (vgl. von Mülinen 1883). Bereits 1906 befanden sich alle zwölf Scheiben im zentralen Chorfenster (vgl. Kasser 1906).

Josua Hopf (1621–1681) war 1646 Helfer in Thun, 1654 Pfarrer in Erlach und seit 1667 Pfarrer in Thurnen (Kirchenthurnen), wo unter ihm die neue Kirche erbaut wurde (HBLS 4/ 1927, S. 287).
Hopf schenkte 1673 auch die Kanzel in die erneuerte Kirche.
Josua Hopf, Pfarrer in Kirchenthurnen, lässt sich zwar zweifelsfrei als Stifter dieser Scheibe ansprechen. Ob sich das Wappen mit dem Storch auf ihn bezieht, ist aber unklar. Einen Wiedehopf in Silber auf grünem Dreiberg führte Samuel Hopf (1654–1716), ein Sohn Josua Hopfs, in seinem Wappen (Wappenbuch Bern 1932, S. 61). Möglicherweise ist hier der Storch mit der Schlange im Schnabel jedoch als Sinnbild Christi und nicht als persönliches Wappenemblem zu verstehen.

Wie die Scheiben der Berner Venner stammt in Kirchenthurnen auch diejenige Hopfs von Hans Jakob Güder.

Datierung
1673
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Kirchenthurnen.
Die Unterhaltspflicht der sieben Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 170.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 91.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 249.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute, II. Mittelland, 1. Zwischen Aare und Stockhornkette, Bern 1906, S. 106f.

L. S. von Tscharner, Aus der Vergangenheit der Kirche von Thurnen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 10/1914, Heft 3, S. 232.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Verzeichnis der Glasgemälde in der Kirche zu Kirchenthurnen mit beigefügter Schatzung, ausgestellt von Hans Lehmann am 3. Juni 1912 (Kopie in den Unterlagen von Heinz Matile, BHM Bern).

Vgl.

Wappenbuch der burgerlichen Geschlechter der Stadt Bern, Bern-Bümpliz 1932.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9874 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Kirchenthurnen_refK_Hopf
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Thurnen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Kirchenthurnen.
Die Unterhaltspflicht der sieben Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_3031
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016