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BE_4693: (Ovale) Wappenscheibe Beat Fischer
(BE_Jegenstorf_Schloss_FischerBeat)

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Titel

(Ovale) Wappenscheibe Beat Fischer

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1627
Masse
23 x 19.9 cm im Licht (Ovalscheibe) · 30.8 x 20.6 cm im Licht (Rechteckscheibe)
Standort
Lage
Marmorsaal
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Das über die Stifterinschrift gesetzte Vollwappen Beat Fischers wird von Alexander dem Grossen und Julius Cäsar flankiert. Von diesen in Kostümen des 17. Jahrhunderts dargestellten antiken Herrschern erscheint der erstere als gekrönter König und der letztere als gerüsteter Kriegsmann. Die monumentale Architekturrahmung um Figuren, Wappen und Inschrift ist vollständig neu.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
98B(ALEXANDER THE GREAT) · die Geschichte von Alexander dem Großen
98B(CAESAR) · die Geschichte von C. Julius Cäsar
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Beat Fischer

Inschrift

Hr Beaht Fis[ch]er. diβer Zÿtt Landt / vogt zů Jnderlacken [vnd] Neüerwelter Venner vnd / deβ Rahts der Statt B[ern] ANNO 1627 (die ergänzten Teile in eckigen Klammern).
ALEXANDER magnus, JVLIVS CAESAR

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Scheibe war ursprünglich von ovaler Form, das heisst ihre monumental gestaltete Architekturrahmung ist eine neuzeitliche Zufügung. Stattdessen umfasste die Komposition ursprünglich vielleicht eine ornamentale Bordüre. In der Originalscheibe sind das obere rosa Rahmenstück, ein Glaszwickel in der Inschrift und ein kleiner Glaszwickel links neben der Helmzier ergänzt. Ein Sprung und einige Sprungbleie.

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Beat Fischer (1577–1628), war der Sohn des Weissgerbers Burkhard Fischer und der Kleophea Herport. 1599 heiratete er Salome Gürtler und 1626 in zweiter Ehe Magdalena Blouwner. In Bern gehörte er seit 1608 dem Grossrat und 1621–1623 dem Kleinrat an. Er wurde 1613 Gubernator zu Bonmont, 1623 Landvogt zu Interlaken sowie 1627 Kirchmeier und Venner zu Gerbern (HLS 4/2005, S. 529; Braun u. a. 2004, S. 14, 16–18, 29).

Beat Fischers Glasgemälde gehört zu einer Gruppe von fünf in den Massen übereinstimmenden (ca. 23 x 20 cm) Ovalscheiben aus den Jahren 1626/27. Dazu zählen ausser der Stiftung des Interlakener Landvogts Fischer die Scheiben der Landschaft Interlaken und des Thuner Schultheissen Johann Frischherz im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 23898, 33654), des Interlakener Landschreibers Hans Rudolf Graffenried (Kat. Stuker 1978, Nr. 3020; davon aquarellierte Zeichnung im Album Emanuel Edmund von Graffenrieds, BHM Bern, Inv. 6202.14, und Pause Johann Heinrich Müllers im SNM Zürich, Inv. LM 24498) sowie des Klosterammans zu Oberhofen Melchior Ritschard von 1626, die 1975 aus dem Schlossmuseum Thun entwendet wurde (Mus. Thun, Inv. 475; Foto 475, 6810). Die fünf Glasgemälde waren zweifellos für den gleichen Ort bestimmt und aufgrund ihrer Stifter muss es sich dabei um einen Bau in der Thunerseeregion gehandelt haben. Zu denken hat man dabei in erster Linie an das Klösterli in Oberhofen, das unter der Leitung des dortigen Ammanns Melchior Ritschard 1626/27 neu errichtet wurde. Dieses Klösterli, das ehemalige Herbsthaus (Rebhaus) der Interlakener Klosterreben, gehörte seit der Reformation zur gleichnamigen Landvogtei. Es dient seit 1983 als Kirchgemeindehaus (HLS 9/2010, S. 326f.).

Die fünf genannten Scheiben stammen von derselben Hand. Aufgrund ihrer stilistischen Verwandtschaft zu dem von Abraham Sybold (1592–1646) signierten Glasgemälde mit dem Wappen Johann Jakob Heimbergs von 1624 im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431) lassen sie sich diesem Berner Meister zuweisen. Typisch für Sybold ist unter anderem der Landschaftshintergrund auf der Stiftung Interlakens von 1626. Solche Landschaftsszenerien besitzen verschiedene Sybold zuzuweisende Arbeiten wie zum Beispiel dessen Scheibe von 1630 für Daniel Lerber in der Kirche Münchenbuchsee.

Datierung
1627
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Schloss Jegenstorf (Leihgabe Stiftung Familie v. Fischer)

Vorbesitzer*in

Frau von Fischer, Bern (Foto SNM Zürich)

Inventarnummer
Inv. 77

Bibliografie und Quellen

Literatur

Vgl.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 167–178, 16. November–6. Dezember 1978.

Hans Braun u. a., Beat Fischer (1641–1698). Der Gründer der bernischen Post, Bern 2004.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, 9906

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_Schloss_FischerBeat
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Schloss Jegenstorf
Eigentümer*in

Schloss Jegenstorf (Leihgabe Stiftung Familie v. Fischer)

Inventar

Referenznummer
BE_4693
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema