Forschung
Wilhelm August Klepperbein (Jever 15.1.1704–18.2.1787 Amsterdam) war der Sohn Florian Klepperbeins (1652–1712) und Tiedea Marie Goldsteins (um 1660–1685). Er amtete 1734 als Pastor an der St.-Elisabeth-Kirche in Westrum bei Oldenburg und Haselünne und 1738 in Oldorf bei Jever, bevor er 1738 bis 1779 als deutscher Pfarrer in der lutherischen Hauptkirche in Amsterdam wirkte. 1762 veröffentlichte er "Die hundert und funzig Psalmen und die Gesänge, welche bey dem öffentlichen Gottesdienst der mehrsten Gemeinen, die in den vereinigten Niederlanden dem unveränderten augsburgischen Glaubens-Bekentnis zugethan sind… gesungen werden; nebst dem Kirchen- und Formular-Buch, zum Gebrauch der Deutschen in diesen Provinzen…"
Die Goldradierung mit Klepperbeins Porträt bildet zusammen mit dem Bildnis Ericus Fridericus Albertis PSV_512 ein Paar, das zwei Mitglieder des lutherischen Klerus von Amsterdam darstellt. Von Letzterem sind noch zwei Hinterglasvarianten bekannt, ebenso eine von Paulus Weslingh, einem weiteren Kleriker dieser Stadt. Das Hinterglasbildnis Klepperbeins entstand in seitenverkehrter Abwandlung eines Kupferstiches, das den Pastor unter einem Stichbogen zeigt, die rechte Hand lehrend erhoben und mit der linken in der Bibel blätternd, die auf dem Inschriftensockel mit seinem Wappen ruht (Glanzlichter 2000. S. 74). Den Stich, den Pieter Tanjé (1706–1761) nach dem 1761 datierten Gemälde Julius Quinkhards (1736–1776) begann, vollendete Jacob Houbraken (1698–1780). Das ausserordentlich kostbare Hinterglasgemälde steht in Kontrast zur kargen Bildinszenierung und zum bescheidenen Auftritt protestantischer Bildthemen allgemein.
Datierung
Um 1780
Zeitraum
1770 – 1790
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
Sibyll Kummer, Zürich. Aus der Sammlung Rudy Eswarin · R.+F. Ryser (1986)
Inventarnummer
RY 671