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BE_50: Runde Standesscheibe Bern
(BE_Bern_Nydeggkirche_Bern)

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Titel

Runde Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Steinegger, Simon · zugeschr.
Walther, Hans Rudolf · Reparatur, signiert
Datierung
1558
Masse
⌀ 30.4 cm im Licht
Standort
Lage
s V 2b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die bekrönte Wappenpyramide Bern-Reich erscheint vor schwarz damasziertem, von einem grünen Blattkranz umschlossenen blauem Grund. Die Komposition umfasst eine gemusterte lila Bordüre, die oben durch das hellblaue Schriftband mit der Jahreszahl 1566 unterbrochen wird.

Iconclass Code
25FF33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler - FF - Fabeltiere (+ Brust(kasten))
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Auge · eye · occhio · oeil
Heraldik

Wappen Bern, Reich

Inschrift

  1. anno domini 1566.
    ... Läufer und Glasmaler am Stutz (rückseitig eingeritzter Restaurierungsvermerk; vgl. Hofer/Mojon 1969).
Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Schriftband alt ergänzt (s. u.); die lila Bordüre neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1566: Vermutlich Vergrösserung der Scheibe durch Simon Steinegger, Bern (s. u.).
1668 Neufassung der Scheibe? Glasmaler Paul Wüthrich sah im 20. Jahrhundert auf der Scheibenrückseite den eingeritzten Restaurationsvermerk eines Läufers und Glasmalers "am Stutz". Dieser lässt sich mit dem "Läufer und Glaser Hans Rudolf Walther" gleichsetzen, der laut seinem Restaurierungsvermerk auf der Rückseite der Rundscheibe von Hans Steiger (s IV 2b) diese wie offenbar auch die vorliegende 1668 neu fasste (vgl. Hofer/Mojon 1969).
1810/11: Anlässlich der damaligen Erneuerung von sechs Chorfensterflügeln werden darin zehn der alten durch Glasmaler Eggimann teilweise ausgebesserten Wappenscheiben eingesetzt.
1879 Johann Heinrich Müller und Adele Beck, Bern: Die Wappenscheiben der Nydegg werden damals durch Müller und "Fräulein" Beck mit grossem Geschick restauriert (Howald 1885).

Technik

Farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bei der Wiedereröffnung der Nydeggkirche im Jahre 1566 wurde Simon Steinegger laut den Seckelmeisterrechnungen Berns für sieben von ihm dorthin gelieferte Fenster mit gut 48 Pfund entlohnt: "Simon steinegger von 7 Vänstern in die khilchen uf der nydegk (und andere Arbeit) 48 Pfund 14 Sch. 5 d." (Benziger 1903/04). Ein Rechnungseintrag des folgenden Jahres vermerkt abermals eine die Nydeggkirche betreffende Auszahlung in der Höhe von gut 113 Pfund. Geleistet wurde sie an Mathis Wather, und zwar für Verglasungsarbeiten, die er dort und an anderen Orten ausgeführt hatte: "Mathys Walther umb alles so er In der Nydeckkilchen, uffem Rhatthuss und sonst minen h. verglasen 113 Pfund 11 Sch. 6 d." (Keller-Ris 1915).
Aus dem Jahre 1566 sind heute in der Nydeggkirche drei Rundscheiben vorhanden, wovon die eine die Wappenpyramide Bern-Reich und die beiden anderen das Wappen des Schultheissen Hans Steiger zeigen. Weil Mathis Walther 1567 ausdrücklich nur für Verglasungsarbeiten bezahlt wurde, liegt die Annahme nahe, dass es Simon Steinegger war, der 1566 zusammen mit den sieben Fenstern ebenfalls die Scheiben Berns und des Schultheissen in die Kirche zu liefern hatte. Mit der an ihn ausbezahlten Summe von 48 Pfund kann der Berner Rat ausser den Fenstern dabei kaum mehr als die drei eben genannten Glasgemälde beglichen haben. Dass die Kirche zu ihrer Wiederöffnung von der Obrigkeit eine derartige Scheibentrilogie erhielt, ist durchaus plausibel.

Weil die Standesscheibe nicht vor 1566 in die Nydegg-Kirche gelangt sein kann, ist die unten im grünen Blattkranz angebrachte Jahreszahl 1558 erklärungsbedürftig. Diesbezüglich spricht Vieles dafür, dass Simon Steinegger 1566 die Standesscheibe nicht neu anfertigte, sondern für die wieder eröffnete Kirche ein wohl von ihm selbst 1558 auf Vorrat für das Depot geschaffenes Stück verwendete und dieses lediglich vergrösserte, indem er es mit einer ornamentalen Rahmung umfasste, in die er oben das Schriftband mit der Jahreszahl 1566 einfügte (diese neu hinzugekommene Aussenrahmung wurde mit Ausnahme des Schriftbands in der Neuzeit vollständig ersetzt). Der Grund für die Scheibenvergrösserung waren wahrscheinlich die beiden gleichzeitig vom Schultheissen Hans Steiger in die Nydegg-Kirche gestifteten Rundscheiben, die einen Durchmesser von 32 Zentimetern besitzen. Sich aus Kostengründen mit einer Stiftung aus dem Depot begnügend, beauftragte der Berner Rat Steinegger offenbar, sein Glasgemälde im Format soweit als möglich an diejenigen Steigers anzupassen. Die von Steinegger 1566 vergrösserte Bernscheibe scheint 1668 einer Reparatur unterzogen worden zu sein. Darauf deutet der vom "Läufer und Glasmaler am Stutz" auf ihrer Rückseite angebrachte Restaurierungsvermerk. Wie Paul Hofer und Luc Mojon erkannten, muss es sich dabei um den Läufer und Glaser Hans Rudolf Walther handeln, der 1668 die eine der Rundscheiben des Schultheissen Hans Steiger neu fasste (s. d.). Weil mit Ausnahme des Schriftbandes von 1566 in der Bernscheibe keine alten Ergänzungen auszumachen sind, wird sich Hans Rudolf Walthers Eingriff bei diesem Stück auf dessen (partielle?) Neuverbleiung bzw. Neufassung beschränkt haben. Über Hans Rudolf Walthers Schaffen ist nichts Weiteres bekannt. 1668 arbeitete er aber möglicherweise als Geselle bei Hans Jakob Güder, der damals für die Nydeggkirche mehrere neue Glasgemälde herstellte.

Mit Verweis auf den Seckelmeistereintrag von 1566 schreibt Alfred Scheidegger die Scheibe Berns sowie die beiden von Hans Steiger aus unerklärlichen Gründen Bilger Steinegger zu (zu dieser Fehlzuweisung Hofer/Mojon 1969, S. 269, Anm. 3). Ebenfalls von Bilger Steinegger soll ihm zufolge angeblich die Bernscheibe von 1570 in der Kirche Scherzligen stammen. Obwohl ähnlich komponiert dürfte diese jedoch kaum ein Werk derselben Hand sein. Gut vergleichbar sind die Glasgemälde der Nydeggkirche, insbesondere die beiden von Hans Steiger, hingegen mit den von diesem um 1559 ins Berner Münster gestifteten Wappenscheiben. Darin sieht Brigitte Kurmann-Schwarz ebenso wie in denjenigen der Nydeggkirche Arbeiten Simon Steineggers (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 300–303). Die von ihm 1566 aus dem Depot entnommene und vergrösserte Standesscheibe dürfte Steinegger 1558 demnach selbst angefertigt haben.
Thormann/von Mülinen sahen die Bernscheibe 1896 im zweiten Fenster auf der Schiffssüdseite.

Datierung
1558
Zeitraum
1558 – 1566
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, 2332; Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse 02786; SNM Zürich, Neg. 9994 (Simon Steinegger)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_Nydeggkirche_Bern
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Nydegg Bern

Inventar

Referenznummer
BE_50
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
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