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BE_431: Figurenscheibe Hans Malagorge mit hl. Margaretha
(BE_Ligerz_refK_Malagorge_Margaretha)

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Titel

Figurenscheibe Hans Malagorge mit hl. Margaretha

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Wildermut, Jakob II. · signiert
Datierung
1523
Masse
44 x 35.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor rotem Damastgrund die gekrönte hl. Margaretha in weissem Kleid und blauem Mantel mit dem Kreuz in ihrer rechten Hand. Zu ihren Füssen der Wappenschild von Hans Malagorge und hinter ihr der überwundene giftgrüne Drache. Als Rahmung eine einfache Arkade aus hellblauen Balustersäulen und einem Flachbogen mit der Jahreszahl 1523 oben links sowie dem Monogramm Wildermuts oben rechts. Die hl. Margaretha ist die Namenspatronin von Malagorges erster Gemahlin Margaretha Wyttenbach.

Iconclass Code
11HH(MARGARET) · Margareta von Antiochien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Kreuz, Krone, Drache (unter den Füßen oder in Ketten), Perlen(kette)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Malagorge, Hans

Inschrift

HANS MALAGORGE BURGER Zů BIEL 1523.
1523 IW (ligiert).

Signatur

IW

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Zwickelstück in der Ecke oben rechts neu ergänzt; einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Laut Hans Lehmann (1910, S. 244) befanden sich in vielen Scheiben von Ligerz vormals alte Flickstücke, die aus anderen (in die Brüche gegangenen) Stiftungen für die Kirche stammen müssen. In der Neuzeit wurden die Scheiben verschiedenen Restaurationen unterzogen (s. u.). Bei einer oder mehreren davon, wurden die betreffenden Flickstücke durch Ergänzungen ersetzt.
1905: A. Wissler, unter Begleitung von Rudolf Münger, Bern (Staatsarchiv Bern, BB X 1018 Nr. 177, 1648). Was genau damals an den Scheiben gemacht wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor.
1909 Atelier Gustav Robert Giesbrecht, Bern: Restaurierung.
1970 Atelier Eugen Halter, Bern: Restaurierung.
2003 Roland Béguin, Ste-Croix: Reinigung und Konsolidierung der Scheiben.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Aussschliff (Drachenzähne); Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Malagorge († vor 1528), Burger zu Biel, stiftete ebenfalls eine Doppelscheibe nach Ligerz. Er war in erster Ehe mit Margaretha Wyttenbach und in zweiter mit einer Angehörigen der Familie Perneta verheiratet. Sein Vater Jakob war Stadtschreiber in Neuenstadt und in Biel, seine Mutter Agnelette Zigerli stammte aus Ligerz. Das Geschlecht starb Ende des 18. Jahrhunderts in Ligerz aus (Lehmann 1910).

Andres Moser (2005) bezweifelt die Originalität der Scheibe. Aufgrund seines Glasbestandes muss das Glasgemälde aber alt sein.
Die Scheibe befindet sich wohl noch an ihrem ursprünglichen Platz neben der Empore. Sie trägt die Signatur Jakob II. Wildermuts.

Das Berner Ratsmanual vom 4. August 1546 berichtet von einer Besichtigung der Scheiben in Ligerz: "Predicant von Gleresse. Die fenster besichtigen" (Haller 1900, S. 138).

Datierung
1523
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 237.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 4/1880–83 (Nr. 2, April 1881), S. 213.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 330f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 30, 76.

Hermann Kasser, Die Kirche zu Ligerz und ihre Glasgemälde, in: Kirchliches Jahrbuch der reformierten Schweiz 4/1898, S. 99f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Hans Lehmann, Die Glasmalerfamilie Wildermut zu Biel und Neuenburg und die Glasgemälde in der Kirche zu Ligerz, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 12/1910, Heft III, S. 240, 244f., Taf. XII (Jakob Wildermut).

Les Vitraux neuchâtelois des XVme et XVIme siècles, in: Musée Neuchâtelois, Nov./Déc. 1912, S. 241 (Abb).

Hans Lehmann, Wildermut, Jakob II., in: Schweizerisches Künstler-Lexikon III, 1913, S. 501 (Jakob II. Wildermut).

W. Bourquin, Beiträge zur Geschichte Biels, Biel 1922, S. 28 (Jakob II. Wildermut).

Gustave Amweg, Les arts dans le Jura bernois et à Bienne, tome 2, Biel 1941, S. 460, Nr. 15 (Jakob II. Wildermut).

Olivier Clottu, Les armoiries des familles bourgeoises anciennes de la Neuveville, in: Schweizer Archiv für Heraldik 83/1969, S. 61 (Jakob Wildermut).

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 284.

Andres Moser/Ingrid Ehrensperger, Arts et monuments. Jura bernois, Bienne et les rives du lac, Bern-Wabern 1983, S. 114, 116.

Werner Bourquin/Marcus Bourquin, Biel. Stadtgeschichtliches Lexikon, Biel 1999, S. 253, 489f.Abb. S. 163, 489f., 498f. (Jakob Wildermut).

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. III, Bern 2005, S. 358–365, Abb. 438.

Karin Zaugg u. a., Ligerz Gléresse, Bern 2010, Abb. S. 18/19.

Vgl.

Berchtold Haller, Bern in seinen Rathsmanualen 1465–1565, Teil I, Bern 1900.

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 46, A 1672, Neg. Howald 06600/3 (1971); SNM Zürich, Neg. 8909 (3. Fenster Schiff Südseite; Jakob Wildermuth II.)

Ausstellungen

Landesausstellung Genf, 1896 (vgl. Rossel 1903)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Ligerz_refK_Malagorge_Margaretha
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirche Pilgerweg Bielersee
Eigentümer*in

Kirchgemeinde

Inventar

Referenznummer
BE_431
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016