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BE_454: Wappenscheibe Johann Jakob Nüschiker
(BE_Melchnau_refK_Nüschiker)

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Titel

Wappenscheibe Johann Jakob Nüschiker

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Müller, Johann Jakob · zugeschr.
Datierung
1709
Masse
41.3 x 31.8 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das von grünen Palmwedeln umkränzte, in eine blau-gelbe Rokoko-Kartusche eingefügte Wappen Johann Jakob Nüschikers ist über den Stifternamen gesetzt.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Nüschiker, Johann Jakob

Inschrift

Hr: Johan Jacob / Nüschicker, Pre= / dicant zů Melch- / nauw. 17 09.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1914/15 Hans Drenckhahn, Thun. Laut Jahresbericht des BHM Bern von 1914 (S. 17) wurde damals der ganze Scheibenbestand der Kirche durch Drenckhahn restauriert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Kirchenneubau in Melchnau von 1709 bot Anlass zu Fenster- und Wappenschenkungen seitens der Berner Obrigkeit, benachbarter Städte sowie des Stifts Beromünster und des Klosters St. Urban.

Johann Jakob Nüschiker aus Aarau arbeitete seit 1701 als Kandidat und dann als Pfarrer in Melchnau. 1714 übersiedelte er nach Erlinsbach im bernischen Aargau, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1738 ebenfalls als Prädikant tätig war (von Mülinen 1890, S. 157).
Bei der in Johann Rudolf Rahns Übersichtsarbeit von 1883 seltsamerweise nicht angeführten Scheibe handelt es sich wie bei den meisten übrigen Glasgemälden um eine Stiftung, die anlässlich des Kirchenneubaus von 1709 erfolgte. Damit schloss sich Nüschiker vielen anderen seiner Berufskollegen an, die bei der Erneuerung ihrer Kirche jeweils selbst eine Scheibenstiftung dorthin machten.
Auf der alten Aufnahme des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich wird als Glasmaler Johann Jakob Müller von Zofingen angegeben. Von ihm kennen wir zwar keine weiteren Glasgemälde, bei denen Stifterwappen und Stifternamen wie bei der Scheibe Nüschikers ausschliesslich von einer monumentalen, blattgeschmückten Rollwerkkartusche umrahmt werden. Stilistisch lässt sich diese jedoch durchaus ins Schaffen Müllers eingliedern. Eine ähnliche Kartusche mit Blattschmuck umfasst beispielsweise den ovalen Wappenschild der ihm zugewiesenen Bernscheibe von 1709 in der Kirche Bannwil. Zudem sind bei dieser Scheibe die Ziffern der Jahreszahl genau im gleichen breiten, klobigen Strich hingesetzt und dies trifft ebenso auf die Ziffern der aus dem Jahre 1709 datierenden Scheiben Zofingens und Burgdorfs in Melchnau zu.

Datierung
1709
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Melchnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 156f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 78.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 38, 234.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945], S. 131, 133 (Johann Jakob Müller – oder Andreas Fueter?).

Lukas Wenger u. a. (Red.), Melchnau auf dem Weg. 900 Jahre Melchnau, Melchnau 2000, S. 34, 36.

Walter Gfeller, 300 Jahre Kirche Melchnau, Huttwil, o. J., S. 6–11, Farbabb. S. 6.

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 45 (29260), 24 (29650); Denkmalpflege Kt Bern, Neg. Hesse 632 B; SNM Zürich, Neg. 10052 (Johann Jakob Müller, Zofingen); Farbfoto Walter Gfeller

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Melchnau_refK_Nüschiker
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Melchnau
Eigentümer*in

Seit 1984 Kirchgemeinde Melchnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_454
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016