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BE_460: Figurenscheibe Stand Bern mit Mondsichelmadonna
(BE_Moosseedorf_refK_Madonna)

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Titel

Figurenscheibe Stand Bern mit Mondsichelmadonna

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1522
Masse
49.0 x 45.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Madonna auf der Mondsichel steht vor rotem Damastgrund auf grünem Fliesenboden. In ein goldenes Brokatgewand und einen blauen Mantel gehüllt, erscheint die gekrönte Gottesmutter im Strahlenkranz mit dem Jesuskind in ihrer rechten und einer Blume in der linken Hand. Über die Figur spannt sich ein Astbogen mit Blattwerk in Grisaillemalerei. Er ruht auf zwei Rundpfeilern mit roten Basen und Kapitellen.
Die Scheibe bildet das Pendant zu derjenigen mit dem hl. Vinzenz (s. u.).

Iconclass Code
11F4 · Madonna; d.h. Maria mit dem Christuskind
11F4132 · Madonna (in einer Mandorla) auf der Mondsichel (manchmal als Himmelskönigin bezeichnet)
22C3121 · ovale oder mandelförmige Mandorla
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Stück des blauen Madonnenmantels, das rechte Kapitell, ein kleines Zwickelstück im Damast und möglicherweise das Glas mit dem Madonnenkopf und Kind neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert (nach Hans Lehmann ist die Scheibe stark restauriert).

Restaurierungen
2003 Atelier Martin Halter, Bern (siehe Dokumentation Vitrocentre): Nachbesserung fehlender Stellen in der Schwarzlotmalerei.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Madonnenscheibe ist heute zusammen mit derjenigen des hl. Vinzenz in die unterste Reihe des zweibahnigen zentralen Chorfensters eingefügt. In diesem Fenster sahen auch von Mülinen 1881 und Rahn 1883 (dieser identifiziert den Heiligen irrtümlicherweise nicht mit Vinzenz, sondern mit Laurentius) die beiden genannten Glasgemälde. In der Detailausführung (Damast- und Fliesenmuster) weichen dieselben zwar leicht voneinander ab. Weil sie in ihrer Grundgestaltung, im Kolorit und in den Massen übereinstimmen, dürften sie aber von Anbeginn an zusammengehört haben, d. h. beide Werke werden von Bern in den zwischen 1520 und 1525 erneuerten Kirchenchor gestiftet worden sein. Zu diesem Ensemble, das sicher bereits damals im zentralen Chorfenster zur Aufstellung kam, zählte ebenfalls die laut von Mülinen 1881 noch vorhandene, heute verschollene Berner Standesscheibe. Die Zweibahnigkeit des Fensters lässt freilich den Schluss zu, dass Berns Stiftung ursprünglich mindestens vier Scheiben umfasste. Die nach 1881 abhanden gekommene Standesscheibe dürfte vormals demnach noch ein Pendant besessen und damit, zum Paar vereint, seinen Platz im Fenster möglicherweise wie in der Kirche von Lauperswil direkt unterhalb der beiden noch existierenden Figurenscheiben (Madonna, hl. Vinzenz) gehabt haben.

Laut Hans Lehmann sollen die beiden Figurenscheiben von Jakob Stächeli stammen (tätig 1507–1527), und zwar aufgrund ihrer stilistischen Nähe zu den Stiftungen Berns, Aarbergs und des Klosters Frienisberg in der Kirche Grossaffoltern. Die betreffenden Glasgemälde in Grossaffoltern bilden jedoch keineswegs eine stilistisch homogene Gruppe, so wie es Lehmann suggeriert. Weil für Stächeli keine gesicherten Glasmalereien dokumentiert sind, erweist sich das von Lehmann für diesen in Anspruch genommene Œuvre zudem als eine reine Hypothese (vgl. dazu die Ausführungen zu den Scheiben in Grossaffoltern). Somit gibt es keine stichhaltigen Gründe dafür, die zwei Moosseedorfer Figurenscheiben mit ihm in Verbindung zu bringen. Ebenso wenig wie von Stächeli kennt man von Hans Dachselhofer (vor 1485–1550) und Simprecht Werder (tätig 1525, 1527) signierte Werke. Ob unsere beiden Scheiben allenfalls von einem dieser Meister geschaffen wurden, muss deshalb ebenfalls unbeantwortet bleiben. Nicht vergleichen lassen sie sich in ihrer spröden, nach Lehmann gar "plumpen" Ausführung (Rahmenwerk) mit den feiner ausgearbeiteten Glasgemälden von Hans Funk (um 1470–1540) sowie mit den Jakob Meyer zugewiesenen in Leuzigen. Dabei bleibt allerdings festzuhalten, dass ihr unbekannter Schöpfer Funk'schen Einflüssen unterworfen war. Seine beiden Scheiben beruhen nämlich auf den gleichen Vorlagen wie die anlässlich der Chorerneuerung von 1520 in die Kirche von Uerkheim gestiftete Madonnen- und Vinzenzenscheibe, die der Berner Funk-Werkstatt zugewiesen werden können (Hasler 2002, Nrn. 150, 152, Farbabb. S. 92). Bern dürfte seine Stiftungen nach Moosseedorf folglich frühestens 1521 gemacht haben.

Datierung
um 1522
Zeitraum
1520 – 1525
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Moosseedorf.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 213; SNM Zürich, Neg. 9029, 9030 (Jakob Stähelin); Foto Halter, Bern (siehe Dokumentation Vitrocentre)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Moosseedorf_refK_Madonna
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Münchenbuchsee-Moosseedorf
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Moosseedorf.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1915 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventar

Referenznummer
BE_460
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema