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BE_1328: Bildscheibe Georg Sur mit dem hl. Georg
(BE_Privatbesitz_BE_1328)

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Titel

Bildscheibe Georg Sur mit dem hl. Georg

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Lingg, Lorenz · Werkstatt, zugeschr.
Datierung
1610

Ikonografie

Beschreibung

Im Hauptbild ist der Namenspatron des Stifters, der hl. Georg, im Vollharnisch hoch zu Ross als Drachenbezwinger dargestellt. Georgs Drachenkampf spielt sich in einer Hügellandschaft ab, in deren Hintergrund rechts die Königstochter unter gleissendem Sonnenlicht kniend auf ihren Erretter wartet. Den Scheibenfuss füllt die blau-gelbe Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift. Dieser ist zentral das oval umkränzte Vollwappen des Bürgermeisters Georg Sur aufgesetzt. Das Hauptbild rahmen rote Pfeiler und zwei nach innen versetzte schlanke rote Säulen. Über dem darauf fussenden roten Gebälk ist im Oberbild die Verkündigung an Maria dargestellt. Seitlich davon befindet sich je ein sitzender Putto neben einer Blumenvase.

Iconclass Code
11H(GEORGE) · der Kriegerheilige und Erzmärtyrer Georg (Georgius); mögliche Attribute: Banner (rotes Kreuz auf weißem Feld), (rotes) Kreuz, Drachen, (weißes) Pferd, zerbrochene Lanze, Schild (mit Kreuz), Schwert
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73A522 · die Verkündigung: Maria sitzt
Iconclass Stichworte
Banner · Drache · Fahne · Georg (Heiliger) · Kreuz · Lanze · Maertyrer · Nothelfer · Pferd · rot · Schild · sitzen · Soldat · zerbrechen
Heraldik

Wappen Georg Sur

Inschrift

Georg Sůr= lowli diser zÿtt / Bůrgermeÿ ster zů Ethen= / heim. Anno 1610.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im verkröpften roten Gebälk oben links ein kleines Glasstück neu ergänzt (eingeklebt); ein kleines altes Flickstück am Rand unten links; ein Sprung und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das baden-württembergische Ettenheim (Ortenaukreis) war 1302/04 zur Stadt erhoben worden und war 1401–1518 an die Stadt Strassburg verpfändet. Es litt sehr stark unter dem Dreissigjährigen Krieg und wurde 1637 auf Befehl von Bernhard von Sachsen-Weimar völlig niedergebrannt, wobei auch das Stadtarchiv zerstört wurde. Der darauf folgende barocke Wiederaufbau prägt noch heute das Stadtbild von Ettenheim.

Die Scheibe ist in einem Schema gehalten, wie es in der Zürcher Murer-Werkstatt häufig verwendete wurde. Dabei läuft die Szene des Mittelbildes hinter der in die Tiefe gestaffelten Rahmenarchitektur hindurch. Der Scheibenriss zum vorliegenden Werk hat sich in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin erhalten (Inv. Hdz 1637). Er ist mit einem Monogramm versehen, das der Schaffhauser Tobias Stimmer in den frühen und mittleren 1560er Jahren verwendete (Thöne 1936, S. 54). Aus stilistischen Gründen stammt der Riss jedoch sicher nicht aus Stimmers Hand, und man wird annehmen dürfen, das die sog. Signatur der Zeichnung später beigefügt wurde.

Der Bürgermeister von Ettenheim wird sich anlässlich seiner Scheibenstiftung an das nahe Strassburg gewandt haben, wo die Glasmalerfamilie Lingg unter dem stilistischen Einfluss Christoph Murers arbeitete. Vor allem von Lorenz Lingg (1582–nach 1636), für den ein Aufenthalt bei Christoph Murer in Zürich um 1606/07 angenommen wird, haben sich Scheibenrisse mit ähnlichen Kompositionen erhalten (vgl. Mensger 2012, Bd. 1, Kat.-Nrn. 375, 400). Stilistisch lässt sich der Riss zur Scheibe Sur in den Staatlichen Museen Berlin den von Lorenz Lingg signierten Zeichnungen in Karlsruhe zur Seite stellen. Sie weisen die gleichen Merkmale wie die verschatteten Augen der Personen, ähnliche Hintergründe und Lavierungen auf. Dem Strassburger Glasmaler wird auch ein 1607 datierter, allerdings in reiner Federzeichnung ausgeführter Entwurf für ein Mittelbild mit dem Drachenkampf des hl. Georg zugeschrieben, der sich nur wenig von der ausgeführten Scheibe Georg Surs unterscheidet (Mensger 2012, Bd. 1, Kat.-Nr. 413). Es ist aus all diesen Gründen naheliegend, die Entstehung des vorliegenden Glasgemäldes in der Strassburger Werkstatt Lorenz Linggs anzunehmen.

Datierung
1610
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Bibliografie und Quellen

Literatur

Unpubliziert.

Vgl.

Friedrich Thöne, Tobias Stimmer Handzeichnungen, Mit einem Überblick über sein Leben und sein gesamtes Schaffen, Freiburg i. Br. 1936.

Ariane Mensger, Die Scheibenrisse der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, 2 Bde., Köln/Weimar/Wien 2012.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Privatbesitz_BE_1328
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
BE_1328
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016