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BE_1425: Christus am Kreuz und hl. Bischof
(BE_Bern_BHM_2487)

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Titel

Christus am Kreuz und hl. Bischof

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bolaz, Jean II · zugeschr.
Datierung
Um 1490
Masse
84.8 x 48.2 cm im Licht, Fenster Bischof · 76 x 46 cm im Licht, Fenster Christus

Ikonografie

Beschreibung

Das Kirchen- oder Kapellenfenster aus Butzenscheiben zeigt im oberen Feld den Gekreuzigten: Christus hängt im Dreinageltypus an den Balken des Kreuzes, das mit Keilen in einer Rasenscholle verankert ist und dessen senkrechter oberer Abschluss durch das INRI-Schriftband verdeckt wird. Ein Knochen weist auf das Grab Adams hin. Im unteren Fensterfeld steht ein hl. Bischof in Pontifikalkleidung auf einem Rasenboden. Seine rote, blaugefütterte Kasel bildet neben dem Silbergelb den einzigen farbigen Akzent der Darstellung. Buch und Krummstab sind dem Heiligen beigegeben, aber keine individuellen Attribute.

Iconclass Code
11D · Christus
11D12 · das Kreuz in Verbindung mit Christus
11P3113 · Erzbischof, Bischof etc. (römisch-katholisch)
73D6 · die Kreuzigung Christi: der Kreuzestod; Golgatha (Matthäus 27:45-58; Markus 15:33-45; Lukas 23:44-52; Johannes 19:25-38)
Iconclass Stichworte
Inschrift

INRI.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere neue Klarglas-Ergänzungen im Lendentuch Christi; eine alte Ergänzung rechts aussen am Balken des Kreuzes; mehrere alte Flickstücke bei der unteren Figur; ein Sprung und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert; die Bemalung teilweise korrodiert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laut Hans Lehmann (1912) handelt es sich bei den beiden in Glas gebrannten, vermutlich aus dem Wallis stammenden Figurenbildern um eine provinzielle Arbeit savoyischer Lokalkunst. Tatsächlich weisen diese Figurenbilder in stilistischer Hinsicht einen sehr eigentümlichen Charakter auf. Der eckige Faltenwurf mit den harten Schattierungen, der derbe Realismus in der Zeichnung der Gesichter mit den mandelförmigen Schlitzaugen, die wie erstarrt wirkenden Körper oder die Betonung des Linearen erinnern an die gleichzeitige Kunst des Einblattholzschnittes, der in volkstümlicher Weise v.a. religiöse Bildthemen in Form von Andachtsbildern verbreitete. Diesbezüglich schliesst sich die Glasmalerei an die Fenster der Schlosskapelle in Greyerz aus der Zeit um 1480 sowie die spätgotischen Glasgemälde in Vouvry (Kanton Wallis) an, welche, um 1488–1493 gestiftet, 1820 in den Neubau der Pfarrkirche St-Hippolyte übernommen wurden. Vergleichbar sind hier die herben Gesichter Christi, Mariens, der Heiligen Hippolytus und Mauritius und der Stifterfiguren sowie die harte Linienführung und starren Körperformen in beiden Werken (Bergmann 2005, S. 52–55).
Grandjean/Cassina schrieben 1991 die Glasmalereien von Vouvry dem Maler und Bildhauer Jean II. Bolaz zu, der damit auch als Glasmaler tätig gewesen wäre und auch als Meister des Glasgemäldes in Bern in Frage kommt. Die Maler- und Bildhauerfamilie Bolaz (Bola, Bollaz, Bala, Boular) hatte sich, von unbekannter Herkunft, um 1470 im waadtländischen Vevey niedergelassen und weitete ihre Aktivitäten bis ins Wallis und nach Romont aus. Das heute im Bernischen Historischen Museum aufbewahrte Glasgemälde weist den gleichen hölzernen Stil auf wie die Greyerzer Fenster und die Glasgemälde in Vouvry und muss wie letztere um 1490 entstanden sein. Vor allem in der Behandlung der Körper, der Gesichter, aber auch im Faltenwurf und im Rasenstück unter dem hl. Bischof drängt sich der Vergleich zu den sicher etwas älteren Kapellenfenstern in Greyerz auf.
Die stilistischen Quellen des Glasmalers liegen jedoch nicht in der Schweiz, sondern wohl im benachbarten Frankreich, wo dieser möglicherweise seine Lehr- oder Gesellenzeit verbrachte. Aus dem Rhonetal haben sich verwandte Glasmalereifragmente des letzten Drittels des 15. Jahrhunderts aus der Kirche St-Theudère in Saint-Chef erhalten (heute im Kirchenschatz der Kathedrale von Grenoble; vgl. CORPUS VITREARUM FRANCE 1986, S. 271–273, Abb. 240–241; Kurmann-Schwarz 1997, S. 160).
Anders als die Glasgemälde in Greyerz und Vouvry, die in savoyischer Manier in eine Rautenverglasung mit einem rahmenden farbigen Ornamentband und vor Brokatgrund gesetzt sind, befinden sich die Figuren im vorliegenden Fall ohne Hintergrund und Rahmung scherenschnittartig in Butzenscheiben eingelassen, die wahrscheinlich eine ehemalige ältere Rautenverglasung ersetzten.

Datierung
Um 1490
Zeitraum
1480 – 1500
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1896 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1896 Genfer Privatsammlung (Sammlung Gindroz). – Bis 2016 Schloss Oberhofen (Besitz BHM Bern)

Inventarnummer
BHM 2487

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9127 (Bischof), 9129 (Kruzifixus: aus Walliser Kapelle, 15. Jh.)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_2487
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Nadja Frey
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1896 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1425
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema