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BE_1538: Figurenscheibe Stand Bern mit den Heiligen Vinzenz und Laurentius
(BE_Bern_BHM_21531)

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Titel

Figurenscheibe Stand Bern mit den Heiligen Vinzenz und Laurentius

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Murer, Christoph · zugeschr.
Datierung
1609
Masse
40.1 x 30.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das vom bekrönten Reichsschild überhöhte Wappen Berns befindet sich vor weissem Grund über der Rollwerkkartusche mit dem Stifternamen. Es wird von zwei auf dem marmorierten Boden des Podiums stehenden Heiligen begleitet. Derjenige links ist der hl. Vinzenz, Berns Stadtpatron. In seiner Linken einen Palmwedel haltend, erscheint er hier einmal nicht in Diakons-, sondern in Kriegstracht, d. h. in einem Vollharnisch und einem kostbaren violetten Mantel mit goldenem Innenfutter. Auf der anderen Seite dargestellt ist der hl. Laurentius in einer Alba und blau damaszierten Dalmatika sowie mit Rost und Evangelienbuch in seinen Händen. In der Zürcher Murer-Werkstatt war es offenbar seit jeher üblich, den hl. Vinzenz in Mantel und Harnisch wiederzugeben. So ist er in dieser Form, und zwar wiederum zusammen mit dem hl. Laurentius, bereits auf einer der beiden Bernscheiben festgehalten, die Christoph Murer 1579 in den Kreuzgang des Klosters Wettingen lieferte (Hoegger 2002, S. 370, Farbabb. S. 172). Die Rahmung bildet eine rote Arkade aus Pfeilern und einem eingezogenen, mit Fruchtgirlanden behängten Bogen. Diesem aufgesetzt ist eine gelbe Rollwerkkartusche mit einer auf die Ursprünge Berns Bezug nehmenden Inschrift. Eine im Wortlaut z. T. identische, die gleichen Geschehnisse erwähnende Inschrift findet sich auf dem Pendant zur genannten Bernscheibe in Wettingen. Darauf malte Christoph Murer im rechten Oberbild die mit der Namensgebung Berns verknüpfte Bärenjagd des Herzogs Berchtold V. von Zähringen sowie im linken Kaiser Friedrich II. bei der Verleihung der Goldenen Handfeste an Berns Gesandtschaft (15. April 1218; vgl. Hasler 1996/97, Bd. 1, S. 308–310). Diese Szene hielt Murer 1609 auch im linken Oberbild unserer Scheibe fest (nach der gleichen Vorlage wie bei der Wettinger Scheibe von 1579). Es ist somit nicht zu bezweifeln, dass an Stelle des alten Flickstücks mit der Gefechtsszene (dieselbe ist offenbar verkehrt eingesetzt, vgl. Jahresbericht BHM Bern 1931) oben rechts ebenfalls die Bärenjagd des Zähringer Herzogs zu sehen war.

Iconclass Code
11H(LAURENCE) · Laurentius von Rom, Märtyrer und Diakon; mögliche Attribute: Buch, Weihrauchgefäß, Kreuz, Dalmatika, Bratrost, Palme, Geldbörse (oder Kelch mit goldenen Münzen)
11H(VINCENT) · Vinzenz von Zaragoza (oder Valencia), Diakon und Märtyrer; mögliche Attribute: Buch, Weintrauben, Dalmatika, Bratrost (mit Nägeln), Mühlstein, Rabe, Schiff
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
44B112 · Kaiser
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
61A · historische Ereignisse und Situationen
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern, Reich

Inschrift

Die Statt Bern. 1609.
Als HERTZOG BERCHTOLD Regiert zwar / Bůwt er die Statt in disem Jar 1191 / Vnd nambt sÿ Bern, nach dem er hatt / ein Bär gfangen vff der waldstatt / Begaabet die vnd brachts ans Rÿch 1209 / druf wurdend sÿ Eidtgnossen glÿch. / ANNO 1352.
SANCT VINZENTZ / SANCT LORENTIVS (in den Nimben).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige alte Flickstücke (dazu zählt auch das verkehrt eingesetzte Glas mit der Schlachtszene in der Ecke oben rechts); Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit beidseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Berner Standesscheibe stammt aus einem Standesscheibenzyklus von 1609. Sechs der zugehörigen Werke, d. h. die Stiftungen von Zürich, Luzern, Schwyz, Basel, Schaffhausen und Appenzell, befanden sich bis 1911 in der Sammlung Sudeley in Toddington Castle (vgl. Lehmann 1911, Nrn. 30–35, jedes Stück ca. 39 x 29 cm).
Lehmann (1911, S. 29) vermutete, dass die Serie für den Kreuzgang des Klosters Frauenthal bei Cham ZG bestimmt war (vgl. auch Anderes, & Hoegger, 1989, S. 62–64). Die Heiligenfiguren als Schildhalter weisen auf einen sakralen Bau hin. Die Bitte des Klosters Frauenthal um Fensterschenkungen ist am 25. Juni 1606 in den eidgenössischen Abschieden verzeichnet (Bd. 5,1, S. 787). Bergmann zog ausserdem das Frauenkloster Feldbach als Bestimmungsort in Betracht (Bergmann, 2004, S. 601). In den Berner Seckelmeisterrechnungen ist keine entsprechende Zahlung vermerkt (vgl. Keller-Ris, 1915, S. 167).
Im Vergleich mit den Standesscheiben Berns im Kreuzgang von Wettingen (Hoegger, 2002, S. 370–371), kann der Zyklus den Gebrüdern Christoph und Josias Murer zugewiesen werden (vgl. Lehmann, 1911, S. 29).

Die Scheibe wird genannt in:
Sammlungsbericht, 1931, S. 145f., 154.

Datierung
1609
Ursprünglicher Standort
unbekannt · Cham, Kloster Frauenthal?
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1931 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

1896 Prof. von Mülinen, Bern.

Inventarnummer
BHM 21531

Bibliografie und Quellen

Literatur

Keller-Ris, J. (1915). Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 160–170.

Lehmann, H. (1911). Die ehemalige Sammlung schweizerischer Glassmalereien in Toddington Castel, in Sammlung Lord Sudeley, Toddington Castle: Schweizer Glasmalereien vorwiegend des XVI. und XVII. Jahrhunderts, München: Hugo Helbing.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG.

Hoegger, P. (2002). Glasmalerei im Kanton Aargau. Kloster Wettingen. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 1. Aarau: Kanton Aargau.

Sammlungsbericht (1931). In Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums 11.

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4. Bern: Benteli.

Anderes, B., & Hoegger, P. (1989). Die Glasgemälde im Kloster Wettingen. Baden: Baden-Verlag (2. Aufl.).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9907 (Christoph Murer)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_21531
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1931 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1538
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Sarah Keller 2023

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema