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BE_1555: Ovale Bannerträgerscheibe Landschaft Interlaken
(BE_Bern_BHM_23898)

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Titel

Ovale Bannerträgerscheibe Landschaft Interlaken

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Abraham · zugeschr.
Datierung
1626
Masse
23 x 19.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Der bärtige, schwertbewaffnete Bannerträger Interlakens steht breitbeinig auf dem Podium, an dessen Stirnseite der Wappenschild Interlakens zusammen mit der Stifterinschrift angebracht ist. Die in der ausgestreckten Rechten das Banner haltende Figur trägt ein Federbarett sowie ein Kostüm aus Hemd, Pluderhosen und Strümpfen in vornehmlich violetter Farbe. Zudem ist sie mit einer Schärpe und Goldkette ausgestattet. Hinter ihr erscheint eine Gebirgslandschaft mit See, auf dem mehrere Schiffe fahren. Am helllichten Himmel erscheinen zahlreiche Vogelschwärme. Das Figurenbild umfasst eine hellrote Rahmenleiste mit violettem Rollwerkschmuck.

Iconclass Code
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen, Banner Interlaken

Inschrift

Die Land schafft / Jnder Lacken 16 26.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Glasgemälde der Landschaft Interlaken gehört zu einer Gruppe von fünf in den Massen übereinstimmenden (ca. 23 x 20 cm) Ovalscheiben aus den Jahren 1626/27. Dazu zählen ausser der Stiftung Interlakens die Scheiben des dortigen Landvogts Beat Fischer im Schloss Jegenstorf (Inv. 77), des Thuner Schultheissen Johann Frischherz im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 33654), des Interlakener Landschreibers Hans Rudolf Graffenried (Kat. Stuker 1978, Nr. 3020; davon aquarellierte Zeichnung im Album Emanuel Edmund von Graffenrieds im BHM Bern, Inv. 6202.14, und Pause Johann Heinrich Müllers im SNM Zürich, Inv. LM 24498) sowie diejenige des Klosterammans zu Oberhofen Melchior Ritschard von 1626, die 1975 aus dem Schlossmuseum Thun entwendet wurde (Inv. 475; Mus. Thun, Fotos 475, 6810). Die fünf genannten Glasgemälde waren zweifellos für den gleichen Ort bestimmt und aufgrund ihrer Stifter muss es sich dabei um einen Bau in der Thunerseeregion gehandelt haben. Zu denken hat man dabei in erster Linie an das Klösterli in Oberhofen, das unter der Leitung des dortigen Ammanns Melchior Ritschard 1626/27 neu errichtet wurde. Dieses Klösterli, das ehemalige Herbsthaus (Rebhaus) der Interlakener Klosterreben, gehörte seit der Reformation zur gleichnamigen Landvogtei. Es dient seit 1983 als Kirchgemeindehaus (HLS 9/2010, S. 326f.).

Die fünf Scheiben stammen von derselben Hand. Aufgrund ihrer stilistischen Verwandtschaft zu dem von Abraham Sybold (1592–1646) signierten Glasgemälde mit dem Wappen Johann Jakob Heimbergs von 1624 im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431) lassen sie sich diesem Berner Meister zusprechen. Typisch für Sybold ist unter anderem der Landschaftshintergrund auf der Stiftung Interlakens von 1626. Solche Landschaftshintergründe besitzen verschiedene Sybold zuzuweisende Arbeiten wie zum Beispiel dessen Scheibe von 1630 für Daniel Lerber in der Kirche Münchenbuchsee.

Datierung
1626
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1934 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Villa von Fischer-von Zehender (Zehnder), Thunstrasse in Bern (dortige Scheibensammlung). – 1933 von Frau B. von Fischer-von Zehender (Zehnder) dem BHM Bern vermacht (Foto SNM Zürich).

Inventarnummer
BHM 23898

Bibliografie und Quellen

Literatur

Rudolf Wegeli, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 14, 1934, S. 111.

Vgl.

Galerie Jürg Stuker Bern, Katalog Auktionen 167–178, 16. November–6. Dezember 1978.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9906 (Abraham Sybold)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_23898
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Nadja Frey
Aufnahmedatum
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1934 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1555
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016