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Das Glasgemälde der Landschaft Interlaken gehört zu einer Gruppe von fünf in den Massen übereinstimmenden (ca. 23 x 20 cm) Ovalscheiben aus den Jahren 1626/27. Dazu zählen ausser der Stiftung Interlakens die Scheiben des dortigen Landvogts Beat Fischer im Schloss Jegenstorf (Inv. 77), des Thuner Schultheissen Johann Frischherz im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 33654), des Interlakener Landschreibers Hans Rudolf Graffenried (Kat. Stuker 1978, Nr. 3020; davon aquarellierte Zeichnung im Album Emanuel Edmund von Graffenrieds im BHM Bern, Inv. 6202.14, und Pause Johann Heinrich Müllers im SNM Zürich, Inv. LM 24498) sowie diejenige des Klosterammans zu Oberhofen Melchior Ritschard von 1626, die 1975 aus dem Schlossmuseum Thun entwendet wurde (Inv. 475; Mus. Thun, Fotos 475, 6810). Die fünf genannten Glasgemälde waren zweifellos für den gleichen Ort bestimmt und aufgrund ihrer Stifter muss es sich dabei um einen Bau in der Thunerseeregion gehandelt haben. Zu denken hat man dabei in erster Linie an das Klösterli in Oberhofen, das unter der Leitung des dortigen Ammanns Melchior Ritschard 1626/27 neu errichtet wurde. Dieses Klösterli, das ehemalige Herbsthaus (Rebhaus) der Interlakener Klosterreben, gehörte seit der Reformation zur gleichnamigen Landvogtei. Es dient seit 1983 als Kirchgemeindehaus (HLS 9/2010, S. 326f.).
Die fünf Scheiben stammen von derselben Hand. Aufgrund ihrer stilistischen Verwandtschaft zu dem von Abraham Sybold (1592–1646) signierten Glasgemälde mit dem Wappen Johann Jakob Heimbergs von 1624 im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431) lassen sie sich diesem Berner Meister zusprechen. Typisch für Sybold ist unter anderem der Landschaftshintergrund auf der Stiftung Interlakens von 1626. Solche Landschaftshintergründe besitzen verschiedene Sybold zuzuweisende Arbeiten wie zum Beispiel dessen Scheibe von 1630 für Daniel Lerber in der Kirche Münchenbuchsee.
Datation
1626
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1934 Bernisches Historisches Museum
Propriétaire précédent·e
Villa von Fischer-von Zehender (Zehnder), Thunstrasse in Bern (dortige Scheibensammlung). – 1933 von Frau B. von Fischer-von Zehender (Zehnder) dem BHM Bern vermacht (Foto SNM Zürich).
Numéro d'inventaire
BHM 23898