Die Monolithscheibe zeigt in Grisaillemalerei das über die karge Inschriftenrahmung gesetzte Vollwappen des Gabriel Scheurer (Schürer)
Wappen Gabriel Scheurer (Schürer)
Gabriel Schürer / Notarius und Burger / der Statt Bern, 1740.
Keine
Die Monolithscheibe zeigt in Grisaillemalerei das über die karge Inschriftenrahmung gesetzte Vollwappen des Gabriel Scheurer (Schürer)
Wappen Gabriel Scheurer (Schürer)
Gabriel Schürer / Notarius und Burger / der Statt Bern, 1740.
Keine
Zwei diagonal verlaufende Sprünge mit geringem Farbverlust durch Klebung bei einem davon.
Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot.
Gabriel Scheurer oder Schürer (13.2.1696–März 1774), Sohn des begüterten Spitalschreibers Hans Rudolf Schürer und der Anna Lupichius, legte 1726 die Notariatsprüfung ab, wurde Spitalschreiber und 1740 Chorweibel. Er war seit 1717 mit Johanna Katharina Koch verheiratet, mit der er 15 Kinder zur Taufe brachte. Wie Daniel Fueter nahm er an der sog. Henzi-Verschwörung teil, die eine Staatsreform zum Ziel hatte und an der etwa siebzig Personen u. a. aus Handwerk, Handel, Offizierskreisen und Studenten beteiligt waren. Die Verschwörung flog jedoch im Juli 1749 auf. Da Schürer dabei seinen Amtseid verletzt hatte, verlor er seine bürgerlichen Ämter und Rechte und wurde für zwanzig Jahre aus der Eidgenossenschaft verbannt. Er starb mittellos in Basel, nachdem er 1769 noch seine Wiedereinsetzung in das Bürgerrecht erlebt hatte (Jahresbericht BHM Bern 1913, S. 35).
Schürers Wappenscheibe gehört sicher zur gleichen Serie wie die Grisaillescheibe Daniel Fueters von 1740 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 7710). Aus dem gleichen Zusammenhang stammt möglicherweise auch die in einer Zeichnung überlieferte, von Samuel Küpfer signierte Grisaillescheibe von Graffenried von 1740 (farbige Zeichnung im Album des Emanuel Edmund von Graffenried [1829–1881] im BHM Bern, Inv. 6202.31). Die Scheibe Gabriel Schürers wird daher ebenfalls diesem Berner Glasmaler zuzuschreiben sein.
Seit 1913 Bernisches Historisches Museum
Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1913, Bern 1914, S. 35, 47.
Vgl.
Berns goldene Zeit. Das 18. Jahrhundert neu entdeckt (Berner Zeiten), Bern 2008,, S. 442–444.
Seit 1913 Bernisches Historisches Museum