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BE_1718: Wappenscheibe Kaspar von Graffenried und Christoph Augsburger (Ougspurger)
(BE_Thun_Schloss_BE_1718)

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Titel

Wappenscheibe Kaspar von Graffenried und Christoph Augsburger (Ougspurger)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Dünz, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1611
Masse
31.7 x 20.3 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen von Kaspar von Graffenried und Christoph Augsburger (Ougspurger) stehen auf der maskenverzierten Schrifttafel, die zusammen mit den sie flankierenden Fruchtvasen den Scheibenfuss füllt. Hinter den beiden Wappenschilden erhebt sich vor dunkelgelbem Damastgrund eine Rahmenarkade aus zwei grünen Pfeilern und einem blauen Flachbogen, dessen Scheitel eine rote Maskenkartusche schmückt. In den oberen Zwickelfeldern sind zwei Bären beim Reifenspiel dargestellt.

Iconclass Code
25F23(BEAR) · Raubtiere: Bär
43C723 · einen Reifen werfen
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Kaspar von Graffenried, Christoph Augsburger (Ougspurger)

Inschrift

Houptmann Caspar von Gra= / fenriedt, alt Schuldtheiβ / zu Thun vd H: Christoffel / Ougspur Venner. Anno: 1611.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Eine kleine neue Ergänzung in der Helmdecke des Wappens von Graffenried Mitte des linken Randes; zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1969 Martin Halter, Bern: Restaurierung (Neuverbleiung).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff und dazu ein rotes Glasstück rückseitig aufgeschmolzen (Helmzier); Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Kaspar von Graffenried (1574–1627), der Sohn des Niklaus und der Dorothea Michel, war Herr zu Gerzensee, Allmendingen und Märchligen. 1596 trat er in den Grossen und 1618 in den Kleinen Rat Berns ein. Kaspar von Graffenried diente seiner Stadt als Schultheiss zu Thun, Hauptmann der Mannschaft von Thun, Interlaken, Unterseen und Hasle (1602–08) sowie als Landvogt zu Baden (von Mülinen 1880, S. 126f.). Er war dreimal verheiratet, in erster Ehe seit 1594 mit Rosina von Luternau, der Tochter Sebastians und der Katharina Nägeli, in zweiter seit 1596 mit Katharina von Diesbach, der Tochter Christophs und der Adelheid Sigelmann, und in dritter seit 1604 mit Barbara von Schönau, der Tochter Hans Jakobs und der Anna Baumann (Kessel 2016).
Das vorliegende, 1611 gemeinsam mit Christoph Augsburger gestiftete Glasgemälde im Schlossmuseum Thun stellt die einzige erhaltene Wappenscheibe des Hauptmanns und Thuner Schultheissen dar. Verschollen sind die Scheibe mit den Allianzwappen des Kaspar von Graffenried und der Barbara von Schönau von 1609 sowie eine undatierte Scheibe mit der gleichen Wappenallianz. Beide Werke sind als farbige Zeichnungen im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–81) im Bernischen Historischen Museum dokumentiert (BHM Bern, Inv. 6202.39 und 6202.40).
Der Mitstifter Christoph Augsburger war laut Inschrift 1611 Venner. Aus der betreffenden Zeit kennt man nur eine Person dieser Berner Burgerfamilie mit dem Vornamen Christoph, nämlich den 1577 in Murten geborenen und 1639 dort verstorbenen Sohn Michaels und der Anna von Büren. Dieser heiratete 1597 in Bern Helena Lombach (1580–1616), die Tochter des Niklaus und der Susanna Wurstemberger. 1620–1625 amtete er als Schultheiss in Murten (Engelhard 1828, S. 307; Kessel 2016). Dass es sich bei ihm um den Scheibenstifter handelt, ist nicht eindeutig sicher, er und Kaspar von Graffenried waren jedoch entfernt verwandt (Kessel 2016).

Stilistisch und kompositorisch lässt sich das Glasgemälde den Arbeiten des Berner Glasmalers Hans Jakob Dünz anschliessen. Vergleichbar sind beispielsweise die von Dünz signierten Von-Erlach-Scheiben von 1605 in der Kirche Jegenstorf oder dessen Bildscheibe für Daniel Wyss von 1611 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 395). Weitere verwandte Werke finden sich unter den von Dünz stammenden Scheibenrissen in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nrn. 348, 356).

Von der Scheibe existiert im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich eine Pause von Johann Heinrich Müller (SNM Zürich, Inv. LM 24498.34; SNM, Foto 147269). Auf dem Unterlageblatt dazu ist als Herkunftsangabe „sinner, landshut“ vermerkt. Das Glasgemälde befand sich im 19. Jahrhundert demnach im Besitz der Familie von Sinner, die das Schloss Landshut 1846 übernommen hatte. Zudem ist dasselbe als farbige Zeichnung im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum festgehalten (BHM Bern, Inv. 6202.1).

Datierung
1611
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1968 Schlossmuseum Thun (Ankauf)

Vorbesitzer*in

Nach 1846 Familie von Sinner, Schloss Landshut.

Inventarnummer
Inv. 1661

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahresbericht Historisches Museum Schloss Thun 1968, S. 62, Abb. S. 1.

Vgl.

Johann Friedrich Ludwig Engelhard, Der Stadt Murten Chronik und Bürgerbuch, Bern 1828 (Reprint Genf 1979).

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Zweites Heft. Mittelland. I. Aegerten–Jaberg, Bern 1880.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde, Bern 1996/97.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: <http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php> database=humo_&id=F17764&main_person=I54124; [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F5647&main_person=I16383; 5.5.2016].

Weiteres Bildmaterial

Schlossmuseum Thun, 6544

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Thun_Schloss_BE_1718
Fotonachweise
© Schloss Thun – Das Museumsschloss
Copyright
© Schloss Thun – Das Museumsschloss
Eigentümer*in

Seit 1968 Schlossmuseum Thun (Ankauf)

Inventar

Referenznummer
BE_1718
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema