Forschung
Friedrich von Graffenried (1645–1706), Sohn des Hieronymus, war ab 1673 des Grossen Rats zu Bern, 1675 Ohmgeldner auf dem Land, 1680–1686 Schultheiss zu Thun, ab 1697 Heimlicher und Kleinrat. 1667 heiratete er Katharina Willading, die Tochter Christians (HLS 5/2006, S. 589). Beim Kirchenneubau in Steffisburg 1681 kam auch eine gemalte Mosestafel mit den zehn Geboten in die Kirche (1895 zu Brennholz gemacht). Darauf war neben den Wappen der Achtzehner von 1681, des Steffisburger Pfarrers Johann Jakob Freudenreich (1670–1711) und des Landschreibers Johann Rudolf Gaugler auch dasjenige des Thuner Schultheissen Johann Friedrich von Graffenried wiedergegeben.
Ausser der Scheibe von 1681 aus Steffisburg ist von Friedrich von Graffenried eine verschollene Rundscheibe von 1686 bekannt. Dokumentiert ist diese im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6202.63) sowie durch eine Pause von Johann Heinrich Müller im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (SNM, Inv. LM 24498).
Bis 1903 befand sich von Graffenrieds Scheibe im zweiten Fenster auf der Nordseite des Schiffes der Kirche Steffisburg (Angabe zum Foto des SNM Zürich). Danach gelangte sie mit drei weiteren defekten Kirchenscheiben ans Bernische Historische Museum.
Wie die von Bern in die Kirche Steffisburg gestifteten Scheiben stammt auch die vorliegende von Hans Jakob Güder.
Vom Glasgemälde Friedrich von Graffenrieds gibt es ebenfalls eine aquarellierte Zeichnung im Album des Emanuel Edmund von Graffenried im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6202.89; auf demselben Blatt Notizen von 1866).
Datierung
1681
StifterIn
Graffenried, Friedrich von (1645–1706), Schultheiss Thun
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1903 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Bis 1903 Kirche Steffisburg. – Bis 2016 Schloss Oberhofen (Besitz BHM Bern)
Inventarnummer
BHM 5025