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FR_74: Fragment eines Scheiben-Oberbildes um 1600: Käseherstellung
(FR_Freiburg_MAHF_FR_74)

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Titel

Fragment eines Scheiben-Oberbildes um 1600: Käseherstellung

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
Um 1600

Ikonografie

Beschreibung

Bei dem kleinen Fragment handelt es sich um das linke Oberbild einer ursprünglich grösseren Scheibe. Es stellt die Tätigkeiten in einer Käserei dar. Rechts erwärmt der Käsermeister über offenem Feuer die Milch und mischt das Lab hinein, ein anderer betätigt im Hintergrund die Presse. Links bereitet ein Dritter an einem grossen Tisch einen Käselaib. Schliesslich werden die Laibe in einem Regal gelagert. Ausserhalb der Käserei stösst ein in Pluderhosen steckender und mit einem Hut ausgezeichneter Mann in ein Blasinstrument.

Iconclass Code
41C6412 · Käse
47B181 · Handwerksarbeiten zur Herstellung von Lebensmitteln
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Fragment. Zwei Notbleie, zwei Sprünge.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen und Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Käser tragen den für das frühe 17. Jahrhundert typischen Mühlsteinkragen, der hier sicher mehr ihren wohlangesehenen Stand als ihre Arbeitskleidung dokumentiert.
Der Export von Greyerzer Käse bildete im 17. Jahrhundert für Freiburg einen wichtigen Einkommenszweig, war sein Preis in dieser Zeit doch stark gestiegen (Bodmer 1967. S. 32–42; Grass 1988. S. 159–160). Die Freiburger Händler, oft hauptberufliche Tuchhändler, verkauften den Käse in Frankreich, v. a. auf dem Markt in Lyon, und brachten im Gegenzug Wein und andere Waren mit in die Schweiz (Bodmer 1967. S. 52–53. Um 1622/23 wurden mehr als 7’000 Zentner exportiert). Zahlreiche Freiburger Patrizier investierten in die Milchwirtschaft und waren Mitbesitzer einer Alp, die zuvor v. a. kirchliche Institutionen mit Vieh besetzt hatten (Grass 1988. S. 154–155). Als der Käse während des Dreissigjährigen Krieges und durch die damit verbundene Nahrungsmittelknappheit zu einem gesuchten, weil nicht nur genussreichen, sondern auch nahrhaften und recht gut haltbaren Artikel wurde, interessierte sich auch die Obrigkeit für den Käsehandel und erhob auf den Export eine Taxe. Schon 1636 brauchte es dafür sogar eine spezielle Ausfuhrgenehmigung. Der Handel nach Frankreich wurde im Dreissigjährigen Krieg zeitweise eingestellt, man erlaubte ihn jedoch an den Märkten in Zurzach und Basel. 1665–1675 wurde die Käseausfuhr kurzfristig zum Monopol patrizischer Familien erklärt. Der gewinnbringende, aber auch risikoreiche Käsehandel wurde somit häufig von wohlhabenden familieninternen Handelshäusern betrieben. Die regionalen Märkte wurden aber auch von einheimischen Käsegremplern beliefert.
Es ist anzunehmen, dass die Scheibe, in der sich das vorliegende Oberbild befand, von einem Alpbesitzer, eher aber noch von einem der zahlreichen, mit Namen bekannten Händler gestiftet wurde. Im Inventar der Sammlung de Techtermann findet sich die Angabe, dieses Fragment stamme eventuell von einer Scheibe mit dem Wappen Spreng (StAF DIP carton 1185e). Max de Techtermann verkaufte dem Museum noch weitere Fragmente mit einer Reiterschlacht und Passionsszenen. Sie sind – mit Ausnahme vielleicht von FR_117 – nicht mehr auffindbar. Möglicherweise wurden sie bei Restaurierungen als Flickstücke verwendet oder gingen verloren.
Die gleiche, seitenverkehrt umgesetzte und bislang leider unbekannte Vorlage benutzte offenbar noch 1681 der Berner Glasmaler Matthias Zwirn († 1681) für eine kleine Rundscheibe, die er für das Ehepaar Hans Oswald und Anna Frutiger schuf, und die sich heute im Musée Ariana in Genf befindet (Inv.-Nr. AD 8704. Sidler 1905. S. 105, Nr. 117; Deonna 1938. S. 178, Nr. 113. Foto SLM 5367; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 74.1).

Datierung
Um 1600
Zeitraum
1590 – 1610
Eingangsdatum
1902
StifterIn

Unbekannt

Schenker*in / Verkäufer*in

Max de Techtermann, Freiburg

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung Max de Techtermann 1902 erworben. Es soll gemäss seines Inventars aus Freiburg stammen.

Inventarnummer
MAHF 1990-181

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_74
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_74
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016