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FR_145: Ehemalige Wappenscheibe Petrus Bapst um 1662 mit Wappen und Inschrift Jakob Schaller 1886
(FR_Freiburg_MAHF_FR_145)

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Titel

Ehemalige Wappenscheibe Petrus Bapst um 1662 mit Wappen und Inschrift Jakob Schaller 1886

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
Um 1662

Ikonografie

Beschreibung

Im Mittelbild der Scheibe erscheint anstelle des ursprünglichen Wappens das 1886 eingefügte Vollwappen der Familie Schaller. Vor den seitlichen Pilastern stehen über roten Podesten die Patrone des ehemaligen Stifters, links der hl. Petrus in blauem Mantel mit Schlüssel und Buch, rechts der hl. Paulus in violettem Mantel mit Schwert und Buch. Über der blauen Arkade mit Volutenkartuschen ist die Verkündigung an Maria dargestellt. Rechts schwebt der Verkündigungsengel in den Wolken. Links wendet sich Maria am Betpult der Heiliggeisttaube zu. Am Fuss nimmt die erneuerte Inschrifttafel die ganze Scheibenbreite ein.

Iconclass Code
11H(PAUL) · der Apostel Paulus (von Tarsus); mögliche Attribute: Buch, Schriftrolle, Schwert
11H(PETER) · der Apostel Petrus, erster Bischof von Rom; mögliche Attribute: Buch, Hahn, (umgekehrtes) Kreuz, Krummstab mit drei Querbalken, Fisch, Schlüssel, Schriftrolle, Schiff, Tiara
46A122(SCHALLER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHALLER)
73A52 · die Verkündigung: Maria, die meistens liest, wird vom Engel Gabriel besucht (manchmal belauscht eine Frau die Unterhaltung)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Schaller (1886): In Blau über grünem Dreiberg zwei dreiendige goldene Hirschstangen, drei goldene Schellen einschliessend; Helm: silbern mit goldener Spange und Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: über goldener Krone ein wachsender Mann in von Gold und Blau gespaltenem Wams, mit blau-goldener Kopfbinde, in den Händen eine goldene Schelle und eine goldene Hirschstange haltend.

Inschrift

Stifterinschrift von 1886: Iac. Schaller e nvmero lx filio / Dionysio Altaeripae monacho D.D. / 1662.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Wappen und Inschrift 1886 ergänzt. Drei Sprünge, ein Notblei.
Restaurierung: 1886: Adolf Eggis: Wappen und Inschrift ergänzt.

Technik

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, sowie blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Wappen und Inschrift wurden durch den Grafen Adolf von Eggis erneuert (Adolf von oder Adolphe d’Eggis [1855–1941] war Bankier, musikalisch, künstlerisch und technisch begabt. Inwiefern er die Glasmalerei selbst ausübte, ist bislang unbekannt. S. NEF 75, 1942. S. 184–192; HLS 4, 2005. S. 80–81; DHS 4, 2005. S. 348; Eggis 2010. S. 23–35. J.J. d’Eggis. Famille Eggis – d’Eggis & familles alliées. Ms. 1996 [StAF]). Nur das 1885/86 aus der Pfarrei La Roche erworbene Rahmenwerk aus der Zeit um 1662 gehört zur ursprünglichen Scheibe. Es handelte sich, laut Notizen des Museums, um eine Scheibe mit der Stifterinschrift Petrus Bapst von 1662. Da ein Mittelbild fehlte, liess der Staatsrat Henri Schaller hier sein Wappen und eine neue Inschrift anbringen, die jedoch keinen historischen Tatsachen entsprechen, denn 1662 war kein Jakob Schaller Mönch in Hauterive.
Petrus (Peter) Bapst (* 1626) war seit 1655 Stellvertreter des Pfarrers von La Roche, der in den Franziskanerorden eingetreten war, und wurde 1661 vom Rat zum Pfarrer ernannt. Er liess die Wallfahrtskapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche neu errichten und gründete 1693 die Kaplanei von Scherwyl, starb jedoch am 21.12.1699 im Alter von 73 Jahren, noch bevor sein Vorhaben vollendet war. Mit der vorliegenden Scheibe setzte sich der damalige Bauherr der Wallfahrtskapelle in La Roche ein Denkmal. Auch der Chorherr Niklaus Corby stiftete 1662 eine Bildscheibe in die Kapelle Notre-Dame-de-Compassion (FR_146).

Datierung
Um 1662
Zeitraum
1660 – 1664
Eingangsdatum
1885
Schenker*in / Verkäufer*in

Pfarrei La Roche.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Kapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche. 1885 aus der Pfarrei La Roche erworben.

Inventarnummer
MAHF 3282

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 29, Nr. E 58.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 8.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 145.

Vgl.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. VII, 1891. S. 181.

(Maurice Villard?) Clergé séculier et régulier. Original in den Archives de l’Evêché Fribourg. (Staatsarchiv Freiburg Rr 26.1) S. 7.

Nouvelles étrennes fribourgeoises 1, 1865–82/83, 1949/1950.

J.J. d’Eggis. Famille Eggis – d’Eggis & familles alliées. Mskr. 1996 (Staatsarchiv Freiburg).

Thürler, Athanas. Alphabetisches Verzeichnis der Priester aus dem Welt- und Ordensklerus im Dienst der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg bis 1996. / Catalogue alphabétique des prêtres séculiers et réguliers au service du diocèse de Lausanne, Genève et Fribourg jusqu’en 1996. Mskr. StaFR und BCU 1997. Nr. 242.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Hrsg. von der Stiftung HLS. 13 Bde. Basel 2002–2014.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS). Publié par la Fondation DHS. Bâle 13 vol, 2002–2014.

Eggis d’, Jean Jacques. Histoires des familles: La famille Eckes – Eggis – d’Eggis. In: Bulletin de l’Institut fribourgeois d’Héraldique et de Généalogie 43, 2010, p. 5–37.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_145
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Bernhard Schrofer)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_145
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

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