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FR_160: Wappenscheibe Johann Leonhard Engel 1676
(FR_Freiburg_MAHF_FR_160)

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Titel

Wappenscheibe Johann Leonhard Engel 1676

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschrieben
Datierung
1676

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Rollwerk und einem ovalen, angeschnittenen Lorbeerkranz nimmt das sprechende Vollwappen des Stifters die ganze Breite der Scheibe ein. Seine Helmzier erhebt sich vor gelbem Grund und ist von roten Vorhangdraperien umgeben. Am Fuss steht die Stifterinschrift in einer rot-gelben Rollwerkkartusche vor einem ergänzten Sockel.

Iconclass Code
46A122(ENGEL) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ENGEL)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Engel: In Blau mit goldenem Schildrand über grünem Dreiberg ein stehender weissgekleideter und weissgeflügelter Engel mit ausgebreiteten Armen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über blauer Krone ein Engelsrumpf in weissem Kleid mit blauem Kreuzband.

Inschrift

Stifterinschrift: Hr. Johan̅ [Leonhard] / Engel dis[er zeit Vener] / vnd de[s Ta(e)glichen] / Raht[s der Statt Bern] / 1[676] [ergänzt].

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Stark ergänzt, vor allem im unteren Teil mit der rechten Hälfte der Inschrift und im oberen rechten Teil.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot sowie blauen und grünen Schmelzfarben. Violett nur in Ergänzungen.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Berner Notar Johann Leonhard Engel (22.2.1621–2.8.1682), Sohn des Kupferschmieds Hieronymus Engel, amtete 1648 als Registrator im Gewölbe-Archiv in Bern. Er war seit 1651 Grossrat und 1652 Gerichtsschreiber. 1653 nahm er an den Bauernverhandlungen und 1656 als Feld-, Kriegs- und Ratsschreiber am ersten Villmergerkrieg teil. Er amtete von 1656 bis 1662 als Hofmeister zu Königsfelden, 1663–1666 und 1669 als Sechzehner zu Schmieden, 1669 als Heimlicher von den Burgern und seit 1670 als Mitglied des Kleinen Rats in Bern. 1673 war er Geleitsherr des Rats, 1676 Venner zu Schmieden und 1679 Deutschseckelmeister (1651 hatte er gemeinsam mit Christoph Munat von Freiburg den Urbar des Amtes Schwarzenburg bereinigt. StAF RM 202, 1651, fol. 206r 19.10.1651]). Johann Leonhard Engel war zweimal verheiratet, seit 1641 mit Franziska Wächinger und seit 1661 mit Euphrosine Fischer. Er war offenbar ein äusserst grosszügiger Scheibenstifter. Drei weitere von ihm 1678 gestiftete Wappenscheiben befinden sich in den Kirchen von Erlach (Matile 1974. S. 191, Abb. 91; Moser. Kdm BE Land II. 1998. S. 112. Foto SLM 12244; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 160.1; [[BE_132](/objects/BE_132)) und Hasle (Hasle 1995. S. 356–357, Abb. S. 360. Foto SLM 10003; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 160.2; BE_2535) sowie im Bernischen Historischen Museum (BHM Inv.-Nr. 397; Foto SLM 9142; BE_8803. Dort auch eine ovale Scheibe des Stifters 1679. BHM o. Inv.-Nr.; BE_8828). Eine weitere Wappenscheibe Engel im Bernischen Historischen Museum trägt eine falsch ergänzte Inschrift (Bernhart statt Leonhart. BHM Inv.-Nr. 1907; Foto SLM 9236; BE_878. Das Datum 1680 aufgrund der Ergänzung ungesichert; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 160.3). In der Kirche von Nidau hat sich eine Stiftung Engels aus dem Jahr 1680 erhalten und eine weitere in der Kirche von Steffisburg aus dem Jahr 1681 (Thormann/von Mülinen 1896. S. 47, 88, Nr. 2 Steffisburg]; Moser. Kdm BE Land III. 2005. S. 81 [Nidau]. Foto SLM 8984 und Foto SLM 9840; [[BE_512](/objects/BE_512) und BE_616). Ein Glasgemälde von 1681 mit seinem Wappen befand sich zudem 1967 im Basler Kunsthandel (Foto BHM 4131). Daneben existiert ein Riss zu einer Allianzwappenscheibe für Engel und seine beiden Frauen aus der Hand Hans Ulrich II. Fisch von 1662. Die Zeichnung befindet sich in der Sammlung Wyss des Historischen Museums Bern (Inv.-Nr. 20036.666. Vgl. Hasler 1996/1997. Bd. I. S. 76–77).
Unserem Glasgemälde kommt die zwei Jahre später datierte Scheibe Engels in Erlach (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 160.1) motivisch und stilistisch besonders nahe. Sie ist für den Berner Glasmaler Hans Jakob Güder (um 1630–1691) gesichert, denn er versah die zur gleichen Serie zugehörige Berner Wappenscheibe mit seiner Signatur (Matile 1974. S. 185–204; Hasler 2009). Demnach muss er oder seine Werkstatt auch die Stiftung Johann Leonhard Engels in Freiburg geschaffen haben. Für welchen Ort sie geschaffen wurde, ist unklar. Nach Angaben Max de Techtermanns soll sie aus Aarberg stammen.

Datierung
1676
Eingangsdatum
1902
Schenker*in / Verkäufer*in

Max de Techtermann, Freiburg

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung Max de Techtermann 1902 angekauft. Die Herkunft wird im Inventar seiner Sammlung als Aarberg angegeben. Ein geplanter Scheibentausch mit dem Berner Museum 1924 fand nicht statt.

Inventarnummer
MAHF 3539

Bibliografie und Quellen

Literatur

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 115.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 10 (17me fenêtre).

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 160.

Vgl.

Thormann, Franz und Wolfgang Friedrich von Mülinen. Die Glasgemälde der bernischen Kirchen. Bern o. J. [1896].

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) III, 1926. S. 37, Nr. 2.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) II, 1924. S. 780, Nr. 2.

Matile, Heinz. Die Glasgemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts in den Kirchen des Amtes Erlach. In: Aus der Geschichte des Amtes Erlach. (Festgabe zum Jubiläum «Das Amt Erlach 500 Jahre bernisch») Biel 1974. S. 185–204.

Hasle bei Burgdorf. Ortsgeschichte. Hasle bei Burgdorf 1995.

Hasler, Rolf. Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2 Bde. Bern 1996–1997. Bd. I. S. 76–77.

Moser, Andres. Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Landband II. Der Amtsbezirk Erlach. Der Amtsbezirk Nidau 1. Teil. (Die Kunstdenkmäler der Schweiz Bd. 90) Bern 1998.

Moser, Andres. Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Landband III. Der Amtsbezirk Nidau 2. Teil. (Die Kunstdenkmäler der Schweiz Bd. 106) Bern 2005.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 4, 2005. S. 208, Nr. 2.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 4, 2005. S. 467, Nr. 2.

Hasler, Rolf. Güder, Hans Jakob. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten

und Völker (AKL) 64, 2009, p. 343.

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_160
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_160
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Johann Leonhard Engel 1676