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FR_223: Riss zu einer Standesscheibe Freiburg mit dem Datum 1572
(FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_223)

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Titel

Riss zu einer Standesscheibe Freiburg mit dem Datum 1572

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1628

Ikonografie

Beschreibung

Vor einem mit Früchten, Puttenköpfen und Vasen geschmückten Sockel neigen sich die Freiburger Standesschilde unter dem bekrönten Reichswappen. Bannerträger und Halbartier begleiten die Wappenpyramide vor einem Bogen mit reich gestalteter Balustersäule, die nur im linken Teil ausgeführt ist. Der Bannerträger trägt den Halbharnisch und steht in einer geschraubten Haltung. Der Halbartier ist in eine reiche, geschlitzte Tracht gekleidet und schreitet energisch voran, während er seine Linke in die Hüfte stemmt. Im Oberbild trägt links Simson die Stadttore von Gaza (Ri 16,3) und bezwingt rechts den Löwen (Ri 14,5f.).

Iconclass Code
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
45B · der Soldat; Soldatenleben
45C14(HALBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Hellebarde
71F325 · Samson tötet den Löwen mit seinen bloßen Händen
71F363 · Samson hebt die Stadttore aus den Angeln
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Freiburg: Geteilt von Schwarz und Silber.
Reichswappen: Ein schwarzer, gekrönter Doppeladler.

Inschrift

Datum: 1572.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Ein Riss am unteren Rand; eingerissen am linken Arm des linken Bannerträgers. Waagerechter Falz in der Mitte.

Technik

Schwarze Feder auf Papier, grau und braun laviert, rot und blaugrün gehöht. Aufgezogen; Wasserzeichen nicht erkennbar. Eingestempeltes Besitzermonogramm: CR.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der vorliegende Scheibenriss, der bislang als verschollen galt, gehört zu einer Serie, die auf Daniel Lindtmayer zugeschriebene Risse für Standesscheiben aus dem Jahr 1572 zurückgehen (Thöne 1975. S. 244–246, Kat.-Nrn. 419–421, 425–428, Abb. 18–25). Diesen Zyklus von 1572 geben insgesamt elf erhaltene Zeichnungen getreu wieder. Von dieser Serie haben sich in verschiedenen, grossteils unbekannten Sammlungen die Risse der Standesscheiben Appenzell, Basel (1988 versteigert. Auktion Stuker 1988. S. 11, Nr. 1 mit Abb.; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 223.2), Glarus (Besitz unbekannt), Schaffhausen (ehem. Paris, Ecole des Beaux-Arts; verschollen), Schwyz (Besitz unbekannt. Der Schwyzer Riss wurde 2009 versteigert. Sotheby’s New York 2009. S. 64–65, Nr. 34, mit Farbabb. Dort unter „follower of Daniel Lindtmayer“ angeboten; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 223.5), Solothurn (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 223.3), Uri (aus Privatbesitz Schaffhausen 2017 im Hôtel Drouot versteigert. Bergmann 2014. Abb. 223.4) und Zug (Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe) erhalten. Die Zeichnung der Standesscheibe Unterwalden wurde 1979 gleichzeitig mit dem Freiburger Riss dem Nationalmuseum zum Kauf angeboten, ihr heutiger Standort ist ebenfalls unbekannt (Foto SLM 105949; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 223.6). Die Zeichnung der Berner Standesscheibe wurde noch im Herbst 2011 im Auktionshaus Schuler und 2012 im Kunstantiquariat August Laube in Zürich präsentiert (Schuler Auktionen 123. Kunst- und Antiquitätenauktion 12. bis 16. Dezember 2011. S. 86, Nr. 4653, Taf. 22. Zeichnungen, Drawings. August Laube Buch-und Kunstantiquariat. Zürich 2012. S. 14–15; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 223.1). Bislang fehlt noch jede Spur zu den Rissen der Standesscheiben Luzern und Zürich. Die Kopien sind alle fast gleichen Formats und in der gleichen Technik auf gleichem Basler Papier ausgeführt. Sie tragen in der Regel jeweils zwei Daten: die Jahrzahl 1572 des heute verschollenen Originalzyklus und die Jahrzahl 1628, die vom Kopisten unten rechts zugefügt wurde. Die Freiburger Zeichnung wie die Berner und Zuger Standesscheibenrisse zeigen das jüngere Datum allerdings nicht (Das Datum 1628 auf dem Zuger Riss wurde später entfernt. Vgl. Thöne 1975. S. 241, Nr. 399).
Als Autoren dieser sehr sorgfältigen und getreuen Nachzeichnungen um 1628 schlug Thöne 1975 den Glasmaler Dietrich Meyer in Zürich vor, dessen Zeichenstil verwandte Züge zeigt. Als Vergleichstücke führte er die Risse einer Berner Wappenpyramide 1632 und eines Eidgenossen in der Tracht des 16. Jahrhunderts 1632 im Kunsthaus Zürich an. Beim Reisser des Originalzyklus muss es sich dagegen um den Schaffhauser Daniel Lindtmayer (1552–1606/07) handeln, der um 1570 sehr ähnlich aufgebaute Standesscheiben mit vergleichbaren Wappenbegleitern schuf (Thöne 1975. S. 246. Zuschreibungen an Lindtmayer schon bei Schneider 1954. S. 131 und 148, die die Zeichnungen jedoch für Originalrisse hielt).
Die Zeichnung des Freiburger Standes trägt weder das Datum des Kopisten, noch lässt sie aufgrund des Aufzugs auf ein zweites Papier das Basler Wasserzeichen erkennen. Dennoch dürfte es sich der gleichen Behandlung, Stilistik und Lavierung wegen ebenfalls um eine Zeichnung des Kopisten von 1628 handeln (Dank gilt Rolf Hasler, Autor des Corpus Vitrearum-Bandes Schaffhausen und Spezialisten für Scheibenrisse, für seine Begutachtung und sein Urteil).

Datierung
1628
Eingangsdatum
1981
Schenker*in / Verkäufer*in

Wilhelm Brauner, Österreich(?)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Vorbesitzer*in

Aufgrund des Besitzermonogramms CR wahrscheinlich aus dem Besitz von Corrado Ricci (1858–um 1935), des Kunsthistorikers und Direktors des Mailänder Kunstmuseums, der eine Sammlung von Zeichnungen, Stichen und Büchern zusammentrug. Kaufofferte 1979 von Wilhelm Brauner, Österreich, an das Schweizerische Nationalmuseum. 1981 von der Burgergemeinde Freiburg erworben.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Thöne, Friedrich. Daniel Lindtmayer 1552–1606/07. Die Schaffhauser Künstlerfamilie Lindtmayer. (Oeuvrekatalog Schweizer Künstler 2) Zürich 1975. S. 243–244 (als verschollen gemeldet).

Renaissance et Maniérisme dans les Écoles du Nord. Dessins des collections de l’École des Beaux-Arts. Cat. d’exposition École nationale supérieure des Beaux-Arts, Paris, 16 octobre – 16 décembre 1985 et Hamburger Kunsthalle, Hamburg 16 mai – 29 juin 1986. Paris 1985. S. 60–61, Nr. 28 (als verschollen gemeldet).

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 223.

Vgl.

Schneider, Jenny. Die Standesscheiben von Lukas Zeiner im Tagsatzungssaal zu Baden (Schweiz). Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Standesscheiben. (Basler Studien zur Kunstgeschichte Bd. XII) Basel 1954.

Helvetica. Aquarelle, Stiche, Zeichnungen aus Schweizer Sammlungen. Auktion 333. (Auktionskatalog Jürg Stuker, Bern. 22. und 23. November 1988) Bern 1988.

Lugt, Frits. Les marques des collections de dessin & d’estampes. Supplément. San Francisco 1988. S. 91, Nr. 632 (Besitzerzeichen).

Sotheby’s New York. Catalogue Old Master Drawings. (Auction in New York Wednesday 28 January 2009) New York 2009.

Schuler Auktionen 123. Kunst- und Antiquitätenauktion 12. bis 16. Dezember 2011.

Zeichnungen, Drawings. August Laube Buch- und Kunstantiquariat. Zürich 2012.

Ventes aux enchères publiques. Collection von Ziegler-Schindler. Dessins ancien. Mercredi 13 décembre 2017, Hôtel Drouot, Paris. Commissaire-priseur Christophe Joron-Derem. Paris 2017. S. 46/47, Nr. 38.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 105950

Vorlage

Daniel Lindtmayer, Riss für eine Freiburger Standesscheibe 1572 (verschollen).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_223
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Bourgeoisie de la Ville de Fribourg
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Inventar

Referenznummer
FR_223
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016