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FR_227: Wappenscheibe Heinrich Pfyffer, Antonia Python und Margaretha Fegely 1611
(FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_227)

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Titel

Wappenscheibe Heinrich Pfyffer, Antonia Python und Margaretha Fegely 1611

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1611

Ikonografie

Beschreibung

Vor der grösseren Mittelöffnung einer dreiteiligen Architektur steht über grünem Fliesenboden und vor farblosem Rankengrund die Wappenpyramide der drei Stifter. Zwischen den unteren, leicht geneigten Schilden findet ein nackter, mit Früchten spielender Putto Platz. Die Namenspatrone des Ehepaares begleiten die Wappen vor den seitlichen, von Säulen getragenen Architekturöffnungen. Links steht der hl. Kaiser Heinrich II. als weissbärtiger Herrscher in voller stahlblauer und goldverzierter Rüstung, den violetten Mantel um die Schultern, Zepter und Kirchenmodell in den Händen. Rechts ist der hl. Antonius als Mönch in weisser Kutte und schwarzem Skapulier dargestellt. Als Attribut sind ihm Buch und ein mit Glöckchen behangener Stab beigegeben, der den Pestkranken die Ankunft des Heiligen verkündet, der Heilung verheisst. Das rote Gebälk trägt einen graublauen Volutenbogen mit maskenverzierten Konsolen und eine Scheitelkartusche mit dem Datum MDCXI. In den Zwickeln thronen links Justitia (die Gerechtigkeit) mit Schwert und Waage, rechts Temperantia (die Mässigkeit), die Wasser von einem Krug in eine Schale giesst. Am Fuss der Scheibe halten zwei antikisch gekleidete Engelchen zwei ovale Schilde mit dem Wappen Pfyffer und in der Mitte die Kartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
11G · Engel
11H(ANTONY ABBOT) · der Eremit Antonius Abbas (der Große) von Ägypten; mögliche Attribute: Glocke, Buch, Taustab, Flammen, Schwein
11H(HENRY) · Kaiser Heinrich II. (von Bamberg); mögliche Attribute: Krone, Lilie, Kirchenmodell, Kugel, Zepter, Schwert
11M42 · Mäßigkeit, Temperantia (Ripa: Temperanza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122(FEGELY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (FEGELY)
46A122(PFYFFER VON ALTISHOFEN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PFYFFER VON ALTISHOFEN)
46A122(PYTHON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PYTHON)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Python: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein steigender doppelschwänziger goldener Löwe, 2 und 3 fünfmal von Schwarz und Gold schräggeteilt; Herzschild: in Silber ein silbern-goldener Baldachin, überhöht von einem schwarzen Doppelkreuz.
Wappen Fegely: In Rot mit goldenem Schildrand ein silberner goldbewehrter Falke.
Wappen Pfyffer von Altishofen: In Gold ein schwarzes Mühleisen, begleitet von drei blauen Lilien; Gemeinsamer Helm: blau mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über goldener Krone ein wachsender Mann in goldenem Wams mit dem schwarzen Mühleisen des Pfyfferschen Schildbildes, einen goldenen Hut mit schwarz-goldener Binde auf dem Haupt, in den Händen einen blauen goldgestielten Hammer und eine blaue Lilie haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: J: Heinrich Pfiffer Vnd= F= / Anthenj Pittung vnd Fraw= / Margret Vegellin der gott gnadt= / Beide Sine Ehegmahell 1611.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zahlreiche Notbleie, wenige Sprünge. Eine Ergänzung rechts neben der Inschrift.

Technik

Farbloses, blauviolettes und grünes Glas. Rotes Überfangglas mit Ausschliff hinten. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der gebürtige Luzerner Heinrich Pfyffer bezieht in seine Scheibenstiftung auch seine erste verstorbene Freiburger Ehefrau Margaretha Fegely mit ein. Als Begleiter der Wappenpyramide sind jedoch nur die Namenspatrone des Ehemannes und seiner zweiten Gattin dargestellt.
Heinrich Pfyffer († 5.1.1641), Sohn des Kleinrats, Pannerherren und Herrn zu Altishofen Leodegar Pfyffer von Luzern und Enkel des Schultheissen Ludwig Pfyffer, verheiratete sich am 27.1.1603 mit Margaretha Fegely, Tochter des Freiburger Kleinrats, Ritters und Hauptmanns Jost Fegely (vgl. FR_224. StALU Ehebuch KZ 20, fol. 78; nach Spreuerbrücke 1996. S. 277, Anm. 243. Ihre Schwester Barbara (* 1581) war in zweiter Ehe mit Leodegar Pfyffer [1552–1626], dem Vater Heinrichs, verheiratet. Vgl. King 2010 [Margaretha dort noch unbekannt]). Seine junge Frau starb offenbar im Kindbett, denn schon am 9.1.1606 ehelichte Heinrich Pfyffer Antonia Python, Tochter des Freiburger Ratsherren und Seckelmeisters Hans Python († 1623) und Witwe des Amadeus Heimo († 1603), Vogt von Surpierre 1601 (StAF RN 219, fol. 61r–63r; Généalogies de Gottrau 27 [Python]; Généalogies de Gottrau 58 [Python]). Das Paar brachte zwischen 1607 und 1618 in Luzern sechs Kinder zur Taufe (StaLU Taufbuch K 2, fol. 104, 134, 168, 196, 243, 284; nach Spreuerbrücke 1996). 1619 erbte der edle Junker als Muttergut die alte Apotheke in Luzern am heutigen Metzgerrainle (Offenbar wartete er schon 1617 seit 10 bis 11 Jahren auf die Herausgabe des mütterlichen Gutes durch seinen Vater. Vgl. StAF RM 168, 1617, p. 599–600 [22.11.1617]). Ob er selbst tatsächlich den pharmazeutischen Beruf ausübte, ist ungewiss, doch liess er seine drei Söhne die angesehene Apothekerkunst erlernen. 1629 wurde Heinrich Pfyffer Grossrat in Luzern (Messmer/Hoppe 1976. S. 150, 496). Der Landvogt und Ritter war noch zweimal verheiratet, in dritter Ehe mit Anna Maria Kloos (oo 12.3.1620) und in vierter mit Verena Hug von Remontstein (oo 8.2.1638; StaLU Ehebuch KZ 20, fol. 110 und 164; Schweizerisches Geschlechterbuch VI, 1936 S. 483; Spreuerbrücke 1996).
Eine moderne Scheibe mit offenbar alter Stifterinschrift des Ehepaares Heinrich Pfyffer und Antonia Python aus dem Jahr 1612 wurde 1975 bei Stuker in Bern versteigert (Auktion Stuker 1975. S. 313, Nr. 5409; Foto SLM 543). 1620 stiftete der Junker gemeinsam mit Bernhard Peyer eine von Jakob Wegmann signierte Scheibe in den Kreuzgang St. Anna im Bruch, heute Frauenkloster auf dem Gerlisberg Luzern (Horat 1997. S. 82–83; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 227.1). Heinrich Pfyffer tritt auch in den Totentanzbildern der Spreuerbrücke mit einer Stiftung in Erscheinung, die sein eigenes und das gevierte Wappen seiner Frauen trägt (Spreuerbrücke 1996. S. 224–225).
Das hier vorliegende Glasgemälde muss für einen freiburgischen Bestimmungsort geschaffen worden sein, denn es lehnt sich stilistisch mehreren Scheiben an, die der unbekannte Freiburger Glasmaler unter anderem 1611 für die Stadt Freiburg (FR_89) und 1612 für den Büchsenschmid Wilhelm Rusch (FR_90) oder 1616 für Hans Fruyo (FR_244) und Peter Techtermann (FR_ 269) schuf.

Datierung
1611
Eingangsdatum
1981
Schenker*in / Verkäufer*in

Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Vorbesitzer*in

1981 erworben. Vormals Antiquar Ansermet-Staub, Freiburg.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Galerie für Glasmalerei und Hinterglas Sibyll Kummer Rothenhäusler. Kunst und Antiquitätenmesse Basel 20.–29.3.1981. Nr. 60.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 227.

Vgl.

Schweizerisches Geschlechterbuch / Almanach Généalogique Suisse VI, 1936. S. 480–506, bes. 483.

Galerie Jürg Stuker Antiquitäten 138–146. (Auktionskatalog Jürg Stuker, Bern. 19. November–1. Dezember 1975) Bern 1975.

Messmer, Kurt und Peter Hoppe. Luzerner Patriziat. Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zur Entstehung und Entwicklung im 16. und 17. Jahrhundert. (Luzerner Historische Veröffentlichungen Bd. 5) Luzern/München 1976. S. 150, 496.

Die Spreuerbrücke in Luzern. Ein barocker Totentanz von europäischer Bedeutung. Luzern 1996. S. 224–225, 277, Anm. 243.

Horat, Heinz. Farbige Geschichten im Kreuzgang. Der Glasgemäldezyklus im Kloster St. Anna, Gerlisberg, Luzern. Luzern 1997.

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Notariatsregister (RN), Généalogies de Gottrau 27 (Python); Généalogies de Gottrau 58 (Python).

Staatsarchiv Luzern (StALU): Ehebücher.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 108309

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_227
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Bourgeoisie de la Ville de Fribourg
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Inventar

Referenznummer
FR_227
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Heinrich Pfyffer, Antonia Python und Margaretha Fegely 1611