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FR_238: Wappenscheibe Ursula Falck 1555
(FR_Barbereche_Pfarrkirche_FR_238)

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Titel

Wappenscheibe Ursula Falck 1555

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Jerli, Lienhard · (?) zugeschrieben
Datierung
1555
Masse
31 x 20.7 cm (im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Das Wappen Falck steht zwischen rosabraun-grün-roten Kandelabersäulen, die mit Blattwerk verziert sind und einen geschweiften blauen Rankenbogen tragen, der oben in zwei gegenständigen Fratzen zusammenläuft. Auch die Zwickel sind mit renaissanceartigen vegetabilen Motiven und Masken dicht gefüllt. Der Wappenschild mit schwarzer und weisser Helmdecke steht vor gelbem Grund mit Schnurwerk und Girlande auf einem kleinen Podium, das die Jahrzahl 1555 und die Stifterinschrift trägt.

Iconclass Code
46A122(FALCK) · Wappenschild, heraldisches Symbol (FALCK)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Falck: Fünfmal von Schwarz und Silber schräggeteilt; Helm: golden; Helmdecke: schwarz und silbern; Helmzier: über schwarz-silbernem Wulst ein doppelter halber schwarz-silberner Flug.

Inschrift

Stifterinschrift: 1555 / F. Ursel Falck ein verlasne des Edlen . v. J . P . v . Perreman.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Drei Sprünge. Schwarzlot v. a. in der Inschrift berieben. Sonst gut erhalten.
Restaurierung: 1904: Glasmaleratelier Karl Wehrli, Zürich.

Technik

Farbloses, rosabraunes, grünes, gelbes, hellblaues und rotes Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Ursula Falck (1498–1571) war das einzige Kind des berühmten Schultheissen Peter Falck (vgl. FR_236) und seiner Frau Anna von Garmiswil. 1514 heiratete sie Petermann von Praroman (FR_237). Sie brachte ihrem Mann den hochmittelalterlichen Feudalsitz von Barberêche ein, der in der Folge zu einem spätmittelalterlichen Schlösschen umgebaut wurde (Ein Aquarell von Laurent Louis Midart (1733–1800) aus dem Jahr 1784 zeigt uns das Aussehen dieses Schlosses vor seinem neugotisch-klassizistischen Umbau von 1840; Abb. bei Pury 1914, pl. XII; Schöpfer. Kdm FR IV. 1989. S. 45, Abb. 43; Leisibach 2013 [mit Beschreibung des Alltagslebens auf dem Gut]). Nach dem Tod Petermanns 1552 ging Ursula Falck am 12.6.1553 eine zweite Ehe mit dem Berner und Neuenburger Doppelbürger Jean Merveilleux (Hans Wunderlich 1489–1559, vgl. HBLS V, 1929. S. 85–86, Nr. 3) ein, der die Herrschaft Thièle besass. Sie starb am 24.10.1571.
Ursula Falck hatte 1553 in Barberêche ein Altartuch zum Gedenken an ihren 1552 verstorbenen Ehemann Petermann von Praroman gestiftet. Das bedeutende und hervorrragende Werk, das sich an Ort erhalten hat, trägt die Wappen der Eheleute und wird dem Maler Hans Schäufelein dem Jüngeren (nach 1505–1564/65) zugeschrieben (Schöpfer. Kdm FR IV, 1989. S. 37, Abb. 1).
Eine weitere Scheibenstiftung Ursula Falcks aus dem Jahr 1563 befand sich in Zürcher Privatbesitz (Heutiger Standort unbekannt, Foto SLM 27261; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 238.1). Es ist nicht undenkbar, dass diese im Bernischen Umkreis entstand und mit der Scheibenstiftung Ulrich von Englisbergs aus dem Jahr 1563 (FR_49) in Zusammenhang steht, der sie in Stil und Schriftart eng verwandt ist.
Das vorliegende Glasgemälde wurde in der Fotothek des Nationalmuseums dem Freiburger Glaser und Glasmaler Sebastian Techtermann zugeschrieben. Er war zur Entstehungszeit des Glasgemäldes jedoch schon so betagt, dass ihm eine derart moderne Malerei kaum zugewiesen werden kann. Neben Sebastian Techtermann waren aber mit Hans Ulrich Räschi, Franz Gribolet, Wilhelm Schmalz, Hans Heinrich Hack, Walthard Füssli, Hans Reidet u. a. noch zahlreiche Glaser in Freiburg beschäftigt, wobei ihre Tätigkeit als Glasmaler nur in wenigen Fällen gesichert ist. Stadtglasmaler von Freiburg war zu jener Zeit Lienhard Jerli, der zahlreiche Aufträge für die Obrigkeit ausführte, dessen Werk aber ebenfalls schwer fassbar ist (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 317). Für seine Autorschaft könnten allerdings die noch von Heinrich Ban beeinflussten Rankenformen und die etwas steife Komposition von Rahmen und Wappen sprechen, die von den geschmeidigeren Berner Werken abweicht (vgl. Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 238.1).

Datierung
1555
Herstellungsort
Eigentümer*in

Barberêche, Pfarrei

Bibliografie und Quellen

Literatur

Lehmann, Hans. Zur Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz. (Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich Bd. 26, Heft 4–8, 1906–1912) Zürich 1906–1912. S. 396.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. I. 1935. S. 34.

Schöpfer, Hermann. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg. Tome IV. Le district du Lac I. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 81) Bâle 1989. S. 28, Nr. 4, Abb. 28.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 238.

Vgl.

Zimmermann, Jos. Peter Falck. Ein Freiburger Staatsmann und Heerführer. In: Freiburger Geschichtsblätter 12, 1905. S. 80–81 und 124–125.

Pury, Paul de. Les possesseurs de Barberêche du XVIme au XIXme siècle. In: Annales fribourgeoises 1, 1913. S. 150–151.

Paul de Pury. Vue du manoir de Barberêche. In: Fribourg Artistique à travers les âges 1914, pl. XII.

Zurich, Pierre de. A propos du manuscrit de l’«Anonymus friburgensis». In: Anzeiger für Schweizerische Geschichte 1919. S. 209.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS). 7 Bde. und Suppl. Neuenburg 1921–1934.

Zurich, Pierre de. Généalogie de la famille de Praroman. In: Annales fribourgeoises 45, 1962. S. 41.

Leisibach, Joseph. Peter Falck und der Berner Totentanz. In: Freiburger Geschichtsblätter 89, 2012. S. 55–72 (zu Peter Falck).

Leisibach, Joseph. Die Gnädigen Herren in der Stadt und ihre Landsitze. Aus den Briefen eines Vaters an seinen Sohn. In: Freiburger Volkskalender 2013. S. 63–66.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 6498, 6663

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Barbereche_Pfarrkirche_FR_238
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Paroisse de Barberêche-Courtepin-Courtaman
Eigentümer*in

Barberêche, Pfarrei

Inventar

Referenznummer
FR_238
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016