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FR_244: Wappenscheibe Hans Fruyo und Clodina Than 1616
(FR_Bulle_Musee_FR_244)

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Titel

Wappenscheibe Hans Fruyo und Clodina Than 1616

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1616
Masse
40.2 x 32 cm (im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Im Mittelbild stehen die beiden Wappen in grünen Lorbeerkränzen vor weissem bzw. gelbem Rankengrund. Über den Wappen befindet sich die Darstellung der Krönung Mariens, die von einem lateinischen Spruch mit einer Interpretation aus dem Hohelied Salomons kommentiert wird: “Komm, Braut, aus dem Brautgemach, komm, Du wirst bekränzt werden” (Eigentlich Hohelied 4,8: „Veni de Libano sponsa veni de Libano veni coronaberis...“). Die Zwickel des Oberbildes, die ehemals sicher die Namenspatrone der Stifter aufnahmen, sind heute durch moderne Architekturstücke ergänzt. Am Scheibenfuss halten Putten die Rollwerk-Kartusche mit der Inschrift und der lateinischen Devise des Stifters: “Schweigen ist Gold”.

Iconclass Code
46A122(FRUYO) · Wappenschild, heraldisches Symbol (FRUYO)
46A122(THAN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (THAN)
71X2(SONG OF SOL 4:8) · das Hohelied Salomos (mit BUCH, KAPITEL, VERS)
73E79 · die Marienkrönung im Himmel (in der Regel im Beisein der Hl. Dreifaltigkeit)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Fruyo: In Blau eine von zwei goldenen Sternen begleitete goldene Spitze, belegt mit einer aus einem grünen Dreiberg wachsenden Erdbeerstaude; Helm: silbern mit goldenen Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: über blau-goldenem Wulst ein wachsender Männerrumpf in von Gold und Blau gespaltenem Wams mit blau-goldener Kopfbinde.
Wappen Than: In Gold über grünem Dreiberg eine ausgerissene, von zwei roten, goldbebutzten Rosen begleitete grüne Tanne mit natürlichem Stamm; Helm: silbern mit goldenen Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und silbern; Helmzier: ein wachsender blaugekleideter Mann mit goldener Schärpe und blau-goldener Kopfbinde, in der Rechten eine ausgerissene grüne Tanne haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: 16 BONA RES QVIES 16 / H. Hanß Frÿo der Zit Landvogt / zu Joun, Clodina Than sī egmal.
Bildinschrift: VENI SPONSA DE THALAMO / VENI CORONABERIS SALo 4.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zahlreiche Sprünge und Notbleie. Die Zwickel des Oberbildes modern ergänzt, ebenso ein Stück des rechten Lorbeerkranzes. Ein Flickstück im Inschriftrahmen.

Technik

Farbloses, violettes, rosabraunes, grünes, gelbes, hellblaues, rotes und rotbraunes Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Fruyo (Fryo, Fryod, Früyo), einem ausgestorbenen Freiburger Geschlecht angehörend, war von 1612–1617 Landvogt zu Jaun. Der Sohn des Gerbers Peter Fruyo erwarb sein Bürgerrecht am 10.6.1606 (StAF I, 2. Bürgerbuch II, fol. 142r. Er hatte einen Namensvetter, den Schuhmacher Hans Fruÿo, der schon 1617 aus Alters- und Armutsgründen im Spital empfangen wurde. RM 168, 1617, p. 579 [16.11.1617]). Bereits 1604 sass er im Grossen Rat und diente gleichzeitig als Ohmgeltner im Neustadtquartier. 1612 wechselte er ins Spitalquartier. Fruyo war auch Wirt zum Rössli (StAF SR 411, 1615/II, p. 33; 413, 1618/I, p. 123; 414, 1618/II, p. 33; 415, 1619/II, p. 30; 416, 1620/II, p. 29) und wie sein Vater im Ledergeschäft tätig (vgl. StAF Ratserkanntnussbuch 25, fol. 184r [14.8.1612]). 1618 war er Mitglied des Sechziger Rates, 1619 wurde er zum Venner des Spitalquartiers ernannt. 1620–1625 amtete er als Vogt von Schwarzenburg. 1626 stieg er in den Kleinen Rat auf, 1632–1634 diente er als Landvogt in Locarno und gleichzeitig als Sechziger. Nach seiner Amtszeit in Locarno wurde er 1635 wieder in den Kleinen Rat zurückgeholt. Hans Fruyo starb am 8.9.1642. Mit seiner Frau Clodina Than (Sapin) brachte er 1603 und 1605 zwei Kinder, 1607 Zwillinge und 1609 ein fünftes Kind zur Taufe (StAF Taufbuch IIa 4a, p. 22, 38, 54, 59, 74. Ihr Ehevertrag wurde am 10.2.1602 aufgesetzt [RN 915, fol. 65r/v]). Clodina Than (* 1585) war eine Tochter des Glasers und Wirts zum Jäger Hans Than, um dessen Erbe Streitigkeiten entstanden (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 368).
Die Bildinschrift des Oberbildes bezieht sich auf das Hohelied Salomonis (HL 4, 8), dem die kirchlichen Schriftsteller schon seit frühesten Zeiten mystisch-symbolische Bedeutung zuschrieben. In ihrer Interpretation wird Christus als Bräutigam aufgefasst, der seine Braut Maria krönt, die mit Ecclesia gleichgesetzt wird. Die Vorstellung von der Vermählung Christi mit Maria bzw. mit der Kirche verbreitete sich seit dem 13. Jahrhundert vor allem in den der Brautmystik zugewandten Nonnenklöstern, blieb aber über die Reformation hinaus lebendig.
Wie die dem gleichen Aufbau folgende Scheibe Techtermann–Python im Schloss Greyerz (FR_269) soll laut Auktionskatalog Stuker 1975 auch diese Scheibe einem Zyklus im Freiburger Rathaus angehören. Da unklar bleibt, auf welche Informationen bzw. Quellen sich die Angaben Stukers stützen, darf diese Provenienz bezweifelt werden. Aus stilistischen Gründen ist das Glasgemälde am ehesten jenen Scheiben zur Seite zu stellen, die ein noch unbenannt bleibender Glasmaler 1611 für die Freiburger Obrigkeit und für Heinrich Pfyffer (FR_89 und FR_227) oder 1612 für Wilhelm Rusch (FR_90) geschaffen hat. Auch die folgende Ämterscheibe (FR_245) ist in diesen Stilkreis mit einzubeziehen.

Datierung
1616
Eingangsdatum
2007
StifterIn

Fruyo, Hans († 1642) · Than, Clodina (* 1585)

Schenker*in / Verkäufer*in

Auktion Koller, Zürich

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Vorbesitzer*in

1958 im Luzerner Kunsthandel. Später Sammlung Höchli, Baden. 1975 aus der Sammlung J. H. bei Stuker in Bern versteigert. 2007 in der Galerie Koller, Zürich erworben.

Inventarnummer
MG-20506

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

Musée Gruérien Bulle

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Bulle_Musee_FR_244
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Musée gruérien Bulle
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Inventar

Referenznummer
FR_244
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Verwandte Objekte
Wappenscheibe Peter Techtermann und Benedikta Python um 1615
Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Hans Fruyo und Clodina Than 1616