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FR_248: Standesscheibe Freiburg 1646
(FR_Bulle_Musee_FR_248)

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Titel

Standesscheibe Freiburg 1646

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Laubscher, Hans Heinrich · zugeschrieben
Datierung
1646
Masse
26.8 x 18.3 cm (im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Rankengrund und einer dreiachsigen Architektur mit violetten Säulen und grünen Kapitellen steht die Standespyramide Freiburgs. Über den geneigten Standesschilden erhebt sich das von der Reichskrone überhöhte Reichswappen. Zwei bleckende Löwen dienen als Schildhalter. Sie stehen auf grünem Boden: der zurückblickende trägt das Freiburger Banner, der im Profil dargestellte das Schwert und den Reichsapfel. Über dem verkürzt dargestellten Gebälk mit violetter Zentralkartusche setzt ein Bogen an, von dessen Tonnengewölbe ein Fruchtbouquet herabhängt. Vor dem roten Podest steht die blau-grün gerahmte Kartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
44B191 · Krone (als Symbol der obersten Gewalt)
44B193 · Kugel (als Symbol der obersten Gewalt; mit einem Kreuz bekrönt)
44B196 · Standarte (als Symbol der obersten Gewalt)
Iconclass Stichworte
Kreuz · Krone · Kugel · Loewe · Saeugetier · Standarte · Wappen
Heraldik

Wappen Freiburg: Geteilt von Schwarz und Silber.
Reichswappen: In Gold ein goldbewehrter schwarzer Doppeladler.

Inschrift

Stifterinschrift: Die Statt Frÿburg. / 1646.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einige Notbleie und ein winziges Flickstück in der linken unteren Ecke.

Technik

Farbloses und violettes Glas. Rotes Überfangglas, z. T. mit Ausschliff hinten. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, blauen, violetten und grünen Schmelzfarben. Brandmarke: o. Für die Kartusche zwischen den Wappenschilden verwendete der Glasmaler ein Glasstück, das er hinten für den Ausschliff angezeichnet hat, ursprünglich also anderweitig verwenden wolllte. Moderne Bleistiftbeschriftung vorne im Banner: 19, im rechten Freiburger Schild: 13.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der ursprüngliche Bestimmungsort der Scheibe ist heute nicht mehr feststellbar. Um 1646 wurde v. a. der Glasmaler Jost Hermann mit Auftragsarbeiten der Stadt beschäftigt. Stilistisch ist die vorliegende Scheibe jedoch in das Werk Hans Heinrich Laubschers (1605–1684) von Biel einzureihen (Beim Verkauf der Scheibe 1922 galt sie noch als ein Produkt der Glasmalerschule der Murer in Zürich. Auktion Helbing/Fischer 1922. S. 20, Nr. 621). Es ist anzunehmen, dass dieser mit dem "Maler" bzw. "Glasmaler von Biel" zu identifizieren ist, der auch 1647 und 1649 von der Freiburger Obrigkeit mit der Herstellung von Stadtscheiben beschäftigt wurde. Laubscher lassen sich im Kanton auch mehrere Glasgemälde zuweisen, die für Privatpersonen in Freiburg und im Seeland entstanden. Er profitierte dabei offenbar von einer Marktlücke, die entstand, als Jost Hermann alleiniger Glasmaler in Freiburg war. Stilistisch und technisch verwandt ist unter anderem die signierte Scheibe, die Hans Heinrich Laubscher für François Louis d’Estavayer schuf (FR_254).
Das Kompositionsschema der Bogenarchitektur mit verkürzten Gebälken und zwei offenen Seitendurchgängen findet sich schon auf einem Scheibenriss Hans Heinrich Laubschers aus dem Jahr 1626 (Bern, Historisches Museum. Sammlung Wyss, Inv.-Nr. 20036.484. Hasler 1996/1997. Bd. II. S. 107, Nr. 489; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 248.1). Der junge Glasmaler hat sich dabei an Arbeiten des Zürcher Glasmalers Christoph Murer orientiert, die vielleicht noch sein Enkel Abraham später als Vorbild aufgreifen sollte (vgl. FR_180; Reuter 1933. S. 52 bezeichnet solche Architekturen als „tiefe Murerrahmen“).

Datierung
1646
Eingangsdatum
1922
Schenker*in / Verkäufer*in

Auktion Helbing/Fischer, Luzern.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Vorbesitzer*in

1922: Auktion Helbing/Fischer, Luzern.

Inventarnummer
IG-1536

Bibliografie und Quellen

Literatur

Antiquitäten / alte Möbel / Gemälde alter und moderner Meister / Glasscheiben / Orientalia. Aus altem Schweizer Schlossbesitz. (Auktionskatalog Hugo Helbing, München / Theodor Fischer, Luzern. In Luzern 20. Juli 1922 München / Luzern 1922. S. 20, Nr. 621, Taf. 28 (Glasmalerschule der Murer in Zürich).

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 248.

Vgl.

Reuter, Wendelgard. Beiträge zur Geschichte der Entwürfe für die Schweizer Wappenscheibe im 16. und 17. Jahrhundert (Phil. Diss. Frankfurt a. M. 1933). Gelnhausen 1933.

Hasler, Rolf. Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2 Bde. Bern 1996–1997.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Bulle_Musee_FR_248
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Musée gruérien Bulle
Eigentümer*in

Bulle, Musée Gruérien

Inventar

Referenznummer
FR_248
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016