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FR_271: Wappenscheibe Franz Niklaus Lenzburger 1714
(FR_Posieux_AbbayeHauterive_FR_271)

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Titel

Wappenscheibe Franz Niklaus Lenzburger 1714

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1714
Masse
21.9 x 27.3 cm (im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

In der Mitte steht vor fein damasziertem Rankengrund das ovale Wappen des geistlichen Stifters in einer Blattkartusche, die von einem Puttenkopf bekrönt ist. Über dem Wappen schwebt vor dem abschliessenden Gebälk der Hut des Protonotars mit 20 Quasten. In den perspektivisch gezeichneten seitlichen Architekturöffnungen stehen die Namenspatrone des Stifters: links der hl. Franziskus von Assisi in Mönchskutte, den Rosenkranz am Gürtel und das Kruzifix in der Linken, rechts der hl. Nikolaus im Bischofsornat, den Krummstab und das Buch mit den drei Kugeln haltend. Am Fuss der Scheibe nennt zwischen den Postamenten die ausführliche Inschrift den Stifter.

Iconclass Code
11H(FRANCIS) · der Gründer des Franziskanerordens, Franz(iskus) von Assisi, mögliche Attribute: Buch, Kruzifix, Lilie, Totenschädel, Stigmata
11H(NICHOLAS) · der Bischof Nikolaus von Myra (oder Bari); mögliche Attribute: Anker, Boot, drei goldene Kugeln (auf einem Buch), drei Geldbörsen, drei Kinder in einer Wanne, drei Mädchen
46A122(LENZBURGER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LENZBURGER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Lenzburger: Eine liegende gebildete Mondsichel, überhöht von einem pfahlweis gestellten Pfeil.

Inschrift

Stifterinschrift: Perillustris et ReuerendiSsimus Dominus / Dominus Franciscus Nicolaus Lentzburger / Venerabilis et Perantiqui Cleri Beatæ Virgi= / nis Mariæ Rector, ProthoNotarius Aposto / licus Sanctæ Romanæ EccleSiæ Eques / Patricius FriburgenSis. Anno 1714.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einzelne Notbleie. Drei kleine Ergänzungen.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Familie von Lenzburg (Lenzburger) wurde 1394 mit Henslin in Freiburg verbürgert (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 332). Das Geschlecht stellte schon sehr bald zahlreiche Magistrate und militärische Persönlichkeiten. Mit Bernhard Emmanuel (* 1723) wurde auch ein Mitglied der Familie Abt von Hauterive (1761–1795).
Der Stifter dieser Scheibe, Franz Niklaus Lenzburger, wurde um 1654 als Sohn des Landvogts und Spitalmeisters Johann Ulrich Lenzburger geboren. Er war somit ein Neffe Beat Ludwig Lenzburgers (FR_392). 1679 wurde Franz Niklaus zum Chorherrn zu Unserer Lieben Frau und 1690 auch zum dortigen Rektor ernannt. Lenzburger erhielt 1683 die Erlaubnis, am Seminar St. Irenä in Lyon Theologie zu studieren. Seit 1684 war er Besitzer der Offizialität und Procurator fiscalis der Diözese, seit 1687 Apostolischer Kommissär. Er war 1710 auch Mitstifter der Kapitelscheibe Unserer Lieben Frauen (FR_204).
Mit dem breitrechteckigen Format schliesst sich die Scheibe ganz an den seit der Mitte der 1680er Jahre beliebt werdenden Typus von Wappenscheiben des gebürtigen Surseer Glasmalers Leontius Bucher an. Hier wird jedoch gänzlich auf Malfarben verzichtet, womit dem Geschmack des 18. Jahrhunderts und dem Wunsch nach mehr Licht besondere Rechnung getragen wird.

Datierung
1714
Eingangsdatum
1997
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Posieux, Zisterzienserkloster Hauterive

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 271.

Vgl.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. VI, 1888. S. 419 und 424.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) IV, 1927. S. 657–658 (Lenzburg, von, Lenzbourg, Lentzburger).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) IV, 1928. S. 497–498 (Lenzbourg, de).

Schweizerisches Geschlechterbuch / Almanach généalogique suisse V, 1933. S. 373–376 (Familie de Lenzbourg).

Marchal, Guy P. (Red.). Die weltlichen Kollegiatsstifte der Deutsch- und Französischsprachigen Schweiz. Helvetia Sacra. (Begründet von R. Rudolf Henggeler OSB, hrsg. von Albert Bruckner) Abteilung III. Teil 2. Bern 1977. S. 270.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Posieux_AbbayeHauterive_FR_271
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Abbaye d'Hauterive
Eigentümer*in

Posieux, Zisterzienserkloster Hauterive

Inventar

Referenznummer
FR_271
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Franz Niklaus Lenzburger 1714