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FR_291: Wappenscheibe Aymon de Genève und Claudine de Montagny um 1505–1515
(FR_Romont_Kollegiatskirche_FR_291)

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Titel

Wappenscheibe Aymon de Genève und Claudine de Montagny um 1505–1514

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
Um 1505–1514
Masse
21.5 cm (Durchmesser im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem, mit Rauten verziertem Grund steht das Allianzwappen der Familien de Genève (Grafen von Genevois) und de Montagny. Als Rahmung dient ein einfaches blaues Kordelband.

Iconclass Code
46A122(GENEVE) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GENEVE)
46A122(MONTAGNY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MONTAGNY)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Genève (Grafen von Genevois)-Montagny: Gespalten, rechts zu neun Plätzen ungleich geschacht von Gold und Blau (Genevois), links fünfmal gespalten von Gold und Rot mit silbernem Schildhaupt (Montagny).

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie und Flickstücke. Ein Stück seitenverkehrt eingesetzt.
Restaurierung: Um 1963: Gebrüder Kirsch, Freiburg.

Technik

Farbloses, blaues, gelbes Glas. Rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Dynastenfamilie de Montagny besass die Herrschaft und das Schloss Montagny in der Broye. Sie starb um 1510 aus. Claudine de Montagny war die Tochter des Humbert de Montagny, der Bürger von Romont und Herr von Brissogne und Grangettes war, und der Charlotte de Vergy. Als minderjährige Waise war sie die letzte Vertreterin ihrer Familie und brachte nach dem Tod ihres Bruders Jacques de Montagny († um 1491/1495) ihr ganzes Gut Aymon de Genève-Lullin zu. Ihrer am 4.3.1505 geschlossenen Ehe entsprang eine Tochter namens Marguerite. Nach dem Tod seiner ersten Frau ehelichte Aymon de Genève am 7.3.1514 Marie de Dyun. Der Sohn des Jean de Genève († 1505) und der Françoise de Blonay gehörte zu den führenden Persönlichkeiten am Hofe des savoyischen Herzogs Karl II. Er begann seine diplomatische Karriere 1514, als er gemeinsam mit François de Gingins und Louis de Bonvillars zum Vermittler der Friedensgespräche zwischen dem König von Frankreich und den Eidgenossen ernannt wurde. Er verhandelte für den savoyischen Herzog auch die umstrittene Frage der territorialen Grenzen zwischen der Grafschaft Burgund und den eidgenössischen Kantonen. Aymon de Genève, Herr von Lullin und La Bâtie, war u. a. zwischen 1519 und 1536 achtmal Vogt im Waadtland. Der Träger des Annunziatenordens starb am 1.1.1551 (Die Identifizierung der Allianzen gelang Vevey-L’Hardy 1930/II. Im undatierten Wappenverzeichnis, abgedruckt bei Dellion X, 1899. S. 397–398, ist die Scheibe unerwähnt).
Für die Entstehung der archaischen Scheibe, deren Einfassung mit Seilmotiv stark an die Berner Standesscheibe im Museum Murten erinnert (FR_281), gibt die Eheschliessung 1505 und der Tod Claudine de Montagnys um 1514 den zeitlichen Rahmen.

Datierung
Um 1505–1514
Zeitraum
1505 – 1514
Eigentümer*in

Pfarrei Romont

Bibliografie und Quellen

Literatur

Rahn, Johann Rudolf. Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. V. Canton Freiburg. In: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 17, 1884, Heft 1. S. 24.

Zemp, Josef. Die schweizerische Glasmalerei. Eine kunsthistorische Skizze. SA: «Monat-Rosen». Luzern 1890. S. 27, 47.

Oidtmann, Heinrich. Geschichte der Schweizer Glasmalerei. Leipzig 1905. S. 254.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Les vitraux héraldiques de la collégiale de Romont. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 44, 1930. S. 76–77, Nr. 7, Abb. 80.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial de la noblesse féodale du Pays romand d e Fribourg. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1943. S. 66–67, Abb. 76.

Anderes, Bernhard. Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü. Freiburg 1963. S. 70, 164, Nr. 16.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 291.

Vgl.

Schneuwly Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) X 12 (Montagny).

Foras, Amédée de. Armorial et nobilaire de l’ancien duché de Savoie. 2 vol. Grenoble 1863. Reprint Genf 1992. Bd. 1. S. 418.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. X, 1899. S. 397–398.

Diesbach, Max de. Les armes des sires de Montagny. In: Fribourg Artistique à travers les âges 1903. Pl. XIII.

Diesbach, Max de. Les armes des sires de Montagny. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 19, 1905, p. 50.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) III, 1926. S. 434–435 (Genevois, Grafen von).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 384–385 (Genevois, comtes de).

Dizionario Biografico degli Italiani 66, 2006. S. 540–542 (Lullin, Aymon de Genève, barone di).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_Kollegiatskirche_FR_291
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Pfarrei Romont
Eigentümer*in

Pfarrei Romont

Inventar

Referenznummer
FR_291
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Aymon de Genève und Claudine de Montagny um 1505–1515