Forschung
Die Montage geht auf einen Glasmaler des 19. Jahrhunderts zurück, der auf diese Weise die unterschiedlichsten Fragmente historischer Glasgemälde, die er besass, zusammenbrachte. Unter den Fragmenten lassen sich einzelne Architekturstücke wie die Podeste unten rechts, der darüberliegende Bogen und das Fensterfragment über dem Reichswappen jenem Lausanner Glasmaler zuschreiben, der unter savoyischem Einfluss stand und mehrfach in Freiburg tätig war (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 406–412, FR_34, FR_35, FR_44, FR_346). Es ist also anzunehmen, dass die Zusammenstellung dieser Fragmente von einem Freiburger Glasmaler vorgenommen wurde und mit der Restaurierung von Freiburger Fenstern zusammenhängt. Tatsächlich dürften einzelne Scherben aus den ehemaligen Chorfenstern der Kollegiatskirche in Romont stammen, wo sie bis zur Restaurierung durch das Atelier Kirsch & Fleckner als Flickstücke eingesetzt waren. Teile davon sind dort nämlich anhand eines alten Fotos identifizierbar (vgl. Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 294.1). Dem Freiburger Atelier wird somit auch die Komposition des vorliegenden Stücks zuzuschreiben sein. Aus den gleichen Fenstern der Kollegiatskirche Romont wurden von demselben Glasmaleratelier auch Fragmentscheiben zu Dreipassformen zusammengesetzt, die sich heute im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg erhalten haben (Inv. Nr. MAHF 2005.171 und 2005.172). Eine weitere Fragmentscheibe aus der Kirche Romont ist nur noch durch ein altes Foto im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich überliefert (Foto SLM 6380; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 294.2).
Datierung
15. und 16. Jahrhundert
Zeitraum
1400 – 1599
Eingangsdatum
November 2005
Schenker*in / Verkäufer*in
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
Aus dem Privatbesitz des Volkskundlers und Sammlers Pius Käser in Fendringen 2005 erworben.
Inventarnummer
VMR 468