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FR_35: Wappenscheibe des Herzogs von Savoyen 1534
(FR_Freiburg_MAHF_FR_35)

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Titre

Wappenscheibe des Herzogs von Savoyen 1534

Type d'objet
Artiste
Chappuis, Etienne · (?) zugeschrieben
Datation
1534

Iconographie

Description

Zwischen blattwerkverzierten Balustersäulen halten zwei steigende Löwen über einem hohen Podest mit einem halbrund vorspringenden Mittelteil die Kette des Annunziatenordens, in der das von Helm, Helmzier und einer reduzierten Helmdecke bekrönte Wappen des Herzogs von Savoyen steht. In ihren Pranken halten sie zudem zwei Banner, links jenes von Savoyen, rechts jenes des Klosters Saint-Maurice. Über den mit Voluten verzierten Kapitellen setzt ein flacher, in Untersicht gesehener Bogen an, vor dessen Zwickeln zwei nackte Putten die Trommel schlagen und Flöte spielen. Am Bogenscheitel hängt an einem Ring ein Täfelchen mit dem Datum 1534.

Code Iconclass
25F23(LION) · animaux prédateurs : lion
44A1 · blason, armoiries (en tant que symbole d'un état, etc.)
46A1241(ANNUNZIATEN)1 · ordre de chevalerie (ANNUNZIATEN) - insigne d'un ordre de chevalerie, p.ex. : signe distinctif, chaîne (avec NOM de l'ordre)
92D1916 · cupidons, petits amours, 'amoretti', 'putti'
Mot-clés Iconclass
armoiries · chaîne · insigne · lion · putti
Héraldique

Wappen Savoyen: In Rot ein geschliffenes silbernes Balkenkreuz.

Inscription

Datum: 1534.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Erhaltung: Zahlreiche Sprünge und Notbleie. Im linken Teil Kapitell und Basis ergänzt, dazu ein kleineres Stück im Hintergrund.
Restaurierung: 1876: Johann Heinrich Müller Bern.

Technique

Farbloses und blaues Glas. Rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie wenig Eisenrot.

Historique de l'oeuvre

Recherche

1364 hatte Amadeus VI., Graf von Savoyen, den Orden vom Halsband, später genannt von der Verkündigung, gestiftet. An einer Kette, an der sich Liebesknoten und die Devise F.E.R.T. verbinden, hängt ein goldenes Medaillon mit der von Liebesknoten umgebenen Verkündigungsdarstellung. Angeblich entstand der Orden aus einer Liebeslaune und zum Andenken an ein mit Liebesknoten versehenes, aus Haaren seiner Geliebten bestehendes Halsband und erhielt daher den Namen "Orden vom Halsband". Nach anderer Version wurde er anlässlich eines Kreuzzuges gegen die Türken gestiftet, den der Herzog, einem Aufruf Papst Urbans V. folgend, unternahm. Er widmete den Orden zu Ehren der 14 Ritter, die ihm folgten, und liess die 14 Ordensketten und auch die seinige in Avignon, dem damaligen Papstsitz, anfertigen (Muratore 1909/1910). Die Buchstaben der Devise FERT (wörtlich: il porte, supporte oder remporte) wurden im Laufe der Zeit unterschiedlich interpretiert: Fortitudo Ejus Rhodum Tenuit (Amadeus V. trug 1315 zum Entsatz von Rhodos bei), “Fides Est Regni Tutela” (Der Glaube ist der Beschützer des Königreichs) oder "Fauce Enfonce Rompt Tout" (Frappe, entre, rompt tout). Da die Devise schon auf einem Grabmal des Savoyer Grafen Thomas I. vorkommt, der bis 1233 regierte, ist die erste sicher nicht die ursprüngliche Interpretation. Nach mehrmaliger Statutenänderung, erneuerte auch Herzog Karl III. 1518 den Orden und gab ihm seinen jetzigen Namen “Orden von der Verkündigung” (Ackermann 1855. S. 148–149).
Die Scheibenstiftungen des Herzogs Karl III. von Savoyen und des Königs von Frankreich galten sicher dem Grafen Jean II de Gruyère (1514–1539), der auch Ratsherr und Kämmerer Herzog Karls war und zur Versöhnung Freiburgs und Berns mit Savoyen beitrug. Der Graf stand während der italienischen Feldzüge des französischen Königs gegen Mailand und den Kaiser auf der Seite Frankreichs und der Eidgenossen. Jean II war Ritter des oben erwähnten „Ordre Suprême de Très Sainte Annonciade“, des “Obersten oder souveränen Ordens der Allerheiligsten Verkündigung”. Am 6.5.1534 verlieh ihm der Herzog eine Pension und vergab ihm im Dezember des gleichen Jahres die Einkünfte und Rechte der Herrschaft Corbières und des Meieramts Charmey. Noch im selben Jahr besuchte er den Grafen in seinem Schloss Oron und schenkte ihm bei dieser Gelegenheit wohl das ehrenvolle Glasgemälde.
Eine vergleichbare, wenn auch einfachere und undatierte Wappenstiftung des Herzogs im Bernischen Historischen Museum soll ebenfalls aus dem Kanton Freiburg oder einem waadtländischen Schloss stammen (Inv.-Nr. BHM 3019, Foto SLM 9192. Jahresbericht des Bernischen Historischen Museums in Bern pro 1898. Bern 1899. S. 16, 44; Lehmann 1906–1912. S. 420; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 35.1; BE_6365). Der Blick auf den Entwurf einer Scheibe für den Herzog Karl von Savoyen aus dem Jahr 1535 im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich zeigt, wie sehr sich die Werke der Lausanner Glasmalereiwerkstatt von den übrigen Schöpfungen in den eidgenössischen Ständen unterscheiden (LM 25779; Foto SLM 10400; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 35.2).
Die Wappen des Königs von Frankreich und des Hauses Savoyen (FR_35) gehören tatsächlich zu den ungewöhnlichen Scheiben des Kantons. Laut Museums-Inventar und -Katalog aus dem Jahre 1927 stammen die beiden Scheiben jedoch aus dem Schloss von Greyerz. Die engen Beziehungen der Grafen von Greyerz zum savoyischen Lehnsherr und französischen Herrscherhaus sprechen dafür, dass sie ursprünglich dem Grafen Jean II de Gruyère (1514–1539) gestiftet wurden (vgl. FR_35 Dagegen steht die von Lehmann geäusserte These, die Scheiben stammten aus dem Unterwallis, dies aufgrund des Kreuzbanners des Klosters Saint-Maurice [[FR_35](/objects/FR_35)], das mit dem Hause Savoyen ebenfalls stark verbunden war. Lehmann 1906–1912. S. 420 [wohl ohne die Kenntnis der Provenienz-Angabe des MAHF-Katalogs]).
Die beiden Stiftungen des savoyischen und französischen Herrscherhauses stehen innerhalb der eidgenössischen kleinformatigen Glasmalerei isoliert da, bilden aber mit anderen, aus den ehemals savoyischen Herrschaftsgebieten stammenden Einzelscheiben im Kanton Freiburg eine einheitliche stilistische Gruppe (vgl. dazu Bergmann 2014. S. 406–412, FR_36, FR_37, FR_38, FR_44, FR_291, FR_346). Die teigigen, mit Schwarzlot und Silbergelb gemalten Renaissancearchitekturen wirken fremd im Vergleich mit der 1529, d. h. nur fünf Jahre zuvor gestifteten Wappenscheibe König Franz I. im Bernischen Historischen Museum, die dem Berner Glasmaler Hans Funk zugeschrieben wird (BHM 32592. Aus der Sammlung Bürki. Auktion Elie Wolf 1881, Nr. 360; Lehmann ASA 1916. S. 54, Abb. 1; Bergmann 2005. S. 55, Abb. 70; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 34.1; BE_1446). Die schwellenden, üppigen und bunten Formen der Scheibe Funks finden sich hier nicht. Gustav Schneeli wies bereits 1896 die beiden Scheiben aus Greyerz einem Glasmaler im französischen, eventuell burgundisch-niederländischen bzw. savoyischen Raum zu. Die Beziehungen dieser Einzelscheiben zu den monumentalen, heute in der Nikolauskirche eingebauten Kirchenfenstern aus der Kirche in Carignan (Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 1, 86 und 289), zu Werken also, die aus dem Umkreis des Lausanner Bischofs Aymon de Montfalcon stammen, lassen vermuten, der Glasmaler sei dort tätig gewesen. Schon um 1459/60 hatte ein niederländisch geschulter Meister, der in Lausanne ansässige Glasmaler Agnus Drapeir, für die Herzöge von Savoyen mit den Ostfenstern der Kollegiatskirche in Romont ein bedeutendes, mit Grisaillefarben und Silbergelb bemaltes Werk geschaffen, welches die Himmelfahrt Mariens und die Verkündigung darstellt (Beer 1965. S. 201–214; Andrey 1996, 77–80; Glasmalerei aus acht Jahrhunderten 1997. S. 156–157). Um 1530 war in Lausanne der Glasmaler Etienne Chappuis tätig, der mit einem Mitarbeiter auch die Rose der Kathedrale in Lausanne restaurierte, u. a. den Kopf der “Terra-Allegorie”, der auffallende Ähnlichkeiten mit den Figuren der Wappenscheibe des Königs von Frankreich und der ihr anschliessenden Werke aufweist. Er dürfte damit als Autor einer ganzen Werkgruppe im Kanton Freiburg am ehesten in Betracht kommen (vgl. ausführlicher Bergmann 2014. Bd. 1. S. 410–412).
1876 wurde von Glasmaler Johann Heinrich Müller in Bern ein Fenster geschaffen, das als Rahmung für die Wappenscheiben Frankreichs, Savoyens sowie der Stadt und Republik Freiburg und zur Ausstellung im 1. Stock des Lyzeums dienen sollte (StAF TP Ic 24 Direction des Travaux publics, Correspondance 1876, p. 73, Nr. 108 24.2.1876]: Der Staatsrat erteilt die Erlaubnis). Zwei Pläne für den Einbau der Scheiben haben sich im Fonds Müller erhalten, der sich als Depositum im Vitrocentre in Romont befindet (vgl. [[FR_31](/objects/FR_31), Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 31.1 und Bd. 1. Abb. 310).

Datation
1534
Date d'entrée
1876
Donateur·trice / Vendeur·euse

Schloss Greyerz

Lieu de production
Propriétaire

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Propriétaire précédent·e

1876 aus dem Schloss Greyerz erworben. Heute wieder als Leihgabe dort ausgestellt.

Numéro d'inventaire
MAHF 3528

Bibliographie et sources

Bibliographie

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 105, Nr. 312.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 27, Nr. E 27.

Schneeli, Gustav. Renaissance in der Schweiz. Studien über das Eindringen der Renaissance in die Kunst diesseits der Alpen. München 1896. S. 88–89, Abb. 9.

Lehmann, Hans. Zur Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz. (Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich Bd. 26, Heft 4–8, 1906–1912) Zürich 1906–1912. S. 420, Abb. 80.

Dubois, Frédéric-Théodore. Les chevaliers de l’Annonciade du Pays de Vaud. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 25, 1911, p. 177–178, 181, Taf. XIII.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 4 (5me fenêtre).

Galbreath, D. L. Armorial vaudois. 2 Bde. Baugy sur Clarens 1934–1936. Bd. II. 1936. S. 624, Abb. 2060.

Dubois, Frédéric-Théodore. Monuments héraldiques de la domination savoyarde sur le Pays de Vaud. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1944, p. 33–34, Abb. 40.

Anderes, Bernhard. Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü. Freiburg 1963. S. 152, Abb. 129.

Dubas, Jean. Promenade héraldique à Gruyères. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 82, 1968, p. 27.

Bergmann, Uta. Les vitraux du château de Gruyères de 1480 à 1568. In: Patrimoine fribourgeois / Freiburger Kulturgüter 16, 2005, p. 55–56.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 35.

Vgl.

Ackermann, Gustav Adolph. Ordensbuch sämtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen. Annaberg 1855. Reprint Leipzig o. J.

Jahresbericht des Bernischen Historischen Museums in Bern pro 1898. Bern 1899.

Lehmann, Hans. Zur Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz. (Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich Bd. 26, Heft 4–8, 1906–1912) Zürich 1906–1912. S. 155–434.

Muratore, Dino. Les origines de l’Ordre du Collier dit de l’Annonciade. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1909, p. 5–12, 59–66; 1910, p. 8–16, 72–88.

Références à d'autres images

SNM Zürich 7876 und 7877; AKS (Vitrocentre Romont)

Informations sur l'image

Nom de l'image
FR_Freiburg_MAHF_FR_35
Crédits photographiques
© Archiv Amt für Kulturgüter, Freiburg (Foto: Yves Eigenmann)
Date de la photographie
2013
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Propriétaire

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventaire

Numéro de référence
FR_35
Auteur·e et date de la notice
Uta Bergmann 2015

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Wappenscheibe des Königs von Frankreich 1534
Photographies complémentaires
Schema von Wappenscheibe des Herzogs von Savoyen 1534