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FR_409: Wappenscheibe des Bischofs Peter von Montenach 1707
(FR_Privatbesitz_FR_409)

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Titel

Wappenscheibe des Bischofs Peter von Montenach 1707

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1707

Ikonografie

Beschreibung

Im Mittelbild steht auf grauem Boden unter einem Architrav mit Fruchtgirlanden das gevierte und vom Protonotariushut überhöhte Wappen des Bistums Lausanne und der Familie von Montenach. Es wird von Säulenarchitekturen gerahmt, vor denen zwei Engel je einen Ovalschild mit dem Wappen des Kapitels St. Nikolaus in Freiburg halten. Am Fuss der Scheibe steht die Inschrifttafel zwischen blauen Podesten mit Löwenkopfmasken.

Iconclass Code
11G · Engel
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
46A122(MONTENACH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MONTENACH)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bischof Peter von Montenach/Lausanne: Geviert, 1 und 4 gespalten, rechts in Silber ein rotes Ziborium, links in rot ein silbernes Ziborium (Bistum Lausanne), 2 und 3 mit goldenem Schildrand gespalten von Blau und Rot (Montenach); Oberwappen: rechts Mitra und Bischofsstab, links ein goldener Flug und ein grünes Palmblatt.

Inschrift

Stifterinschrift: PETRVS À MONTENACH, Dei et / S. Sedis Apostolocæ Gratia, Epico = / pus & Comes Lausanensis, S.R.I. / Princeps; Necnon insignis Ecclesiæ / Collegiatæ S. Nicolai Friburgi Helueti= / orum Infulatus Præpositus. 1707.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie und Sprünge. Am rechten Rand zwei kleine Ergänzungen. Oben zwei Flickstücke.
Restaurierung: 2007: Daniel Stettler, Lyss: Zwei Notbleie entfernt, Sprünge geklebt und stellenweise retuschiert. Zwei kleine Fehlstellen ergänzt.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauen und violetten Schmelzfarben. Schmelzfarben stellenweise radiert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheibe entstand im Todesjahr des Stifters Peter von Montenach, der als erster Freiburger Patrizier den Bischofsstuhl von Lausanne besetzte und gleichzeitig Propst von St. Nikolaus war. Am 27.2.1633 als Sohn des Freiburger Kanzlers Georg von Montenach und der Margaretha Weck geboren, studierte Peter in Wien und Genua. 1655 wurde er zum Rektor der Liebfrauenkirche gewählt. 1679 ernannte man ihn zum Chorherren und Propst der Nikolauskirche in Freiburg. Wegen der Opposition des Kapitels konnte er das Amt erst 1680 antreten. 1688 wurde er von Papst Innozenz XI. zum Bischof von Lausanne erhoben. Peter von Montenach starb am 6.7.1707 nach einer langen Krankheit, die er "mit einer ohnbeschreiblichen sanfftmietigkheit und geduldt ausgestanden und gelitten hatte". Laut seines Nachrufes war der Bischof "beÿ lebzeithen eines so fromen, fridsamb, demietigen vnd sanfftmiettigen wandels gwesen und seiner heerde mit einem unaußsprechlichen auffbauwerlichen heroischen exempel zu fürderung gottes dienst vorgestanden" (StAF RM 258, 1707, p. 263 7.7.1707]). Es gelang ihm während seiner Amtszeit jedoch nicht, den Gewaltenkonflikt zwischen Bistum und Kapitel zu schlichten. Auch sein Bemühen, die Stiftskirche in eine Kathedrale umzuwandeln, scheiterte und musste von seinem Nachfolger Jacques Duding (vgl. [[FR_398](/objects/FR_398)) fortgesetzt werden. Die Kopie eines zeitgenössischen Porträts seiner Person hängt in der bischöflichen Residenz in Freiburg (Trésor/Kirchenschatz 1983. S. 245, Nr. 152).
Die Scheibe wurde im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert mehrfach kopiert (Zwei Kopien im Vitromusée Romont, aus der Schenkung Georges de Montenach, Inv.-Nr. VMR 143 und 144). Ein vergleichbares, doch fragmentarisches Stück befindet sich in Privatbesitz (FR_410).

Datierung
1707
Eingangsdatum
Unbekannt
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

Ehemals Slg. Pierre de Zurich, Barberêche, zuvor Schloss Pérolles, Kleiner Salon (ISZR No. 502).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Pierre de Zurich. Inventaire du château de Barberêche (dactylographie). S. 47–48 (Archives Pierre de Zurich, Barberêche).

Schöpfer, Hermann. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg. Tome IV. Le district du Lac I. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 81) Bâle 1989. S. 50–51, Nr. 5.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 409.

Vgl.

Dubois, Frédéric-Théodore. Armoiries du diocèse et des évêques de Lausanne dès 1500 à nos jours. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1910. S. 111–112.

Brasey, Gustave. Le chapitre de l’insigne et exempte collégiale de Saint-Nicolas à Fribourg, Suisse 1512–1912. Notice Historique. IVme Centenaire de la Fondation du V. Chapitre de Saint-Nicolas Fribourg 1512–1912. Fribourg 1912. S. 95–103, 168.

Vevey, Hubert de. Les anciens Ex-libris fribourgeois armoriés. Fribourg 1923. S. 101.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 143, Nr. 25.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) IV, 1928. S. 790, Nr. 25.

Marchal, Guy P. (Red.). Die weltlichen Kollegiatsstifte der Deutsch- und Französischsprachigen Schweiz. Helvetia Sacra. (Begründet von R. Rudolf Henggeler OSB, hrsg. von Albert Bruckner) Abteilung III. Teil 2. Bern 1977. S. 269 und 288.

Braun, Patrick (Red.). Le diocèse de Lausanne (VIe siècle – 1821), de Lausanne et Genève (1821 – 1925), et de Lausanne, Genève et Fribourg (depuis 1925). Helvetia Sacra. (Fondée par R. Rudolf Henggeler, Continuée par Albert Bruckner) Section I, vol. 4. Archidiocèses et diocèses IV. Basel/Frankfurt a. M. 1988. S. 158–159.

Trésor de la Cathédrale Saint-Nicolas de Fribourg/Der Kirchenschatz des Niklausenmünsters in Freiburg. (Ausstellungskatalog Freiburg, Museum für Kunst und Geschichte 22. Juni–9. Oktober 1983) Fribourg 1983. S. 245, Nr. 152.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Montenach am 3.4.2014).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_409
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_409
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe des Bischofs Peter von Montenach 1707