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FR_416: Wappenscheibe Niklaus Von der Weid und Maria Ursula Eleonora Alt 1723
(FR_Privatbesitz_FR_416)

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Titel

Wappenscheibe Niklaus Von der Weid und Maria Ursula Eleonora Alt 1723

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Hans Peter · zugeschrieben
Datierung
1723

Ikonografie

Beschreibung

Ein goldener Löwe und ein brauner Rüde präsentieren die einander zugeneigten Stifterwappen unter einer Freiherrenkrone mit neun Kugeln. Zwischen den Schilden schaut ein Puttenkopf hervor. Der darunter ansetzende Vorhangstoff mit goldenen Fransen schneidet die Kartusche mit der Stifterinschrift an.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
34B11 · Hund
46A122(ALT) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ALT)
46A122(VON DER WEID) · Wappenschild, heraldisches Symbol (VON DER WEID)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Von der Weid: In Schwarz mit goldenem Schildrand drei goldene Kleeblätter (2, 1).
Wappen Alt: Geviert, 1 und 4 in Rot ein goldenes Rad, 2 und 3 in Gold ein steigender schwarzer Rüde mit goldenem Halsband; Herzschild: gespalten, rechts von Rot mit einem silbernen Balken, links von Gold.

Inschrift

Stifterinschrift: Monsie Nicolas VONDerWeÿdt / Chancellier de la Ville et / Ganton de FrÿboVrG Marie / Vrsule Fleonore d'Alt / Son EPoVSe 1723.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Schwarzlot stark berieben, v. a. in der Inschrift und in den Wappen retuschiert.

Technik

Farbloser Monolith. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Niklaus Von der Weid wurde am 20.8.1648 als Sohn des Johann Rudolf Von der Weid und der Elisabeth von Vevey in Freiburg (vgl. FR_127) getauft. Er war Bruder des Simon Petermann Von der Weid (FR_155). Niklaus erhielt sein Bürgerrecht 1667, kam 1670 für das Auquartier in den Rat der Zweihundert, 1681 in den Rat der Sechzig und 1684 in die Heimliche Kammer. Er amtete 1675–1680 auch als Ratssschreiber und 1680 bis zu seinem Tod am 23.11.1731 als Stadtschreiber. Um 1674 heiratete er Maria Ursula Eleonora Alt, die wie ihre ältere Schwester Maria Anna (vgl. FR_166) eine Tochter des Mathematikers, Juristen und Ratsherren Tobie Protais Alt und der Anna Maria Odet von Bürglen war. Am 6.1.1651 geboren, starb sie 1732, ein Jahr später als ihr Ehemann. Das Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg bewahrt zwei Porträts des Ehepaares (MAHF 2008-037 und 2008-038).
Der Ratsherr und Stadtschreiber Niklaus von der Weid (1648–1732) war ein grosszügiger Scheibenstifter. Mehrere Scheiben haben sich allein im Freiburger Kanton erhalten (vgl. FR_198, FR_389 und FR_408). Das Bernische Historische Museum bewahrt zudem eine prächtige Wappenscheibe für das Ehepaar aus dem Jahr 1676, die vom Zuger Glasmaler Adam Zumbach (1651–1693) signiert ist. Sie soll aus Sachseln stammen, wo in diesem Jahr je eine Scheibe ins Beinhaus und in die Ranftkapelle gestiftet worden sein soll (Inv.-Nr. BHM 398. Foto SLM 9189. Wyss, Franz. Einige kritische Betrachtungen zur historischen Arbeit im Zuger Neujahrsblatt. In: Heimat=Klänge 20, 1940. S. 14; Lehmann. Zur Glasmalerei im Kanton Unterwalden. In: Innerschweizerisches Jahrbuch zur Heimatkunde. Bd. VI. 1941. S. 89; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 198.1; BE_1618). Eine weitere Scheibe des stiftungsfreudigen Paares von 1682 befindet sich heute an einem unbekannten Standort (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 408.1).
Die vorliegende Rundscheibe gehört mit der Stiftung seines Sohnes Emmanuel Joseph Silvester (1690–1749) und seiner Tochter Marie Anne Jeanne († 1748) zu einer Serie von Scheiben (FR_415 und FR_417). Darauf weisen gleiche Komposition, Grösse und quadratische Einfassung aus Blankglas sowie die Stiftungsumstände mit dem identischen Datum hin: In jeder Scheibe ist ein Mitglied der Familie Von der Weid vertreten. Möglicherweise gingen weitere Glasgemälde der gleichen Serie verloren. Der Stiftungsort des Zyklus ist leider unbekannt, vielleicht entstanden die Rundscheiben für den Famlienbesitz Berlens oder für das Schloss Seedorf, das mit der Heirat 1718 an Emmanuel Hans Joseph Niklaus Silvester Von der Weid übergegangen war und 1769 neu errichtet wurde.

Datierung
1723
Eingangsdatum
Unbekannt
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

Unbekannt.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 416.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 74, 175, 255, 461, 465.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VII, 1934. S. 297, Nr. 8.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) VII, 1933. S. 172, Nr. 8.

Wyss, Franz. Einige kritische Betrachtungen zur historischen Arbeit (von Fritz Wyss) im Zuger Neujahrsblatt. In: Heimatklänge 20, 1940, Nr. 2-6. S. 6-7, 10-11, 14-15, 18-19, 22-23.

Lehmann. Zur Glasmalerei im Kanton Unterwalden. In: Innerschweizerisches Jahrbuch zur Heimatkunde. Bd. VI. 1941. S. 82–99.

Von der Weid, Nicolas. Généalogie Von der Weid avec les alliés des dernières génerations. o. O. [Fribourg] 2001 (Typoskript im Staatsarchiv Freiburg Généalogies diverses 357) Tab. 3.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 201.

Von der Weid, Nicolas. Généalogie de la famille Von der Weid et alliés XIVe – XXe siècle. I. Histoire familiales. o. O. [Fribourg] 2011 (Typoskript im Staatsarchiv Freiburg Généalogies diverses 494.1) S. 102–103.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Alt am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_416
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_416
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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