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BE_1943: Riss für Wappenscheibe von Römerstal
(BE_Bern_BHM_BE_1943)

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Titel

Riss für Wappenscheibe von Römerstal

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1578

Ikonografie

Beschreibung

Vor einer Balustrade steht das Wappen Römerstal, das von einer reich geschmückten Pfeilerarchitektur gerahmt wird, die auf der rechten Seite nicht vollständig ausgeführt ist. Vor den Pfeilern stehen links die Mondgöttin Diana und rechts Venus, die ein flammendes Herz und einen Pfeil hält. Vom Architrav der Rahmung hängt nochmals das Wappen der von Römerstal herunter.
Im Oberbild sind zwei Falkner bei der Hasenjagd dargestellt. Links davon ist erneut das mit einem Lorbeerkranz gerahmte Wappen Römerstal und rechts ein leerer Wappenschild eingefügt. In der Fusszone ist die nur halb gezeichnete Inschriftenkartusche eingelassen, die links vermutlich vom Wappen Segesser in einem Lorbeerkranz und rechts von einem unbekannten Wappen begleitet wird.
Der Entwurf ist in feinen, gleichmässigen Tintenstrichen ohne Schattengebung und Schraffuren gezeichnet.
In der Kartusche steht das Jahr und das Monogramm TW. Auf dem nicht ausgeführten rechten Rahmen der Kartusche hat Hans Rudolf Lando seinen Besitzervermerk angebracht. Auf der Rückseite gibt er zusätzlich den Verkäufer des Risses, Ludwig Koch, an.

Iconclass Code
24C22 · (Personifikationen der) Planeten mit ihren Kindern; sogenannte Planetenkinder; die von entsprechenden Tierkreiszeichen begleitet werden
24C227 · Luna und ihre Kinder (Planetenkinder) in Verbindung mit dem Tierkreiszeichen Krebs
43C111261 · Hasenjagd, Kaninchenjagd
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92C37 · spezifische Darstellungsformen, allegorische Darstellungsformen Dianas; Diana als Schutzgottheit
92C47 · spezifische Darstellungsformen, allegorische Darstellungsformen; Venus als Schutzgottheit
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Römerstal: [in Schwarz] ein [silbernes] eingekerbtes Kreuz; Helmzier: ein männlicher Rumpf mit dem Schildbild auf Kleid und Zipfelmütze.
Wappen Segesser (?): [in Schwarz] mit [goldenem] Schildrand eine [silberne] Sensenklinge (HBLS 6/1931, S. 327–328).
Unbekanntes Wappen: ein steigender Löwe.

Inschrift

Auf der Kartusche: "1578 / TW" und darüber "HRLando 1605".
Auf der Rückseite in Braun: "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 Jars" und in Hellbraun "+ CF".

Signatur

TW

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: Schlange.
Randlinien.
Kleine hinterlegte Ausbrüche am unteren Rand; Papier leicht fleckig und stellenweise gebräunt.
1980 restauriert.

Technik

Feder in Braun.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Paul Leonhard Ganz hat das Monogramm TW in einer Notiz auf dem Blatt 52 des Sammlungsbands II Thüring Walther zugewiesen. Das Monogramm entspricht allerdings nicht demjenigen – einem ligierten THW –, das auf der Stadtscheibe Thun, heute im Schlossmuseum, zu finden ist und das Thüring Walther zugeschrieben wird (vgl. Hasler & Keller 2016). Weiter sind auch Scheibenrisse erhalten, die mit dem Monogramm THW signiert und dadurch eindeutig Thüring Walther zuzuordnen sind. Drei Risse mit dem Monogramm THW sind in der Sammlung Wyss in Bern erhalten (BHM 20036.162; BHM 20036.196 und BHM 20036.602) (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 200–203).
Nach Hasler (1996/1997, 1. Bd. S. 112–113) bezieht sich das Wappen auf die von Römerstal und nicht auf die von Andlau, wie Reuter vermutete (Reuter 1933, S. 58–59). Seit dem 15. Jahrhundert lässt sich ein Zweig der Basler Familie von Römerstal in der Region Bern nachweisen. Wie Hasler (1996/1997, 1. Bd. S. 204) ausführt, beziehen Lehmann und Stettler das Wappen auf den Junker Georg von Römerstal (Lehmann 1914, S. 140; Stettler 1951, S. 145). Dieser war Chorherr und später Chorweibel am Berner Münster, ab 1534 war er Mitglied des Grossen Rats in Bern und von 1541 bis 1547 Vogt zu Gottstatt. Allerdings starb Georg von Römerstal schon 1564, sodass eher sein Sohn David von Römerstal († 1583) als Stifter der 1578 entworfenen Scheibe in Frage kommt. Letzterer war Vogt zu Trachselwald (1570) und Schultheiss in Burgdorf (1579) (HBLS 5/1929, S. 666).
In der Sammlung Wyss hat sich ein sehr ähnlich komponierter Entwurf des gleichen Stifters erhalten (BHM 20036.174, BE_1944), der ebenfalls mit dem Monogramm TW signiert und 1578 datiert ist. Die gleiche Signatur zeigt auch der Scheibenriss für eine Wappenscheibe Diethelm Blarers von Wartensee in der gleichen Sammlung (BHM 20036.177, BE_1945). Hans Rudolf Lando erwarb alle drei Entwürfe des Monogrammisten TW (Thüring Walthers?) 1605 bei Ludwig Koch, doch kannte er Thüring Walther auch persönlich gut. Letzterer war 1606 Taufpate seines zweiten Sohnes (Tauf- und Eherodel 1602–1619, S. 131; Gartenmeister 2019, S. 56). Ludwig Koch ist wohl mit dem Berner Glasmaler zu identifizieren, der nach Quellen 1603 eine heute verschollene Wappenscheibe in die Kirche von Aarberg lieferte (Keller-Ris 1915, S. 166). Weitere Glasgemälde konnten von der Forschung bislang nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden. Im Bernischen Historischen Museum wird ein Scheibenriss aufbewahrt, der von Ludwig Koch signiert ist (BHM 21560, BE_1705). Lando kaufte 1605 über 50 Scheibenrisse unterschiedlicher Künstler bei Koch (Gartenmeister 2019, S. 56). Dieser grössere Ankauf an Vorlagenmaterial steht wohl in Zusammenhang mit seiner Werkstattgründung in Bern.

Datierung
1578
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Bis Ludwig Koch, Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1548–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.175

Bibliografie und Quellen

Literatur

Gartenmeister, M. (2019). "Erkauffdt durch mich HRLando", Der Glasmaler Hans Rudolf Lando als Sammler von Scheibenrissen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 76 (3), 51–74.

Hasler, R. & Keller, S. (2016). Stadtscheibe Thun mit Bannerträger. In vitrosearch. Aufgerufen von: https://www.vitrosearch.ch/de/objects/2468124.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 203–204, Kat. Nr. 218).

Reuter, W. (1933). Beiträge zur Geschichte der Entwürfe für die schweizer Wappenscheibe im 16. und 17. Jahrhundert. Diss. Frankfurt a. M. Gelnhausen.

HBLS. Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. (1921–1934). 8 Bde. Neuenburg.

Tauf- und Eherodel (1602–1619). In: Zivilstand (Kirchenbücher). [B XIII 522]. Bern: Staatsarchiv Bern. Online verfügbar unter https://www.query.sta.be.ch/Dateien/19/D97522.pdf.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_BE_1943
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
BE_1943
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019